Archiv

Weihnachtliche Stimmung auf den Adventsmärkten

Red; 17. Dec 2018, 08:35 Uhr
Bilder: Andrea Eischeid (1,2, Galerie 48 bis 63) Ute Sommer (3, Galerie 1 und 2), Martin Hütt (4, 6, Galerie 3 bis 15, 32 bis 47), Vera Marzinski (7, Galerie 16 bis 31).
ARCHIV

Weihnachtliche Stimmung auf den Adventsmärkten

Red; 17. Dec 2018, 08:35 Uhr
Oberberg - Auch am dritten Adventswochenende lockten die Weihnachtsmärkte in der Region viele Gäste an (AKTUALISIERT).
Himmlische Angebote beim Christkindmarkt

Zum ersten Mal seit neun Jahren regnete es nicht am Eröffnungstag des Christkindmarktes. Und so machten sich bereits am Freitag viele Menschen auf den Weg, um das Angebot hinter dem Rathaus zu erkunden. Da das Wetter hervorragend mitspielte, waren die Plätze an den Glühweinständen heiß begehrt. Hier konnten die Besucher mit Freunden in entspannter Atmosphäre ein lockeres „Verzällchen“ halten und dem musikalischen Programm auf der Bühne folgen. In der Christkindpostfiliale im LVR-Industriemuseum wartete das Christkind auf die kleinen Marktbesucher. Sie standen lange mit ihren Eltern an, um ihre Wunschzettel persönlich bei dem Himmelswesen abzugeben. Die Kinder hatten die Möglichkeit, ein Foto zusammen mit dem Christkind machen zu lassen, das dann zu einer Weihnachtspostkarte mit individueller Briefmarke verfertigt wurde und direkt mitgenommen werden konnte. Auch die Engelwerkstatt, die lebendige Krippe, das Stockbrotbacken und die Karussells fanden großen Anklang bei den Kleinen.



Die weihnachtlich dekorierten Fachwerkhütten und Pagodenzelte luden mit ihrem Angebot zum Stöbern, Staunen und Kaufen ein. Die beiden Partnerstädte der Gemeinde Engelskirchen, Plan-de-Cuques (Frankreich) und Mogilno (Polen), waren mit eigenen Ständen vertreten und verkauften landestypische Produkte wie Fleischpastete, Vodka, Lavendelhonig und Olivenöl. Für Leib und Seele standen zahlreiche Köstlichkeiten wie Reibekuchen, Flammlachs, Crepes, Pommes, Würstchen und Süßes für die Christkindmarkt-Besucher bereit. Hierbei war ein Highlight der Stand mit den Blubberwaffeln von Florian Wess, bekannt durch das Dschungelcamp. Der neue Christkindtaler ist mit dem Motiv des „Kulturhauses Altes Baumwolllager“ versehen und im Bürgerbüro der Gemeinde Engelskirchen sowie den Zweigstellen der Kreissparkasse Köln und der Volksbank Oberberg erhältlich. Beschaulich präsentierte sich der Markt am Sonntag, da sich in der Nacht eine feine Schneedecke über das Gelände hinter dem Rathaus gelegt hatte.


Nümbrechter Weihnachtsmarkt: Nicht Hast und Eile, sondern Eile mit Weile

Das einladende und charakteristische Ambiente des Nümbrechter Weihnachtsmarktes wurde geprägt vom Angebot der zahlreichen Ortsvereine, die sich ihren vielen Besuchern als herzliche Gastgeber präsentierten. Nicht Hast und Eile, sondern Eile mit Weile hieß das Motto des Nümbrechter Weihnachtsmarktes entlang des unteren Teils der Hauptstraße und klar kamen Kunden auf der Suche nach dem ultimativen Weihnachtsgeschenk mit hochwertigem Kunsthandwerk, selbstgeschnitzten Kerzen, Schmuck, Likören, Fruchtsaufstrichen, Wollig-Weichem und Stoffig-Schmeichelndem voll auf ihre Kosten. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt boten die kulinarischen Angebote und die vielen wärmenden Getränke beim Schlendern und Flanieren allerdings willkommene Gelegenheiten zum gemütlichen Plausch zwischendurch. Mit Crêpes süß oder herzhaft wehte am Stand des Partnerschaftsvereins Nümbrecht-Govieux ein Hauch französischen Savoir-Vivres über den Markt.



