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Grenzenloser Jubel in Nümbrecht

pn; 5. May 2019, 00:45 Uhr
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Grenzenloser Jubel in Nümbrecht

pn; 5. May 2019, 00:45 Uhr
Oberberg - Die SSV-Reserve schafft in letzter Sekunde den Klassenerhalt - HCGS II blamiert sich - CVJM und Wallefeld verlieren - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley'.

SSV Nümbrecht II – TuS Niederpleis 31:18 (14:8).


Kurz nach dem Abpfiff kannte der Jubel in der Nümbrechter GWN-Arena keine Grenzen mehr. Hatten sich die Südkreisler vergangene Woche fast schon mit dem Abstieg abgefunden, ist die SSV-Reserve neben den drei Verbandsligaaufsteigern der große Gewinner des letzten Spieltags. Durch den klaren Heimsieg über den TuS Niederpleis und die parallele Niederlage von Fortuna Köln II bei Polizei Köln springt die Mannschaft von Markus Laegner und Elmar Heinrichs noch auf den viertletzten Rang, der durch den Klassenerhalt aller HVM-Teams in der Nordrheinliga dieses Jahr ausreicht.


Auf die Frage, ob er im Vorfeld nicht Angst vor kölschem Klüngel gehabt habe, entgegnete Markus Laegner ein entschiedenes Nein: „Ich habe selbst lange in dieser Stadt gespielt und das sind alles faire Sportsleute. Wir werden uns bei Polizei Köln dafür auch noch erkenntlich zeigen.“ Das Duell gegen bereits gerettete Gäste mutierte währenddessen schnell zum Einbahnstraßen-Handball. Nümbrecht hatte die richtigen Lehren aus den Niederlagen der Vorwochen gezogen, agierte fokussiert und vor allem als geschlossenes Team. Ein starker Sven Achenbach und Marcel Samel waren die Eckpfeiler einer souveränen Vorstellung.


Über 11:4 (20.) und 25:14 (46.) ging es am Ende nur noch um die Höhe des Erfolges. „Wir freuen uns wirklich, Manuel Seinsche unser Team als Landesligist übergeben zu können“, meinte Laegner nach der Partie. Der Klassenerhalt sei für den Verein ein wichtiger Schritt, dem nachrückenden Nachwuchs auch weiter eine gute Basis auf dem Weg in den Oberligakader bieten zu können. „Ich freue mich schon, kommende Saison von der Tribüne aus verfolgen zu können, wie Manuel dieses Team weiterentwickeln wird“, so der scheidende SSV-Coach abschließend.


Nümbrecht: Marcel Samel (8), Christoph Bitzer, Torben Lang (je 5), Marcel Miebach, Markus Bitzer (je 4), Daniel Funk (3/1), Markus Schwemke, Robin Donath (je 1).




VfR Übach-Palenberg – HC Gelpe/Strombach II 30:27 (14:13).


„Mein Handballherz blutet“, war HC-Coach Eduard Debnar nach der peinlichen Pleite beim Ligaschlusslicht maßlos enttäuscht von seiner Mannschaft. Den Sieg beim längst abgestiegenen Gegner hatten die Oberberger fest eingeplant, letztlich mussten sie sich bei Polizei Köln bedanken, dass die Domstädter im Abstiegskampf Schützenhilfe leisteten. „Nach so einer Leistung haben wir das eigentlich nicht verdient“, konnte sich Debnar kaum über den Klassenerhalt freuen. „Da ist viel handballerisches Vertrauen bei mir zerstört worden“, nahm er sich aber auch selbst nicht aus der Kritik, „denn ich habe die Mannschaft nicht erreicht bekommen.“


Doch selbst mit der Unterstützung von Sean Borgard und Lukas Altjohann erwischten die Oberberger einen rabenschwarzen Tag. Während Übach-Palenberg im Rahmen seiner Möglichkeiten befreit aufspielte, gingen die Gäste lediglich ein einziges Mal beim 11:12 (27.) in Führung. Vor allem das Kreisläuferspiel des VfR bekam die Spielgemeinschaft zu keiner Zeit unter Kontrolle. Über 23:19 (47.) und 27:23 (54.) siegte der Tabellenletzte völlig verdient. „Dieses Spiel muss ich erst einmal sacken lassen“, meinte Debnar abschließend.


