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Nümbrechts Reserve bleibt nur noch die Hintertür

pn; 29. Apr 2019, 00:30 Uhr
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Nümbrechts Reserve bleibt nur noch die Hintertür

pn; 29. Apr 2019, 00:30 Uhr
Oberberg - Nümbrecht II ist nach CVJM II-Niederlage vorerst abgestiegen - Wallefeld desolat - HCGS II fehlt weiter ein Punkt - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley'.
Polizei SV Köln – SSV Nümbrecht II 32:26 (14:13).


„Das war unser Abstieg“, waren die beiden SSV-Trainer Markus Laegner und Elmar Heinrichs zunächst hörbar enttäuscht nach der Niederlage in der Kölner Domstadt. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Nach 13 Jahren Ligazugehörigkeit können die Südkreisler zwar die vier Abstiegsränge nicht mehr verlassen. Eine mögliche Hintertür gibt es allerdings noch. Gelingt der HSG Siebengebirge und dem TV Rheinbach der Klassenerhalt in der Nordrheinliga, müssten nur die drei Tabellenletzten aus der Landesliga absteigen. Damit hat der SSV am letzten Spieltag gegen Niederpleis ein weiteres Endspiel vor der Brust, ist gleichzeitig aber auf die Schützenhilfe von Polizei Köln im Fernkampf mit Fortuna Köln II angewiesen.


Rechenspiele, mit denen sich Laegner nach der bitteren Niederlage allerdings noch nicht beschäftigt hatte, zu nachhaltig wirkten die Eindrücke der gespielten 60 Minuten. „Vielleicht ist diese Mannschaft einfach noch nicht reif genug“, war die Partie für Laegner ein Abziehbild der Saison. Nümbrecht erspielte sich am Rhein einmal mehr beste Chancen, ließ diese aber zu häufig liegen. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Alle wollten unbedingt diesen Sieg, aber dadurch haben wir zu häufig die falschen Entscheidungen getroffen und nicht als Mannschaft agiert“, analysierte er weiter.


Über 4:8 (13.) machten die Oberberger zunächst vieles richtig, nach einer Kölner Auszeit steigerten sich die Gastgeber aber. Auch nach dem Seitenwechsel blieb es bis zum 23:22 (48.) knapp, ehe die Nerven den Gästen einen Streich spielten. „Jeder suchte selbst die Entscheidung und Köln hat das mit seiner ganzen Qualität gnadenlos bestraft“, monierte der SSV-Coach die vielen Fehlwürfe, die Köln über 28:23 (55.) in viele Gegenstöße ummünzte. „Selbst wenn wir nun vorerst abgestiegen sind, werden wir uns nicht kleinkriegen lassen. Wir müssen den Mund abputzen und nächstes Jahr den direkten Wiederaufstieg anpeilen“, so Laegner abschließend.


Nümbrecht: Markus Schwemke (8/4), Dominik Donath (5), Markus Bitzer (4), Daniel Funk (3), Rene Nitschmann, Marcel Miebach (je 2), Benedikt Opitz, Marcel Samel (je 1).




HSG Geislar-Oberkassel – TV Wallefeld 25:19 (11:6).


Ein Spiegelbild der katastrophalen Rückrunde war der Wallefelder Auftritt im Osten Bonns. „Geislar-Oberkassel war schwach, aber wir haben es geschafft, noch zu schlechter zu sein“, haderte Jörg Beger nach dem Schlusspfiff. Die Oberberger starteten zwar stark zum 0:4 (9.), offenbarten aber bereits hier erhebliche Abschlussschwächen. Zur Pause war die Quote der ausgelassenen Hochkaräter bereits im zweistelligen Bereich. Dazu kam, dass der Wallefelder Rückraum nahezu körperlos agierte. Beim 8:4 (25.) war die Partie längst gedreht und sollte auch nach dem Seitenwechsel nicht mehr kippen.


„Wenn unsere Außen nur die Hälfte ihrer Würfe getroffen hätten, wären wir hier wohl immer noch als Sieger nach Hause gefahren“, hörte Beger irgendwann auf die vielen Fehlwürfe zu zählen. Da half auch die gute Defensivarbeit von Max Meinerzhagen und Marcus Gilmann nur wenig. Der zweite Durchgang war geprägt von vielen Zeitstrafen auf beiden Seiten, ohne dass die Partie über 23:16 (53.) noch einmal Spannung aufnahm. „Eigentlich wollten wir die Saison mit zwei Siegen versöhnlich abschließen. Aber mit so vielen Fehlwürfen gewinnt man einfach kein Spiel“, vermisste Beger den letzten Einsatz.


