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Alkohol ließ die Hemmungen fallen

nh; 19. Feb 2015, 13:15 Uhr
Bild: Daniel Beer --- Einige Karnevalisten tranken an den tollen Tagen ein wenig zu viel und kamen dadurch mit der Polizei oder Rettungskräften in Kontakt.
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Alkohol ließ die Hemmungen fallen

nh; 19. Feb 2015, 13:15 Uhr
Oberberg - Die tollen Tage sind fast vorbei - Polizei und Rettungskräfte hatten von Weiberfastnacht bis Rosenmontag alle Hände voll zu tun, aber weniger als in den Vorjahren (AKTUALISIERT).
Von Nils Hühn

Eine erste Bilanz zogen Polizei und Deutsches Rotes Kreuz bereits am Freitag (OA berichtete). Demnach mussten die oberbergischen Ordnungshüter im Vergleich zum Vorjahr häufiger Platzverweise aussprechen und Personen vorläufig in Gewahrsam nehmen. Die Rettungskräfte erlebten hingegen einen ruhigeren Start in den Straßenkarneval. Dieser Trend setzte sich auch am Karnevalswochenende und Rosenmontag fort.

Die Polizei war an den vergangenen Tagen besonders häufig als Schlichter bei den zahlreichen Karnevalspartys gefragt. Ein 16-jähriger Wiehler schlug am Sonntag im Lindlarer Festzelt dermaßen über die Stränge, dass er von den Ordnungshütern mit auf die Wache genommen werden musste, dabei aber spuckte, schlug und um sich trat (OA berichtete). Gestern waren die Beamten bei den zahlreichen Rosenmontagszügen unterwegs. „Es wurden 27 Platzverweise erteilt, zwei Personen in Gewahrsam genommen und fünf Anzeigen wegen Körperverletzung aufgenommen“, berichtete Polizeisprecherin Monika Treutler und zog insgesamt ein positives Fazit, da ihre Kollegen deutlich weniger im Einsatz waren als im Vorjahr.

Die Malteser aus Engelskirchen, Waldbröl und Bad Laasphe (Kreis Siegen-Wittgenstein) waren am Sonntag und Montag am Engelskirchener Festzelt im Einsatz und betreuten auch den Rosenmontagszug in Engelskirchen. „Es war in diesem Jahr verhältnismäßig ruhig“, erklärte Christian Schelle, Malteser-Ortsbeauftragter. Dennoch kamen die Rettungskräfte auf insgesamt 228 Helferstunden an den beiden Tagen. Insgesamt wurden 27 Patienten versorgt, wovon neun ins Krankenhaus gebracht werden mussten. „Es gab die ganze Palette an Einsätzen“, so Schelle. Von der Alkoholvergiftung über Schnittwunden und hyperventilierende Teenager nach einem Beziehungsstreit. „Meistens ist Alkohol im Spiel, aber das der Alkohol die alleinige Diagnose ist, ist eher selten“, so die Einschätzung Schelles.

Das Deutsche Rote Kreuz Oberberg war am Sonntag und Montag noch in Denklingen, Waldbröl, Lindlar, Engelskirchen, Bielstein und Radevormwald im Einsatz. Von Weiberfastnacht an leisteten knapp 200 Helfer etwa 1.800 Stunden ehrenamtlich Hilfe. Insgesamt verzeichnete das DRK 31 Transporte (2014: 44) und 90 Hilfeleistungen (2014: 123). Damit war es zwar ruhiger als beim Straßenkarneval 2014, aber nach einer Statistik des DRK Oberberg ist Zahl der Minderjährigen mit einer Alkoholvergiftung steigend. Der Oberbergische Rettungsdienst verzeichnete über die Karnevalstage 75 Einsätze, die im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten standen.
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