Die Wählergemeinschaft Homburger Ländchen brachte mit" Heißer Weißer", Jagertee und Schmalzbroten uriges Alpenflair in die Vorweihnachtszeit, die Mitarbeiter des Engelsstiftes servierten deftigen Grünkohl mit Mettwurst. Am "heiß begehrten" Standplatz rund um die lodernde Feuertonne servierte der Förderverein der freiwilligen Feuerwehr Feuerzangenbowle und Glühwein, die Schüler der Stufe 11 des Homburgischen Gymnasiums verkauften als Begleiter zum Apfelpunsch Wildwürstchen im Brötchen, zur Finanzierung des künftigen Abiballs. Zum 22. Mal mit dabei das "Weihnachtsbaum-Taxi" des CVJM Nümbrecht, der den just erstandenen Christbaum per Taxi -Service frei Haus an seine Kunden auslieferte. Der Erlös des Verkaufs kommt der christlichen Schüler- und Jugendarbeit der Alten Schmiede zu Gute. Absolute Weihnachtsmarkt-Neulinge dagegen die Mitglieder des Kegelclubs "Volle Lotte", die neben süßen Waffeln auch Spießbraten-und Leberkäse-Brötchen im Angebot hatten. "Nach einer schönen gemeinsamen Aida-Kreuzfahrt vor Jahren, möchten wir finanzielle Rücklagen für einen erneuten Schiffs-Trip schaffen", erläuterte Vim Sträßer stellvertretend für seine elf Kegelbrüder und -schwestern. Die Auszeichnung für den schönsten Stand des Weihnachtsmarktes erhielt das Homburger Gymnasium Nümbrecht.



Weihnachtsmarkt in Odenspiel

Alljährlich findet auf dem landwirtschaftlichen Hof Dissmann in Reichshof Odenspiel der weit über die Grenzen des Oberbergischen Kreises bekannte Weihnachtsmarkt statt. Leckere Köstlichkeiten aus der Region wurden angeboten, wie Fleisch und Imkereiprodukte, ebenso wie handwerklich und kunsthandwerklich hergestellte Unikate.

Dicht an dicht standen die geparkten Autos am Straßenrand über eine Länge von schätzungsweise einem Kilometer zu dem kleinen Ort Odenspiel. So viele Besucher gibt es hier wohl nur vom ersten bis zum dritten Adventswochenende, wenn auf dem Hof der Familie Dissmann der Weihnachtsbaum-verkauf, verbunden mit dem Weihnachtsmarkt, stattfindet. Weihnachtsbäume wurden hier verkauft, in allen Größen und Variationen, Nordmanntanne, Fichte oder Nobilis. Wer wollte, der konnte auch seinen Baum selbst im Wald aussuchen und selber schlagen.

Wer das „Weihnachtsdorf“ in der Halle betrat, den überraschte frischer Tannenduft. Der Boden in der Scheune war mit frisch gehäckseltem Tannengrün bedeckt und die Besucher gingen so, als wären sie im Wald. Angeboten wurden hier Schmuck, handwerkliche Kunst aus Holz, selbst gestrickte Socken, Handschuhe und Schals, Bücher, Gewürze, Marmelade und Liköre. Im oberen Teil des Hofgeländes standen Weihnachtsbuden mit herzhaften oder süßen Köstlichkeiten und natürlich Glühwein, der bei den weihnachtlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt reißenden Absatz fand.


