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Rauschende Abschiedsgala und enge Partie

uk,bv; 1. May 2019, 19:05 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Bei der Abschiedsvorstellung der erfolgreichen Juniorinnen des VfL Gummersbach zeigten die blau-weißen Spielerinnen nochmals ihre Qualitäten.
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Rauschende Abschiedsgala und enge Partie

uk,bv; 1. May 2019, 19:05 Uhr
Gummersbach - Während die Juniorinnen des VfL Gummersbach den HC Gelpe/Strombach im Endspiel des Oberberg-Online-Pokals aus der Halle fegten, siegten die HC-Junioren knapp gegen den CVJM Oberwiehl.
Oberberg-Online-Kreispokal, Finale Juniorinnen

VfL Gummersbach - HC Gelpe/Strombach 39:26 (16:12).

Das kam dann doch ziemlich überraschend: Die Juniorinnen des VfL Gummersbach wiesen den HC verblüffend deutlich in die Schranken. Und das nur drei Tage nach dem bitteren Aus im Achtelfinalrückspiel um die Deutsche B-Jugendmeisterschaft gegen den Thüringer HC. 72 Stunden nach dem schmerzheften Knockout gegen die Ostdeutschen traten die Gummersbacherinnen in fast identischer Besetzung zum Endspiel um den lokalen Cup an. Und es schien so, als wolle man sich den Frust der Sonntagsniederlage aus den Knochen spielen. Aber nicht nur dieser Umstand hatte etwas Besonderes: Es dürfte vielmehr die letzte Partie gewesen sein, die die Kreistädterinnen mit dem bis dato gewohnten Personal gespielt haben. Das Team wird sich nach dem Abschiedsmatch am Tag der Arbeit mehr oder weniger in alle Winde verstreuen.


[VfL-Spielerin Hannah Stöcker freute sich mit Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein über den gewinn des Kreispokals.]

"Vielleicht waren sie deshalb besonders motiviert und haben sich deshalb noch einmal 150-prozentig reingehängt", orakelte Erik Schoppmann nach der Begegnung. Der erfolgreiche VfL-Coach selbst weiß im übrigen nicht, ob und wie es mit ihm persönlich weitergeht. Die im Vorfeld als Fifty-Fifty-Spiel eingeschätzte Auseinandersetzung gestaltete sich derweil nur bis kurz vor dem Gang zur Pausenerfrischung einigermaßen ausgeglichen. Als die blau-weißen Talente dann aber aus einem 12:11 noch den 16:12-Halbzeitstand machten, waren sie nach Wiederbeginn einfach nicht mehr zu halten. Quasi im Minutentakt bauten sie ihren Vorsprung aus und beim 35:19 (53.) war sogar die 40-Treffermarke realistisch. Erst jetzt ging man ein wenig vom Gaspedal, so dass die konsternierten HC-Spielerinnen noch ein wenig am Endergebnis schrauben konnten.


Schoppmann, der alle seine Akteurinnen einsetzte, erteilte seinen Teenagern ein Pauschallob: "Sie waren heute alle super." Wobei die beiden Torfrauen Kea-Melissa Wendel und Lea Luise Schoppmann sowie die jeweils siebenfachen Torschützinnen Celine Blumberg, Lilly Gauger und Marie-Sophie Wlodarek noch etwas aus einem bärenstarken Team herausragten.

VfL: Lilly Gauger, Marie-Sophie Wlodarek (je 7), Celine Blumberg (7/2), Hannah Stoecker (6), Annika Frick (4/1), Emely Brand (3), Patricia Curcic, Melisa Oezmen, Emilia Gauger, Lara Schmalenbach (je 1), Ronja Breuer (1/1)

HCGS: Svenja Puetz (8/3), Pauline Müller (6), Leonie Hardt (3), Lara Köhl (2), Lilly Renner, Kerstin Reichert, Andrea Bruss, Lena-Marie Weissenegger, Julia Weber, Jessica Färber, Meike Domnick (je 1)

[Lilly Gauger erzielte im Endspiel sieben Treffer.]