Gelpe/Strombach: Lukas Altjohann (12), Thomas Anstötz (4), Michel Töpfer (4/2), Jan Höfer (3), Sean Borgard, Fynn Schürmann (je 2).




CVJM Oberwiehl II – TSV Bonn rrh. II 20:31 (10:12).


Den Klassenerhalt hatte Oberwiehls Reserve bereits vergangene Woche feiern dürfen, doch eine Bierdusche erhielt Trainer Manuel Seinsche erst diese Woche. Denn nach dem sicheren Klassenerhalt des Südkreisrivalen aus Nümbrecht wird es auch kommende Saison zu einem Wiedersehen mit dem scheidenden CVJM-Coach kommen. „Nachdem wir letzte Woche alles klar gemacht haben, freue ich mich wirklich, die Jungs nächstes Jahr wiederzusehen“, meinte Seinsche nach der Partie gegen den künftigen Verbandsligisten TSV Bonn rrh. II, der sich den Aufstieg durch den Erfolg in Oberwiehl sicherte.


Das letzte Saisonspiel selbst ist schnell erzählt. Die Oberberger mussten zwar kurzfristig auf Joshua Grabeck verzichten, boten dem hochmotivierten Gegner bis zur Pause aber ein offenes Duell, mit leichten Vorteilen für die Gäste. „Bis dahin haben wir vieles richtig gemacht und sie vor viele unterschiedliche Aufgaben gestellt“, meinte Seinsche, musste die Überlegenheit des Aufsteigers im zweiten Durchgang aber neidlos anerkennen. Beim 16:23 (47.) waren die Fronten geklärt, der Bonner Blick ging in den Schlussminuten nur noch auf die Handys mit den Ergebnissen der Konkurrenz. „Als ihr Aufstieg feststand, haben die Jungs unsere Halle fast abgerissen“, konnte aber auch Seinsche das Kapitel Oberwiehl zufrieden abschließen: „Das war keine leichte Aufgabe, mitten in der Saison alles neu aufzustellen und ich möchte Nils Hühn für die gute Zusammenarbeit danken.“


Oberwiehl: Moritz Schramm (4), Marvin Klein, Johannes Schneevogt, Jan Bluhm (je 3), Henrik Berndt, Daniel Rischikov, Yannic Wollenberg (je 2), Phil Nückel (1).





TV Wallefeld – HSG Euskirchen 29:35 (14:16).


Im Sommer hatte man in Wallefeld noch davon geträumt, sich endlich in der Landesliga etablieren zu können, vielleicht sogar aus dem Abstiegskampf heraushalten zu können. Verliefen die ersten Ligaauftritte noch verheißungsvoll, muss man nach einer desolaten Rückrunde sagen, der oberbergische Aufsteiger muss völlig zu Recht nach einem Jahr wieder absteigen. „Unser letztes Spiel war bezeichnend für die ganze Saison. Wir benötigen einfach zu viele Chancen für unsere Tore“, meinte Jörg Beger nach dem letzten Abpfiff.


Nach einer ordentlichen ersten Hälfte, in der die Hausherren bereits nach 20 Minuten die dritte Zeitstrafe gegen Abwehrchef Marcus Gilmann verkraften mussten, konterte Wallefeld nach dem Seitenwechsel zum 20:19 (37.). Keine fünf Minuten später hatten die Gäste die Partie aber wieder zum 20:24 (43.) gekippt und ließen auch in den Schlussminuten nichts mehr anbrennen. „Ich habe irgendwann resigniert“, meinte Beger, „wir erspielen uns so viele Chancen, aber nutzen diese einfach nicht.“ Nach dem Abstieg will Beger seinem Team nun mindestens einen Monat frei geben, um dann im Sommer am Projekt direkter Wiederaufstieg zu feilen.


Wallefeld: Nick Dick (7), Lukas Dick (6), Max Meinerzhagen (4/1), Jascha Hartmann (4), David Raasch, Stefan Hildebrandt (je 3), Daniel Rodriguez (2/1).

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