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Hohkeppel klärt Trainerfrage und rüstet auf

lo; 22. Jun 2018, 18:45 Uhr
Archivbild: Michal Kleinjung --- Mathias Hartwig, hier im Trikot des FC Borussia Derchlag, ist einer der hochkarätigen Neuzugänge von Eintracht Hohkeppel.
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Hohkeppel klärt Trainerfrage und rüstet auf

lo; 22. Jun 2018, 18:45 Uhr
Lindlar - Taner Durdu wird neuer Coach des Bezirksligisten Eintracht Hohkeppel - Hochkarätige Neuzugänge im Anflug.
Reges Stühlerücken beim Bezirksligisten Eintracht Hohkeppel: Nach dem verpassten Gang in die Landesliga werden die Schwarz-Gelben mit einem neuen Trainer und einem stark veränderten Kader in die Spielzeit 2018/2019 gehen. Im Verlauf der vergangenen Tage haben die Verantwortlichen um Klubchef Hakan Ekmen unzählige Personalien geklärt, darunter auch die vordringlichste: Taner Durdu wurde als Coach verpflichtet. Die letzte Station des 48-Jährigen war der damalige Mittelrheinligist VfL Leverkusen. Davor war er beim SV Bergisch Gladbach 09 und Gencler Birligi Bergisch Gladbach tätig. Als Assistenzcoach fungiert Horst Kollat.  


„Taner Durdu strahlt eine natürliche Autorität aus und bringt jede Menge Erfahrung mit“, erklärt Ekmen. „Die Gespräche mit ihm waren sehr gut. Er hat gesagt: ‚Bei mir gibt es nur einen Weg: nach vorne.‘ Das hat mir gefallen.“ Aus Sicht des Vorsitzenden ist Durdu der richtige Mann, um die vorhandenen Defizite auszumerzen. „Der Mannschaft eine Struktur zu geben, ist Aufgabe des Trainers, den Rest müssen die Spieler mitbringen. Wir brauchen Teamwork, Disziplin und Leidenschaft. Und wir dürfen uns nicht davon einschüchtern lassen, dass uns niemand etwas schenkt und die Gegner gegen uns 150 Prozent geben.“

Um den Aufstieg im dritten Anlauf zu realisieren, wird das Aufgebot massiv verstärkt. Neben den bereits bekannten Neuzugängen Leon Legat, Enes Dermaku, Dustin Meyer und Güven Gün (OA berichtete) werden weitere sieben Akteure zur Eintracht wechseln. Mit dem 22-jährigen Deutsch-Nigerianer Aloy Ihenacho wurde ein Spieler geholt, der zuletzt zum Kader des Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen gehörte. Paul Hoffmeister ist ein „US-Import“. Der gebürtige Kölner (23) kickte seit 2017 für die Utah Valley Wolverines. Seine fußballerische Ausbildung genoss er in der Jugend von Fortuna Düsseldorf.

Mathias Hartwig (23) ist in der Region kein Unbekannter: Der offensive Mittelfeldmann spielte nach seinem Engagement beim damaligen A-Ligisten Borussia Derschlag in der Rückrunde 2016/2017 für den FV Wiehl in der Landesliga, ehe er zum FSV Hollenbach (Verbandsliga Württemberg) ging. Seit Januar trug er das Trikot des Mittelrheinligisten SSV Merten. Ebenfalls in der höchsten Verbandsspielklasse war Fehd Mestiri aktiv. Er kommt von Viktoria Arnoldsweiler, zuvor hatte der 27-jährige Verteidiger für den TV Herkenrath gespielt. Ebenfalls für die Abwehr vorgesehen ist Jan Ruhnau-Geuenich (23) vom Landesliga-Absteiger SV Lohmar.      

Komplettiert wird die Riege der Neuen mit Thomas Tamale (20, bisher SV Altenberg) sowie einem Rückkehrer: Kasra Ghareh Chaee (30) bricht seine Zelte bei der Spvg. Flittard ab und heuert wieder im Achim-Lammers-Waldstadion an. Verlassen werden den Verein Tobias Mibis, Hakan Gürsoy (beide TuS Lindlar), Salih Tatar (Borussia Derschlag), Max Lomnitz, Timo Oebekke, Leon Heber, Timur Millitürk und Jan Schmude (jeweiliges Ziel unbekannt).

Ekmen hat klare Vorstellungen davon, wie sich das Ensemble in der kommenden Saison präsentieren soll. „Da wir zu viele Gegentore kassiert haben, müssen wir unsere Defensive stabilisieren und in der Rückwärtsbewegung dynamischer sein. In der Rückrunde sind wir zu häufig ausgekontert worden“, erhofft sich Ekmen durch die Neuzugänge einen Qualitätssprung in allen Mannschaftsteilen. „Wir benötigen ein schnelles Umschaltspiel, Zweikampfpräsenz und Mittelfeldspieler, die sich im Eins-gegen-Eins gegen starke Abwehrreihen durchsetzen können. Dazu noch ball- und abschlusssichere Stürmer.“                            

Dass es in der abgelaufenen Serie mit dem Aufstieg nicht funktionierte, hing vorwiegend damit zusammen, dass nach dem Rücktritt von Coach Peyman Rabet ständig Unruhe herrschte – trotz des Gewinns der Herbstmeisterschaft. Rabets Nachfolger Maik Alzer blieb bloß wenige Wochen im Amt. Zwar wurde mit Konrad Czarnetzki relativ zügig Ersatz beschafft, doch von einer ungestörten Wintervorbereitung konnte keine Rede sein.

Der Start ins zweite Halbjahr war dann fast zwangsläufig holprig. Hohkeppel ließ trotz Überlegenheit und eines klaren Chancenübergewichts in den Duellen gegen Frielingsdorf und Marialinden Federn – Niederlagen, die sich in der Endabrechnung bitter rächen sollten. Spielerische Leichtigkeit legte die Equipe in den seltensten Fällen an den Tag, wie erwähnt war jeder Kontrahent gegen den selbsternannten Titelfavoriten bis in die Haarspitzen motiviert.

In den Rückrundenpartien gegen die Konkurrenten Flittard und Heiligenhaus verbuchte die Eintracht nicht einen Zähler. Zu diesem Zeitpunkt war das Verhältnis zwischen Czarnetzki und Teilen des Teams zerrüttet. Die einvernehmliche Trennung war die einzige Möglichkeit, die nächste Eskalationsstufe zu vermeiden. In den abschließenden Begegnungen ließ sich der Rückstand zum Führungsduo nicht korrigieren.

„Die Trainer sind auch an der Mannschaft gescheitert“, räumt Ekmen Reibungsverluste durch atmosphärische Spannungen ein. Diese sollen unter Durdu der Vergangenheit angehören. „Wir gucken jetzt nur noch vorne“, so der Vorsitzende, der mit der Entwicklung des Vereins grundsätzlich zufrieden ist, nachdem man vor wenigen Jahren noch in den Niederungen des Amateurfußballs unterwegs war.

Allerdings darf der nächste Schritt aufgrund des enormen Aufwands, den der SVE betreibt, nicht mehr lange auf sich warten lassen, wobei Ekmen bewusst ist, dass keine Freifahrtscheine existieren und lediglich der Meister das Landesliga-Ticket sicher hat. „Das macht es umso schwieriger, aber wir möchten aus der Bezirksliga raus.“                  
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