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Wenn Geflüchtete zu Nachbarn werden

Red; 11. Dec 2018, 11:08 Uhr
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Wenn Geflüchtete zu Nachbarn werden

Red; 11. Dec 2018, 11:08 Uhr
Oberberg - Das Kommunale Integrationszentrum lud kreisweit zu einem Netzwerktreffen für Haupt- und Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit ein.
Zu den vielfältigen Aufgaben des Kommunalen Integrationszentrums (KI) Oberbergischer Kreis gehört auch die Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements sowie der Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen in der Integration von Geflüchteten. Das KI lud die Haupt- und Ehrenamtlichen kürzlich zu einem kreisweiten Netzwerktreffen ein. Gemeinsam mit den 21 Teilnehmern aus dem gesamten Kreisgebiet wurde dabei ermittelt, welche Rahmenbedingungen die Flüchtlingsarbeit des ländlichen Raumes braucht, damit Geflüchtete am gesellschaftlichen Leben teilhaben, sich gut selbst organisieren und repräsentieren können.

Der Erfahrungsaustausch zeigte, dass sich in vielen Kommunen bereits Strukturen etabliert haben, die die Integration unterstützen. Viele Geflüchtete hätten Sprachkurse absolviert und seien zunehmend besser in der Lage, sich in der deutschen Sprache verständlich zu machen. „Jetzt geht es mehr und mehr um Verselbstständigung als ein Prozess, der beidseitig zwischen Geflüchteten und Helfern stattfinden soll", erklärte Siegrid Ritzmann-Striss vom KI die aktuelle Aufgabenstellung. Es ginge darum, Geflüchteten zu Selbstständigkeit zu verhelfen und zu vermeiden, dass sich Ehrenamtliche überfordern. Andererseits gehe es darum, Geflüchtete mit Angeboten in der Kommune bekannt zu machen, damit sie am Gemeinschaftsleben der Kommune teilhaben und sich dort einbringen können.  



Ein Beispiel, wie das gelingen kann, zeigte die Arbeit des Vereins „Flüchtlinge werden Nachbarn in Ense“. Der Vereinsvorsitzende Daniel Keil sowie Anas Kallo, ein Vereinsmitglied aus Syrien, berichteten, wie sie Geflüchtete in das Alltagsleben der sauerländischen Kommune mit 14 Orten eingebunden haben. Als Verein haben sie gemeinsam mit Geflüchteten in vielen Arbeitseinsätzen den offenen Treff „Lindenhof“ errichtet. Hier treffen sich Einheimische und Geflüchtete und organisieren miteinander auch verschiedene Kulturveranstaltungen. Der „Lindenhof“ ist ebenfalls die zentrale Anlaufstelle für Fragen bei der Arbeits- und Wohnungssuche oder nach passenden Freizeitangeboten.  

Um weiter gemeinsam an Lösungsansätzen zu arbeiten, wird das KI am 26. Januar einen kreisweiten Workshop zu diesem Thema anbieten. Dabei soll es darum gehen, wie die Arbeit der Flüchtlingsinitiativen strukturell und personell gestärkt werden kann.
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