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Einsatzkräfte üben Gefahrenbekämpfung

mg; 23. Sep 2018, 14:46 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Lehrgangsteilnehmer und Ausbilder beim schnellen Gruppenfoto zwischen den Übungen
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Einsatzkräfte üben Gefahrenbekämpfung

mg; 23. Sep 2018, 14:46 Uhr
Marienheide – Kreisfeuerwehrverband Oberberg bildete Feuerwehr aus den Kommunen für den ABC-Einsatz aus – An vier Wochenenden wurde intensiv gearbeitet – Abschluss durch praktische Übungen.
Von Michael Gauger

Dass die Feuerwehrarbeit nicht nur aus Einsätzen mit Technischer Hilfeleistung oder bei Bränden besteht, zeigten die aktuellen Geschehnisse in Gummersbach (OA berichtete) und der Großbrand einer Industriehalle in Radevormwald. Hier kamen eine ABC-Komponente beziehungsweise der Messzug des Kreises zum Einsatz.

[Lehrgangsleiter Matthias Nies bei der Nachbesprechung zum Einsatz.]

Der aktuell durchgeführte ABC-Lehrgang unter Leiter Matthias Nies war für Feuerwehrangehörige die in einer Gefahrgut-, Mess- oder Dekoneinheit aktiv sind, bestimmt. Für die Führungsebene „Gruppenführer“ innerhalb einer Einheit ist diese Qualifikation ebenfalls erforderlich, berichtete Nies und erklärte: „Für die Mehrheit der hier Anwesenden war das natürlich erst mal komplettes Neuland und dementsprechend anspruchsvoll.“ Insgesamt investierten die Teilnehmer und ihre Ausbilder 60 Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit an vier Wochenenden. 24 Feuerwehrfrauen und -männer aus Einheiten der Städte und Gemeinden des Oberbergischen Kreises nahmen daran teil.


Vor allem die Theorie nahm einen Großteil des Lehrgangs in Anspruch. Die Inhalte waren unter anderem: Die Kennzeichnung und der Umgang mit Gefahrgut und die Gefahren atomarer/nuklearer, biologischer und chemischer Stoffe. Außerdem das Messen und die dazugehörigen Messgeräte, die sehr wichtige Informationsgewinnung über die gefährlichen Stoffe im Einsatz. Die Gerätekunde und die praktische Umsetzung zum Eindämmen, Auffangen, Abdichten, Umfüllen, Aufnehmen, sowie das Erden zur Verhinderung von Zündfunken waren wichtige Kenntnisse für korrektes Handeln im Einsatzfall. Die Wahl der richtigen Schutzkleidung oder gar Schutzanzüge wurde ebenfalls besprochen.

[Die jeweiligen Angrifftrupps erkundeten die Lagen der gestellten Einsätze im Chemikalien-schutzanzug (CSA).]

Weiterhin umfasste der Unterricht die Taktik im Gefahrguteinsatz, der Explosions-schutzklassen, evtl. vorhandene Elektrostatik, die Hilfestellung der chemischen Industrie, sowie Rechtsgrundlagen. Den Abschluss eines Gefahrguteinsatzes bildet zumeist die Dekontamination (Entgiftung) von Einsatzkräften, Verletzten, Betroffenen und/oder dem verwendeten Material. Der Kurs endete mit praktischen Übungen am Gerätehaus in Marienheide, bei denen das Erlernte in atomaren/nuklearen, biologischen und chemischen Lagen komplett durchgespielt wurde. Lehrgangsleiter Nies erklärte abschließend freudig: “Das Endergebnis ist dann ein Gefahrgutzug mit etwa 22 Funktionen, der wie ein Orchester seine Aufgaben perfekt beherrscht und weiß, wann sein Einsatz ist."
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