Wallefeld: Daniel Rodriguez (6/3), Jascha Hartmann, Ben Sommer, Max Meinerzhagen (je 3), Lukas Dick (2), Stefan Hildebrandt, Nick Dick (je 1).




TuS Niederpleis – CVJM Oberwiehl II 24:15 (11:7).


Fast ein wenig surreal muss die Situation für Manuel Seinsche nach dem Schlusspfiff gewesen sein. Während sein Team trotz der Niederlage in Niederpleis den Klassenerhalt sicherte, muss Seinsches künftiges Team, der SSV Nümbrecht II, wahrscheinlich den bitteren Gang in die Kreisliga antreten. „Das ist natürlich unheimlich schade, aber bis zum Sommer bin ich Trainer des CVJM Oberwiehl und wir haben unser Ziel, den Klassenerhalt auch erreicht“, erklärte der Coach. Über den spielerischen Vortrag seiner Mannschaft hätte er dagegen am Liebsten den Mantel des Schweigens gelegt. „Man kann ein Spiel ohne Klister nicht so aufziehen, als ob man mit Klister spielt“, übte er deutliche Kritik an seiner Mannschaft, deren technische Fehler er bereits zur Pause längst aufgehört hatte zu zählen.




Über 2:4 (9.) und 5:6 (16.) gehörte den Gästen zwar die Anfangsphase, anschließend sollte den Oberbergern aber nicht mehr viel gelingen. „Wir sind an unseren Fehlern, unseren schlechten Würfen und am gegnerischen Keeper gescheitert“, analysierte der CVJM-Coach die restlichen 45 Minuten, in den Niederpleis zu zahlreichen Gegenstößen eingeladen wurde. „Insgesamt einfach ein ärgerlicher Auftritt“, so der Coach, der nun schnellstens Gespräche mit seinem künftigen Verein suchen will. „Durch den Abstieg hat sich eine neue Situation ergeben“, wäre Seinsche zwar generell bereit für einen Neuaufbau, „aber es müssen sich auch beide Seiten im Klaren sein, wie es weitergehen soll.“


Oberwiehl: Frankjörn Schell (4), Johannes Schneevogt (4/2), Simon Schanz, (2), Jan Bluhm (2/1), Alexander von Weschpfennig, Joshua Grabeck, Yannic Wollenberg (je 1).




HC Gelpe/Strombach II – SC Fortuna Köln II 27:30 (13:12).


Der HC Gelpe/Strombach II hat den ersten Matchball im Kampf um den Klassenerhalt liegen lassen. Nach der 27:30-Heimniederlage gegen Fortuna Köln II fehlt den Oberbergern weiter ein Zähler zur Planungssicherheit. „Vielleicht hat uns nicht gut getan, dass Nümbrecht gestern verloren hat. Wir haben nicht alles aus uns heraus gekitzelt bekommen“, meinte HC-Trainer Eduard nach dem Abpfiff. Denn während die Gäste mit dem Rücken zur Wand um die letzte Chance im Abstiegskampf rangen, fehlte der oberbergischen Spielgemeinschaft der letzte Wille und Biss. So zumindest Debnars Eindrücke nach der Pause, denn die ersten 30 Minuten hatte der Coach selbst verpasst, nachdem Staus auf der Autobahn eine rechtzeitige Rückkehr aus dem Urlaub verhindert hatten.


Marcel Mesenhöler gab zwar einen guten Ersatz auf der HC-Bank, aber auch er konnte nicht verhindern, dass sein Team den knappen Pausenvorsprung nur bis zum 22:21 (44.) verwalten konnte. Spätestens mit der direkten Roten Karte gegen Tom Bonfiglio in einer sonst fairen Partie kippte das Geschehen zu Gunsten der Gäste. „Es war einfach der Wurm drin. Unser Rückzugsverhalten stimmte nicht und vorne wirkten wir gelähmt“, analysierte Debnar weiter. Bis zum 26:27 (54.) blieb es noch spannend, in der Schlussphase waren die Domstädter aber die cleverere Mannschaft. Den Klassenerhalt haben die Oberberger kommende Woche in Übach-Palenberg weiter in eigener Hand, zumal durch den Sieg der HSG Siebengebirge in der Nordrheinliga maximal nur vier Mannschaften in der Landesliga absteigen werden.


Gelpe/Strombach: Sean Borgard (7), Marvin Straub, Fynn Schürmann (je 4), Marius Euteneuer (3), Michel Töpfer (3/2), Tobias Müller, Chris Böhm, Lukas Altjohann (je 2).


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