Weihnachtsmarkt Bielstein – am und im Burghaus

Pünktlich zum dritten Advent fand der Bielsteiner Weihnachtsmarkt wieder rund ums historische Burghaus statt. In den vielen Holzhütten gab es reichlich Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten – von Grünkohl über Flammkuchen bis zu Wildspezialitäten – und natürlich Glühwein oder auch mal eine Feuerzangenbowle. Die Vereine hatten so einiges auf die Beine gestellt, so konnten im Burghaus-Café die leckeren Kuchen und Torten der Sängerinnen vom Frauenchor Oberbantenberg probiert werden. Und nicht nur wegen der vielen kleinen Holzhütten ist es auf dem Bielsteiner Weihnachtsmarkt so schön. Ganz besonders ist auch jedes Jahr das Bühnenprogramm im Burghof. Denn hier stimmen hauptsächlich heimische Ensembles mit einem kontrastreichen Musikprogramm auf die Festtage ein. So schwoften bei klirrender Kälte am Samstagabend Hunderte Besucher im Burghof zu traditioneller und moderner Festtagsmusik der Wiehler Coverband „Nachtexpress“.


["Projekt Könige - ...eine Geschichte die die Welt verändert, 1000fach erzählt und immer noch Neu erfindbar...“ heißt die beeindruckende Skulptur am Burghaus Bielstein. Eine schöne Krippe zum traditionellen Bielsteiner Weihnachtsmarkt.]

Und jedes Jahr denken sich die Organisatoren – der Heimatverein Bielstein und die Dorfgemeinschaft Helmerhausen – wieder ganz besondere Sachen aus. Diesmal standen nicht Esel und Schafe oberhalb des Burghauses, sondern eine Krippe des Bildhauers Roland Glatz-Wieczorek – mit Maria, Josef, dem Jesuskind und den Heiligen Drei Königen. Das Ensemble aus Holz heißt "Projekt Könige“ und ist sehr imposant. Besonders auch der Auftritt von Josephine Pilars de Pilar mit ihren Schülern. Die jungen Sänger stammen aus sieben unterschiedlichen Ländern und boten ein buntes, weihnachtliches Programm auch mit arabischen und albanischen Einlagen. Zu ihrem Auftritt fielen noch leichte Flocken vom Himmel, die sich später in kalten Nieselregen verwandelten – doch die Besucher swingten sich warm bei deutschen und internationalen Weihnachtsliedern mit dem Quintett „Jazzprix“. Und die Weihnachtspost konnte natürlich auch diesmal wieder mit einem Sonderstempel versehen werden.


Advent im Freilichtmuseum Lindlar

Passend zum dritten Advent waren die historischen Gebäude im Freilichtmuseum Lindlar mit einer dünnen Schicht Neuschnee überzogen. In den weihnachtlich dekorierten Räumen wurde den Besuchern sehr anschaulich der Wandel des Weihnachtsfestes zwischen 1800 und 1960 gezeigt. Auf dem weitläufigen Gelände konnte man den ganzen Tag spazieren gehen und in den verschiedenen Häusern an mehr als 60 Ständen seltene oder dekorative Geschenke für das Weihnachtsfest erwerben.



Im Gut Dahl, am Nordtor, wurden Delikatessen aus oberbergischen Wallnüssen angeboten.  Wer wollte, der konnte hier historisches Spielzeug und alte gestickte Tischdecken erwerben, ebenso wie handgefertigten Silberschmuck. In der Scheune Eckenhagen, gegenüber dem Lingenbacher Hof, gab es Weihnachtsdekoration, hergestellt mit der Kettensäge aus heimischen Hölzern. Flachsverarbeitung wurde sehr anschaulich dargestellt. Damals brauchte man rund 200 Stunden, um ein Hemd herzustellen. Wer damals einen Vorrat an gewebtem Leinen besaß, der galt als wohlhabend. Das ist heute schwer vorstellbar, wo doch jeder Textilien und Kleidungsstücke im Überfluss hat. Mittags hörte man einige Signale der Jagdhornbläser aus Engelskirchen. Das Blasen des Jagdhorns ist weit mehr als nur eine Tradition. Früher diente es den Jägern, sich im Wald über weitere Strecken zu verständigen. Natürlich konnte man sich auch aufwärmen mit Glühwein oder Punsch und dazu köstliche herzhafte oder süße Delikatessen genießen. Im Biergarten am Lingenbacher Hof standen die Gäste dicht an dicht gedrängt, um eine heiße Suppe und ein warmes Getränk zu bekommen.
WERBUNG