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Antworten auf Resolution enttäuschen

Red; 13. Sep 2018, 15:01 Uhr
Bild: privat.
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Antworten auf Resolution enttäuschen

Red; 13. Sep 2018, 15:01 Uhr
Reichshof – Auf eine Resolution zur Situation der Landstraßen erhielt die Gemeinde ernüchternde Antworten – Verwaltung willen sich damit nich zufrieden geben und bittet zum Ortstermin.
Der Reichshofer Gemeinderat hat am 26. Juni eine Resolution zum dringenden Sanierungsbedarf an den Landesstraßen und zur Entwicklung von Radwegen einstimmig verabschiedet (OA berichtete). Die Resolution wurde an die Landesregierung und den Landesbetrieb Straßenbau NRW versandt und um zügige Verbesserung der Straßenzustände gebeten. Nun sind die Antworten eingegangen, die - so Bürgermeister Rüdiger Gennies in einer eigenen Stellungnahme - „in jeder Hinsicht unbefriedigend sind und keine Beschleunigung bei den Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen erwarten lassen“.

So habe die Leiterin der Regionalniederlassung Rhein-Berg des Landesbetriebes Straßen NRW in ihrem Schreiben mitgeteilt, dass in die Reichshofer Landstraßen in den vergangenen Jahren schon überdurchschnittlich hohe Investitionen getätigt worden seien – und sich diese bis auf wenige Ausnahmen in einem sehr guten bis befriedigenden Zustand befänden.

Die Reichshofer-Resolution an das Land Nordrhein-Westfalen zielte ebenfalls darauf ab, das mehr Landesmittel für den Straßenbau in die Region fließen, sodass Straßen NRW notwendige Arbeiten schneller umsetzen könne. Als Reaktion, so berichtet Gennies, habe der Verkehrsminister in einem Schreiben auf Sanierungsmaßnahmen verwiesen, die Straßen NRW zukünftig in Reichshof durchführen will. Arbeiten, die darüber hinausgehen, seien nicht angestrebt. „Die Maßnahmen, die der Verkehrsminister aufzeigt, entsprechen dem Ergebnis des Jahresgespräches der Gemeinde mit Straßenbau NRW im November 2017. Demnach haben wir Zeiträume von mehr als zehn Jahren vor uns, bevor die Sanierungsmaßnahmen an den in der Resolution benannten Landestraßen einsetzen werden“, glaubt Gennies nicht, dass derzeit eine Beschleunigung der Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen an den Landesstraßen zu erwarten ist.



Damit will man sich im Denklinger Rathaus aber nicht zufriedengeben: „Es vergeht nahezu kein Tag, an dem Bürger, sowie Gewerbetreibende ihren berechtigten Unmut über diese Situation äußern, auf die Gefährdung der Verkehrsteilnehmer hinweisen und sofortige Sanierungsmaßnahmen einfordern.  Es drohen uns ernsthafte Standortnachteile, wenn nicht sehr schnell gehandelt wird“, erklärt Gennies die Forderungen der Gemeinde weiterhin eine deutlich schnellere Realisierung von umfassenden Sanierungen an den Landesstraßen fordert. Um diesem Ziel näherzukommen, hat die Verwaltung die Leiterin der Gummersbacher Niederlassung von Straßen NRW sowie den Landesverkehrsminister zu einer Ortsbesichtigung eingeladen.  

Für weitere Enttäuschung sorgte in Denklingen, dass sich auch bei der Schaffung von Radwegen keine zügige Verbesserung abzeichnet. „Hier müssen umfassende Priorisierungen nach einem landesweit einheitlichen Bewertungsverfahren stattfinden, die dann vom zuständigen Regionalrat bei der Bezirksregierung beschlossen werden müssen. Aus den bisherigen Erfahrungen zeigt sich, dass wir aufgrund unserer ländlichen Struktur und einer relativ geringen Verkehrsdichte kaum Chancen haben werden, ein umfassendes und bedarfsgerechtes Radwegenetz zu erhalten“, erklärt Gennies. „Auch dies ist eine nüchterne Erkenntnis, die dem Bedürfnis der Radfahrer nach einer Verbesserung der Verkehrssicherheit an den Landesstraßen nicht gerecht wird.“

Trotz dieser Antworten versichert Gennies, dass sich die Verantwortlichen in Gemeinderat und Verwaltung weiterhin für eine Verbesserung der Straßenzustände an den Landesstraßen einsetzen werden. „Der ländliche Raum und damit unsere Heimat darf nicht abgehängt werden. Die Landespolitik hat für angemessen Lebensverhältnisse mit einer modernen Infrastruktur zu sorgen. Das ist unsere berechtigte Erwartungshaltung“, so die Überzeugung des Reichshofer Rathauschefs.
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