Lindlar – Rat der Gemeinde wählt mit Michael Eyer den ersten Beigeordneten in der Geschichte der Kommune.

Von Bernd Vorländer


Am Schluss war die Wahl des neuen Lindlarer Beigeordneten einigermaßen unspektakulär. Michael Eyer, 53 Jahre alt, verheiratet und Vater dreier Kinder, wurde mit 23 Ja- und sieben Nein-Stimmen von der Ratsmehrheit gewählt. Zuvor hatte die SPD-Fraktion ihren Unmut nochmals deutlich gemacht. Nach Ansicht von SPD-Fraktionschef Michael Scherer leistet sich keine andere Kommune der Umgebung in der Größenordnung Lindlars eine solch teure Beigeordnetenstelle. „Wie wäre es, wenn man erst einmal ans Sparen und nicht ans Befördern denken würde“, fragte Scherer spitz, stand aber mit seiner Meinung weitgehend alleine.


CDU-Fraktionsvorsitzender Hans Schmitz sah die Wahl als Ende eines langen Weges, auf dem sich zahlreiche geeignete Bewerber vorgestellt hätten. Man brauche jetzt einen Beigeordneten, der wertschätzend mit den Mitarbeitern umgehe. Grünen-Chef Patrick Heuwes sah den Beigeordneten als weiteren Ansprechpartner in der Verwaltung auch als Entlastung für den Bürgermeister an und sorgte mit einem Bonmot für Gelächter im Rat. Er habe, so Heuwes, mit dem früheren Fußball-Nationalmannschafts-Keeper Oli Kahn gesprochen und sei gemeinsam mit seiner Fraktion zum Ergebnis gekommen: „Wir brauchen Eyer.“ Der Gewählte, der ursprünglich aus Baden-Württemberg stammt, jetzt aber bereits seit 25 Jahren im Rheinland heimisch ist und 18 Jahre Prüfertätigkeit beim Bundesrechnungshof hinter sich hat, versicherte, viele Bürgerkontakte suchen zu wollen, denn den Menschen fühle er sich im Besonderen verpflichtet.