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Frau Holle stach den Herzbuben aus

mkj; 8. Feb 2018, 13:30 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Kurz und schmerzlos stritten Bürgermeister Wilfried Holberg und Frau (Antje) Holle um den Stadtschlüssel.
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Frau Holle stach den Herzbuben aus

mkj; 8. Feb 2018, 13:30 Uhr
Bergneustadt - Meerjungfrauen, Zuchtperlen und die Schneefee machten dem Bürgermeister den Rathausschlüssel abspenstig.
In der Feste beginnt das Warm-up an Weiberfastnacht traditionell schon um 10:11 Uhr in der Schalterhalle der Sparkasse. Dort hatten sich die Sparkassenfrauen an den Schlipsen ihrer adrett gekleideten Kollegen vergriffen. Als Meerjungfrauen verkleidet, machten sie sich dabei auch schamlos über die Krawatte von Sparkassendirektor Frank Grebe her, der es sich nicht nehmen ließ, in der Neustädter Filiale nach dem Rechten zu sehen. Die Damen hielten für den Chef die passende Verkleidung bereit und statteten ihn als Poseidon mit Krone und Dreizack aus.


[Der Bürgermeister mischte sich unter die Neustädter Zuchtperlen.] 

Auch die „Lustigen Stephinchen“ mit Anführerin Antje Schnellenbach, in diesem Jahr als Frau Holle unterwegs, besuchten die Banker. Die Gruppe „Next Generation“ führte die ersten Tänze des Tages auf. Mit von der Partie waren zudem die Neustädter Zuchtperlen (Motto: „Sei der Flamingo unter den grauen Tauben").

Im Anschluss zogen die Wiever Richtung Rathausplatz, um Bürgermeister Wilfried Holberg auf die Pelle zu rücken. Pünktlich um 11:11 Uhr ließ er sich als „Herzbube“ mit seinen „Pik-Ass“-Damen vor dem Rathaustor blicken und gab sich zunächst aufmüpfig. Offenbar lediglich ein Strohfeuer, denn beim Gerangel um den Stadtschlüssel stand für Holberg offensichtlich der Spaßfaktor an erster Stelle. Ernsthafte Gegenwehr leistete er jedenfalls nicht.


Kaum war der Schlüssel in den Händen von Frau Holle, ging das Lästern los. „Sag Holli, wie sieht es denn aus im Stadtrat, ziehen da alle an einem Strang? Oder wird es dir bei den Sitzungen manchmal bang? Weil, anstatt nach dem Besten der Stadt zu streben, sich die Fraktionen lieber Retourkutschen geben?“, nahm sie unter anderem die gescheiterte Vize-Bürgermeister-Wahl aufs Korn. Nach weiteren spitzen Bemerkungen und gutgemeinten Ratschlägen und weiteren Vorführungen der „Next Generation“ zog man sich ins kuschelig-warme Foyer des Rathauses zurück.
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