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Bürger legten 'Grundstein' für ein neues Theater

fj; 8. Feb 2019, 16:55 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- Über 60 Teilnehmer konnte Bürgermeister Frank Helmenstein heute Morgen zum „Ideenworkshop für das neue Theater“ begrüßen.
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Bürger legten 'Grundstein' für ein neues Theater

fj; 8. Feb 2019, 16:55 Uhr
Gummersbach – Mit einem schlüssigen Konzept zum Weiterbetrieb des Theaters will sich die Kreisstadt um Fördergelder der Regionale bewerben – Im Rahmen eines Workshops waren dabei heute die Ideen der Bürger gefragt (AKTUALISIERT).
„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – dass dieser berühmte Satz von Hermann Hesse auch für den „Neustart“ des Gummersbacher Theaters seine Gültigkeit behält, wünschte Bürgermeister Frank Helmenstein heute Morgen den über 60 Gästen im Rathaus, die gemeinsam in einem Ideenworkshop eben dieses Ziel verfolgten: Das Theater auf neue, erfolgreiche Bahnen bringen.

Rückblick: Das Theater war trotz aller Rettungsversuche schon abgehakt, da konnte Helmenstein auf Vermittlung von Bodo Löttgen, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag, im April ein Gespräch mit NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen führen – und eine mögliche Teilnahme an der Regionale 2025 entpuppte sich als Silberstreif am Horizont. Im Mai ermöglichte der Stadtrat der Verwaltung mit einem einstimmigen Votum, das Theater als Projekt der Regionale anzumelden. Klar war da aber auch: Die Fördergelder der Strukturfördermaßnahme Regionale fließen nicht von alleine in Richtung Gummersbacher Bühnenhaus, vielmehr muss man sich mit einem Konzept für ein neues Theater in einem Wettbewerb durchsetzen.

Die erste Hürde im dreistufigen Qualifizierungsprojekt ist bereits genommen. Nun geht es um die detaillierte Ausarbeitung eines realisierungsfähigen Konzepts. In dieser Phase ist es für die Regionale-Gremien wichtig, dass die Menschen in der Region mit einbezogen werden. Und genau dies passierte heute im Gummersbacher Rathaus: Menschen aus der Regionale-Region „Bergisches Rheinland“ (Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, rechtsrheinische Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises) entwickelten im Rahmen eines Ideenworkshops Vorschläge dafür, wie sich das Theater für Menschen aller Altersstufen in der gesamten rechtsrheinischen Region öffnen kann.

„Die Nutzer des Theaters sollen sich im Konzept wiederfinden, die Strahlkraft soll erhöht werden und das Angebot auch die junge Generation ansprechen. Das Theater soll ein zentraler Ort des gesellschaftlichen Lebens werden, wozu natürlich auch ein attraktives Gebäude gehört“, fasste Peter Landmann von der „Take Part“ Kulturberatung in Weikersheim, den die Stadtverwaltung als externen Berater mit ins Boot geholt hat und der den heutigen Ideenworkshop leitete, die Ziele zusammen.



Der Einladung zum Workshop waren über 60 Interessierte gefolgt, darunter Vertreter aus der Politik, Kulturschaffende, langjährige Theater-Abonnementen, Vertreter aller weiterführenden Gummersbacher Schulen und viele mehr. „So haben sich die verschiedensten Akteure und Generationen ausgetauscht – woraus sich völlig neue Perspektiven und Ideen ergeben haben“; freute sich der Bürgermeister unmittelbar nach der Veranstaltung. Vom Theaterbus, der die Menschen aus der gesamten Region zu den Veranstaltungen im Bühnenhaus bringt, bis zum „Theater on Tour“, das die Produktionen zu den Menschen in die Kommunen bringt, reichten die Ideen. „Ein besonderes Lob auch an die jungen Leute“, freute sich Helmenstein auch über innovative Ideen von Schülern, die beispielsweise ein Theaterfestival anregten oder forderten, dass das Programm zukünftig auch über soziale Medien kommuniziert wird. „Hier konnten die Generationen wirklich voneinander lernen“, war der Rathauschef überzeugt.

Die heute gesammelten Ideen fließen in einen zweiten Workshop ein, der sich aus Experten wie beispielsweise Magnus Reitschuster, Intendant und Geschäftsführer des Apollo Theaters Siegen, zusammensetzt. Aus diesen Ergebnissen wiederum soll gemeinsam mit den baulichen Maßnahmen ein Gesamtkonzept entstehen, welches dem Rat nach der Sommerpause zum Beschluss vorgelegt wird. Zum Gesamtkonzept gehöre dabei auch, dass die Sicherung der Betriebskosten für zehn Jahre geklärt wird. Darauf bestehe das Land, erklärte Helmenstein am Rande des Workshops. „Die Stadt ist bei der Finanzierung der Betriebskosten mit im Boot, kann und will aber nicht alle Kosten alleine tragen. Hier wollen wir Partner dazu holen – in welcher Form, muss dabei zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden“, so der Bürgermeister.

Gibt der Rat dem Konzept „grünes Licht“, wird es bei der Regionale eingereicht. „Was wir heute getan haben ist also nicht weniger, als den Grundstein für ein Konzept zu legen, dass die Entscheider der Regionale davon überzeugen kann, dass die Neuausrichtung des Theaters ein förderwürdiges Projekt ist“, fasste Helmenstein die Bedeutung des heutigen Workshops für die Zukunft des Bühnenhauses zusammen.
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