Oberberg-Online-Kreispokal, Finale Junioren

CVJM Oberwiehl - HC Gelpe/Strombach 32:34 (29:29/12:17).

Ein spannendes Endspiel um den Oberberg-Online-Juniorenpokal erlebten die Zuschauer in der Eugen-Haas-Halle bereits am frühen Vormittag. Die Nachwuchstalente aus Oberwiehl und Gelpe/Strombach schossen Tore wie am Fließband, zeigten sich aber in der Deckung nicht immer sattelfest. Dass nicht noch mehr Treffer fielen war den guten Torhüterleistungen geschuldet: Jonas Bauch beim CVJM wie auch Luca Raupach und Moritz Banaschewitz beim HC parierten manchen Wurf in einer abwechslungsreichen Partie.


[Spielgestalter Sean Borgard war einer der Aktivposten beim späteren Sieger.]

Lange Zeit in der ersten Hälfte war das Spiel ausgeglichen, erst eine kurze Deckung gegen den zunächst effektivsten Oberwiehler Angreifer Yannic Wollenberg brachte den CVJM aus dem Konzept. Gelpe/Strombach nutzte die generische Schwächephase und enteilte von 8:9 bis zum 8:13. Auch zur Halbzeit hatte der Fünf-Tore-Vorsprung für den HC Bestand.

Doch damit war das Spiel noch lange nicht entschieden, denn die Oberwiehler zeigten enormen Kampfgeist und warfen mit Leon Binder einen Trumpf in die zweiten 30 Minuten. Der CVJM-Rückraumspieler machte nach dem Wechsel starke acht Treffer. Einzig HC-Linksaußen Lukas Altjohann ließ sich von der grassierenden Nervosität in seiner Mannschaft nicht anstecken und erwies sich treffsicher, konnte  aber auch nicht verhindern, dass Oberwiehl immer näher kam. Nach einer Roten Karte gegen HC-Akteur Simon Dax (38.) war der CVJM beim 18:20 wieder dran. Und sieben Minuten vor dem Ende hatten die Rot-Weißen tatsächlich beim 26:26 den Ausgleich geschafft.



Der Rest war Nervensache. Gleichauf ging man auf die Zielgerade, wobei Oberwiehl die besseren Karten zu haben schien. Beim letzten Angriff hatte man Überzahl und die Chance zum Siegtreffer, doch ein Geschoss von Wollenberg blieb in der Deckung hängen. Die Verlängerung sollte demnach über den Sieger entscheiden. Der HC bekam die zweite Luft, führte in der sechsten Minute der Extra-Zeit bereits mit 29:33 - und musste dennoch am Ende zittern.


[HC-Kapitän Paul Roth nahm den Pokal, ein Fässchen Gerstensaft sowie einen inhaltsschweren Umschlag mit und freute sich mit HKO-Jugendwart Jens Eichmann (re.), HKO-Spielwart Karl-Walter Marx (2. v. re.) und Bernd Vorländer (Oberberg-Online).]

Denn Oberwiehl warf mit letzter Kraft noch einmal alles in die Partie und kam auf 32:33 heran. Erst der achte Treffer von Tobias Müller entschied letztlich über den Sieger. Groß war natürlich der Jubel beim HC, dessen Kapitän Paul Roth den Siegerpokal und einen Scheck für die Mannschaftskasse entgegennehmen durfte. Natürlich erhielt auch der Zweitplatzierte aus Oberwiehl einen Obolus für die Mannschaft sowie einen Ball.

Oberwiehl: Johannes Schneevogt (10/6), Yannic Wollenberg, Leon Binder (je 8), Phil Nückel (3), Finn Dresler (2), Marvin Klein (1)

HCGS: Tobias Müller (8), Lukas Altjohann (8/2), Sean Borgard (6), Tim Förster (5), Julian Kolken (3), Christian Böhm (2), Paul Roth, Yannic Thues (je 1)
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