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Bedenkliches 'Sommerloch' beim Blutspenden

Red; 13. Jul 2018, 10:00 Uhr
Grafik: DRK/Blutspendedienst West --- Um den anhaltenden Blutspenderschwund zu stoppen, wollen die DRK-Blutspendedienste mit der Kampagne #missingtype - erst wenn´s fehlt, fällt´s auf bis zum Jahresende bundesweit 100.000 Menschen zu einer ersten Blutspende bewegen.
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Bedenkliches 'Sommerloch' beim Blutspenden

Red; 13. Jul 2018, 10:00 Uhr
Oberberg - Das Blutspendeaufkommen bleibt aktuell weit hinter dem geforderten Niveau zurück - Dafür ist neben dem guten Wetter auch die Fußball-WM verantwortlich - In den Sommerferien könnte sich die Situation noch verschärfen.
Sonnenschein satt, auch ohne deutsche Beteiligung bietet die Fußball-Weltmeisterschaft spannende Unterhaltung und die großen Ferien sind auch endlich da: Was sich anhört wie der ideale Mix für einen perfekten Sommer stellt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bei der Versorgung der Krankenhäuser mit Blutkonserven vor riesige Herausforderungen: Laut DRK-Blutspendedienst West liegt das Blutspendeaufkommen aktuell 15 bis 20 Prozent unter dem geforderten Niveau. Daran hat das anhalten gute Wetter einen großen Anteil, denn viele Menschen vertragen das Spenden bei Hitze nicht, andere bleiben einfach lieber im Garten oder Schwimmbad, statt die Spendentermine zu besuchen – was zumeist auch mit Wartezeiten verbunden ist. „Freie Zeit ist in der heutigen Arbeitswelt ein hohes Gut geworden, mit dem man nicht freimütig umgeht“, hat auch Hildegard Kranenberg vom DRK Oberberg entsprechende Erfahrungen gemacht.

Doch auch die Fußball-WM sorgt für sinkende Zahlen bei den Blutspenden. „Beim letzten Spiel der deutschen Nationalmannschaft lagen wir 30 Prozent unter dem, was wir eigentlich benötigen, das holt man auch in den darauffolgenden Tagen nicht mehr auf", so Stephan David Küpper, Pressesprecher des DRK-Blutspendedienst West. Und auch nach deren Ausscheiden blieb die WM ein Faktor, der sich auswirkt: „Wir beim DRK Oberberg merken jede Fußball WM oder EM. Auch wenn die Deutschen nicht mehr dabei sind, schauen viele Menschen lieber die Spiele, als zum Blutspenden zu gehen. Das sehen wir immer wieder an unseren Zahlen“; so Kranenberg vom DRK Oberberg.



Sie glaubt, dass sich das Problem mit den beginnenden Sommerferien noch verschärfen wird. „Ich gehe davon aus, dass es in den Sommerferien zu Engpässen in der Versorgung kommen wird, denn wer vereist ist, kann nun mal kein Blut spenden. Folge solcher Engpässe ist, dass nicht lebenswichtige Operationen verschoben werden müssen“, erklärt Kranenberg. Doch es gibt auch Patienten, die nicht warten können: Durch die geringe Haltbarkeit von Blut können für bestimmte Blutpräparate keine langfristigen Vorräte angelegt werden, das gilt besonders für die Versorgung von onkologischen Patienten (Krebstherapie) mit den kurzlebigen Blutplättchen (Thrombozyten). Diese können nur aus frischen Blutspenden gewonnen werden und sind nur wenige Tage haltbar. Darum appelliert der DRK-Blutspendedienst West und das DRK Oberberg an alle gesunden Menschen, jetzt Blut zu spenden.

Blut spenden kann jeder ab 18. Jahren, Neuspender bis zum 68. Geburtstag. Zur Blutspende muss ein amtlicher Lichtbildausweis mitgebracht werden. Männer dürfen sechs Mal und Frauen vier Mal innerhalb von zwölf Monaten spenden. Zwischen zwei Blutspenden müssen 56 Tage liegen. Für alle, die medizinische Fragen zur Blutspende haben, hat der DRK-Blutspendedienst West eine kostenlose Hotline geschaltet. Unter Tel.: 0800/11 949 11 werden montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr alle Fragen beantwortet. Informationen zu den Blutspendeterminen im Oberbergischen gibt es hier.
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