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FV Wiehl soll neues Klubheim erhalten

nh; 13. Sep 2018, 15:40 Uhr
Visualisierung: Architekturbüro Burgmer --- An beiden Seiten der Tribüne sollen Anbauten entstehen.
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FV Wiehl soll neues Klubheim erhalten

nh; 13. Sep 2018, 15:40 Uhr
Wiehl - Das Vereinsheim des FV Wiehl ist bald nicht mehr nutzbar, weil ein Gebäudeteil immer weiter absackt - Unter Vorbehalt votiert Politik für einen Anbau an die Tribüne - Kosten liegen bei knapp einer Million Euro.
Von Nils Hühn

Seit dem Jahr 2007 geht es beim FV Wiehl sportlich bergauf. In dem Jahr wurde die Walter-Lück-Sportanlage samt Kunstrasen und neuer Tribüne eingeweiht. Mit dem sportlichen Erfolg wurden auch die Mitgliederzahlen gesteigert. Mit 750 Mitgliedern ist der FV der größte Fußballverein im Fußballkreis Berg und schickt aktuell 32 Mannschaften ins Rennen. „Wir haben in den vergangenen Jahren rund 700.000 € Eigenmittel und Spenden in unsere Infrastruktur gesteckt“, erklärt der 1. Vorsitzende Manfred Noss. Die Tribüne und das Kleinspielfeld wurden ohne öffentliche Mittel errichtet und zum Kunstrasenplatz steuerte die Stadt Wiehl 40.000 € bei.

Nun steht eine ungleich größere Investition ins Haus. 1991 wurden der Fußballplatz und das Vereinsheim auf dem ehemaligen Gelände eines Steinbruchs angelegt. Das aus zwei Bauteilen bestehende Klubheim bricht im wahrsten Sinne des Wortes auseinander. „Der hintere Teil kippt weg“, erklärt Wiehls Beigeordneter Maik Adomeit. Es sind schon sehr große Risse sichtbar. In naher Zukunft wird der Punkt erreicht sein, an dem auch die Versorgungsleitungen betroffen sind und dann wäre das Vereinsheim nicht mehr nutzbar.


„Diesen Zustand beklagen wir schon seit fünf Jahren“, so Noss. Und die Lage verschlimmert sich zusehends. „Nicht vorstellbar, wenn wir im Jubiläumsjahr ohne Vereinsheim dastehen.“ Im kommenden Jahr feiert der Wiehler Fußballverein sein 100-jähriges Bestehen. Bei der Stadtverwaltung hat man die Zeichen der Zeit erkannt und feilt schon seit 2015 an einer Lösung. „Eine Sanierung ist möglich, aber die Bauunternehmer übernehmen keine Gewährleistung“, so Adomeit zu einer möglichen Sanierung im Bestand. Aktuell wird die Variante mit zwei Anbauten an die bestehende Tribüne favorisiert.

Diese Lösung ist mit berechneten 970.000 € allerdings auch die teuerste. Allerdings spekuliert die Stadt auf Fördermittel von einem Bundesprogramm, wodurch 45 Prozent der Kosten übernommen werden könnten. Dadurch würden die Kosten des Neubaus denen einer Sanierung nahekommen. Bei den Fördermitteln handelt es sich um einen mit 100 Millionen Euro gefüllten Fördertopf des Bundes. „Die Chancen sind gering, aber wir hoffen dennoch auf eine Berücksichtigung“, ist Adomeit ehrlich. Die favorisierte Variante würde dem FV Wiehl ganz neue Möglichkeiten geben.


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In der Vorlage für den Wiehler Haupt- und Finanzausschuss, der am vergangenen Dienstag tagte, heißt es: „Das Hilfeersuchen des FV Wiehl ist aus Sicht der Verwaltung berechtigt und es besteht aufgrund der Einschätzung der Techniker jederzeit die Gefahr, dass das alte Vereinsheim plötzlich nicht mehr nutzbar ist.“ Nach intensiver Beratung votierten die Ausschussmitglieder einstimmig, unter dem Vorbehalt der Erteilung des Zuwendungsbescheids, für die Planung und Durchführung des Neubaus. Bei einem positiven Bescheid könnte im Sommer 2019 mit dem Neubau begonnen werden. „Wir können uns aber nicht mehr weiter vertrösten lassen“, sieht Noss akuten Handlungsbedarf.
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