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Neubau in der Altstadt – Lohnt es sich?

jh; 18. Jul 2018, 12:24 Uhr
Bilder: Julian Heppe --- Im vergangenen Jahr kaufte der Heimatverein ein Wohnhaus direkt neben dem Heimatmuseum. Wie geht es jetzt weiter?
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Neubau in der Altstadt – Lohnt es sich?

jh; 18. Jul 2018, 12:24 Uhr
Bergneustadt – Der Heimatverein „Feste Neustadt“ lud gestern die direkten Nachbarn des Heimatmuseums zu einer Informationsveranstaltung - Pläne für ein 2017 erworbenes Haus im Kern der Altstadt stießen auf geteilte Meinungen.
Von Julian Heppe

Wer gestern Abend als Nachbar zu einer Informationsveranstaltung des Bergneustädter Heimatvereins „Feste Neustadt“ im Heimatmuseum eingeladen war, wurde Zeuge einer teils hitzigen Diskussion zwischen Nachbarn, dem Vereinsvorstand und Bürgermeister Wilfried Holberg. Doch worum ging es überhaupt? Im vergangenen Jahr kaufte der Heimatverein das Haus Wallstraße 3 im Kern der Altstadt. Das ehemalige Familienwohnhaus befindet sich unmittelbar neben dem Heimatmuseum und steht nun schon seit längerer Zeit leer. Nun wurden Pläne geschmiedet, was mit dem Gebäude in Zukunft passieren könnte und schnell kam die Idee einer Begegnungsstätte auf. Der beauftragte Architekt Philipp Hillnhütter stellte am gestrigen Abend seine Pläne den Nachbarn des Heimatmuseums in der Altstadt vor.


[Das betreffende Haus (re.) grenzt direkt an das Heimatmuseum.]

„Unsere Idee war es, ein Gebäude zu entwickeln, welches das Heimatmuseum ergänzen oder erweitern kann. Dadurch, dass es sich in unmittelbarer Nähe zu diesem befindet, könnte man durchaus über einen direkten Anbau nachdenken“, betonte Hillnhütter, dass sich das Projekt noch in den Startlöchern befindet. Das Wohnhaus in der Form zu verwendet, in der es sich momentan befindet, sei schwierig, weshalb es am sinnvollsten wäre, es abzureißen und etwas Neues zu errichten. Hierbei denkt man an eine Architektur, welche sich in das Bild der Altstadt einfügt, „ohne den Anblick des Heimatmuseums zu dominieren“, erklärte Hillnhütter weiter. So kam es zu der Idee eines modernen Holzgebäudes im Scheunenstil. Mit einem Zwischenbau könnte man ein Foyer errichten, von welchem aus man sowohl ins Heimatmuseum, als auch in den Neubau gelangt.



Dieser Neubau soll behindertengerechte Toiletten, Lagerräume, eine Küche sowie einen großen Saal beherbergen. „Dort könnte man zahlreiche Veranstaltungen stattfinden lassen, wie zum Beispiel Seminare, Partei- und Vereinsversammlungen oder private Feierlichkeiten“, so Utz Walter, erster Vorsitzender des Heimatvereins. „Was wir allerdings nicht wollen, ist es, ein lautes Partyhaus zu schaffen“, hieß es weiter. Man könne das Haus zwar privat mieten, auch für Hochzeiten, allerdings nicht für 18. Geburtstage oder dergleichen, betonte Walter. Bei den Nachbarn kamen Zweifel auf: Kommt es dadurch nicht zu erheblichen Lärmbelästigungen? Gibt es für solche Anlässe nicht schon genug Ausweichmöglichkeiten? Aber vor allem: Wo sollen die Leute parken?

Mit dem Problem der unzureichenden Parkplatzanzahl hat die Altstadt schon lange zu kämpfen. Falls es zu dem Bau des neuen Gebäudes komme, müsse man unbedingt eine Lösung finden, das meinte auch Bürgermeister Holberg. Um der Lärmbelästigung entgegenzuwirken, könne man die Anzahl der Veranstaltungen, die über 23 Uhr hinausgehen, auf wenige Male im Jahr begrenzen, schlug Museumsleiter Walter Jordan vor. So ganz überzeugt waren einige der Gäste aber dennoch nicht. Andere sahen in dem Projekt aber auch eine Aufwertung des Stadtbilds, was wiederum dem Wertverlust der dortigen Immobilien entgegenwirken könnte. Dieser Meinung war auch Walter: „Wir sehen in dem Projekt großes Potential, neue Leute in die Altstadt zu locken“. Trotzdem verstehe man die Sorgen der Anwohner und Walter betonte erneut, dass es sich lediglich um einen Vorentwurf handle. Wer aber selbst die weitere Planung mitgestalten will, kann dem Heimatverein beitreten, denn über alle großen Vorhaben und Regelungen würde man dort mittels Abstimmungen entscheiden.
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