Archiv

"Gefällt mir": Ein Herz für die Feuerwehr

db; 17. Apr 2017, 03:30 Uhr
Bilder: privat.
ARCHIV

"Gefällt mir": Ein Herz für die Feuerwehr

db; 17. Apr 2017, 03:30 Uhr
Engelskirchen – Feuerwehrfrau Alina Kriesten möchte andere Menschen für die Mitarbeit im Ehrenamt begeistern – Mit Fotos und Videos auf Instagram erreicht sie bereits über 8.000 Menschen.
Mit der Feuerwehr ist Alina Kriesten groß geworden. Ihr Vater war Löschzugführer in Kierspe und dadurch hatte die heute 22-Jährige schon von klein auf an Kontakt zur Feuerwehr. Mit zwölf Jahren trat sie selbst der Jugendfeuerwehr bei. „Erst einmal meinem Vater zuliebe“, erinnert sich Alina. Doch bereits nach kurzer Zeit hatte sie sozusagen Feuer gefangen und war fortan eifrig bei der Sache. Heute ist sie Oberfeuerwehrfrau bei der Freiwilligen Feuerwehr in Engelskirchen, genauer gesagt beim Löschzug in Ründeroth. Und sie möchte andere Menschen zur Arbeit im Ehrenamt motivieren. Dafür nutzt die sie moderne Wege. Über ihr großes Hobby berichtet Alina in Form von Fotos und Videos auf der Social-Media-Plattform Instagram. Über 8.600 Follower, also Menschen, die sich für ihre Beiträge interessieren, hat sie bereits.



„Ich habe schnell gemerkt, dass meine Beiträge über die Feuerwehr gut ankamen“, erinnert sich Alina, wie sie vor vier Jahren mit Instagram angefangen hat. Seit dem berichtet sie immer wieder aus ihrem Alltag als Krankenschwester in Krankenhaus Wipperfürth, vor allem aber über die Arbeit bei der Feuerwehr. Unter ihrem Instagram-Namen „orientalchips“  tauscht sie sich auch über Livevideo mit anderen Feuerwehrfrauen und –männern und in der Rettung tätigen Menschen über ihre und deren Erfahrungen aus. „Ich habe durch Instagram viele neue Freunde kennengelernt“, sagt Alina. Sie schätzt den direkten Draht zu anderen Menschen und möchte ein Vorbild sein.

Alina geht es aber nicht um persönliche Anerkennung. „Ich bin keine Berühmtheit oder verdiene damit Geld“, sagt sie, obwohl sie auch schon im echten Leben von Fans erkannt wurde. Viel mehr möchte sie für das Ehrenamt werben und besonders auch andere Frauen dazu motivieren, sich bei der Feuerwehr zu engagieren. Denn nach wie vor sind Feuerwehrfrauen eher die Ausnahme als die Regel und sehen sich oft noch mit Vorurteilen konfrontiert. „Ich möchte diese Vorurteile abbauen und anderen Frauen zeigen: Du kannst das auch schaffen“, sagt Alina. „Wenn ich von 8.000 Leuten eine Frau dazu motivieren kann, auch zur Feuerwehr zu gehen, habe ich viel erreicht.“


[Alina in ihrem Element als Fotografin bei den Weber Rescue Days.] 

Neben dem Grundlehrgang bei der Feuerwehr hat Alina bereits die Lehrgänge für Sprechfunk sowie Atemschutz absolviert und strebt auch noch die Truppführerausbildung an. Und die Arbeit bei der Feuerwehr hat auch noch andere Effekte. „Viele Charakterzüge wie Teamarbeit oder Zusammenhalt lernt man erst so richtig im Vereinsleben“, sagt Alina. „Wenn ich mit einem Kollegen zusammen bei einem Innenangriff ins Feuer gehe, dann können wir uns gegenseitig hundertprozentig vertrauen.“ Sie habe das klassische Helfersyndrom, sagt sie. „Ich bin außerdem ein Adrenalinjunkie.“ 

Die Fotografie ist ihr zweites großes Hobby, für das sie auch schon ein Kleingewerbe (Facebook: Linchen Fotografie) angemeldet hat. Irgendwann in Zukunft soll die Fotografie ihr zweites berufliches Standbein werden. „Ich träume von einem kleinen Fotostudio in meinem eigenen Haus.“ Doch bereits jetzt erregt ihre Arbeit als Fotografin durchaus Aufmerksamkeit – auch in Verbindung mit der Feuerwehr. Für die Weber Rescue Days, der weltweit größten Ausbildungsveranstaltung für technische Hilfeleistung, wurde sie im vergangenen Jahr als eine von zwei Hobbyfotografen ausgewählt, um die Veranstaltung zu begleiten. „Davon werde ich noch meinen Kindern erzählen“, schwärmt Alina immer noch von den vielen Eindrücken. „Die Feuerwehr fasziniert mich einfach immer wieder.“
WERBUNG