Bilder: Nils Hühn.
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Quarterback Gennies ging frühzeitig K.o.
Reichshof - Trotz einjähriger Vorbereitung fiel die Reichshofer Rathaus-Festung binnen weniger Sekunden und die wilden Weiber übernahmen das Kommando in den heiligen Hallen zu Denklingen.
Von Nils HühnViel hatte sich Reichshof Bürgermeister Rüdiger Gennies in diesem Jahr vorgenommen, um sein Rathaus vor dem närrischen Volk, angeführt von den wilden Damen aus Wildberg, zu schützen. Unter dem Motto Es lebe der Sport, er ist gesund und macht uns hort! hatte er sein Verwaltungsteam ein Jahr getrimmt und mit Aktenweitwurf und Bürostuhlrennen auf den Rathaussturm vorbereitet. Da ihm aber in diesem Jahr die starken Jungs vom Bauhof hängen ließen, standen die Vorzeichen schlecht. Mit einem Football-Helm geschützt positionierte sich Quarterback Gennies, flankiert von seinen tapferen Mitarbeitern, die sich sogar mit Baseball-Schlägern bewaffnet hatten, am Treppenaufgang. Doch es half nichts und binnen weniger Sekunden strömten die Möhnen in die heiligen Hallen zu Denklingen.
Hinter dem Elferrat der Karnevalsgesellschaft Wildberg zogen die Tollitäten ein. Prinz Frank I., Bauer Kiki und Jungfrau Shortina, die ein Heimspiel an ihrer Arbeitsstätte hatte, begeisterten das jecke Volk mit ihren Sessionsliedern, während die Große Tanzgarde das Tanzbein schwank und damit die Karnevalisten in Stimmung brachten (Bild). Auch die Karnevalsgesellschaft Denklingen durfte natürlich nicht im Rathaus fehlen. Der Denklinger Jung Prinz Eric I. sowie Jungfrau Tabea und seine Lieblichkeit Bauer Calli hatten die Narren fest im Griff und auch sie schmetterten mit ihrem Hofstaat ihre Sessionshits. Die Karnevals-Party-Gesellschaft Eckenhagen rundete das Tollitäten-Treffen an Weiberfastnacht ab und Prinz Giuliano I. strahlte mit seiner Prinzessin Petra um die Wette.
Bis Aschermittwoch regiert der Karneval, erklärte der entmachtete Bürgermeister. Er versprach, sein Team ins Trainingslager zu schicken. Wir machen jetzt eine Regatta zur Krombacherinsel und üben uns im Bierkrug stemmen und reißen, so Gennies. Er wünschte sich derweil von den neuen Chefs im Rathaus, dass sie sich gegen den Haushaltssicherungs-Geier zu Wehr setzen und vielleicht den ein oder anderen Euro sammeln, "damit Reichshof mit all seinen 106 Arenen bald den Klassenerhalt feiern kann."