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„Diese 29 Jahre haben mein Leben bereichert“

db; 21. Apr 2019, 06:00 Uhr
Bild: Daniel Beer --- Werner Bubenzer im Stadion Hammerhaus: 29 Jahre war er Vorsitzender des TSV Dieringhausen.
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„Diese 29 Jahre haben mein Leben bereichert“

db; 21. Apr 2019, 06:00 Uhr
Gummersbach – Nach 29 Jahren als Vorsitzender des TSV Dieringhausen hat Werner Bubenzer nun Platz für einen Nachfolger gemacht – Mit Oberberg-Aktuell sprach er über seine drei Jahrzehnte lange Tätigkeit für Sport und Gesellschaft.
Werner Bubenzer zieht an seiner Zigarre und blickt dabei von einer Bank neben dem Vereinsheim aus auf den Kunstrasenplatz des Stadions Hammerhaus in Dieringhausen. „Der Umbau war sicherlich das größte und sichtbarste Projekt meiner Amtszeit“, sagt Bubenzer. 29 Jahre, fast drei Jahrzehnte, war er Vorsitzender des TSV Dieringhausen und hat in dieser Zeit maßgeblich daran mitgearbeitet, dass einer der größten Vereine der Stadt Gummersbach heute als moderner Mehrspatenverein für die Gegenwart und Zukunft aufgestellt ist. Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung ist Bubenzer nicht zur Wiederwahl angetreten und hat Platz für einen Nachfolger gemacht. Im Gespräch mit Oberberg-Aktuell blickte er nun auf seine Zeit beim TSV zurück, die mit dem Vereinseintritt 1978 begann.



Ein Freund Bubenzers aus der Zeit als aktiver Fußballer in Bielstein lockte ihn damals nach Dieringhausen. Dort wurde Bubenzer Betreuer der Reserve und schon zwei Jahre später war er Leiter der Fußballabteilung. In seiner Zeit als Abteilungsleiter beschloss die Abteilung Fußball auch den Wechsel zum Traditionsnamen TuRa Dieringhausen. In über 40 Jahren im Verein hat er inzwischen fast alle Ämter durchlaufen, aber der wichtigste Schritt erfolgte am 23. Mai 1990. Bubenzer wurde als Nachfolger von Fritz Licht zum Vereinsvorsitzenden gewählt. Licht hatte das Amt zuvor 28 Jahre inne. „Auf dieser Position herrscht beim TSV große Kontinuität“, sagt Bubenzer, obwohl er selbst nie geplant hatte, so lange im Amt zu bleiben. Mehrere Jahre war Bubenzer zudem in Personalunion Vorsitzender, Geschäftsführer und Kassierer.

Der neue Vorstand unter seiner Führung beschritt bald neue Wege und stellte mit der „Initiative Aggerraum“ nicht mehr nur den Sport in den Vordergrund, sondern verschrieb sich auch der sozialen Verantwortung für den Ort. Ergebnis der Initiative war die Reaktivierung des Gemeinnützigen Vereins Dieringhausen. Der soziale Aspekt des Vereins war für Bubenzer, bei allen sportlichen Erfolgen in seiner Amtszeit, immer der wichtigste Aspekt seiner Arbeit. Das blieb nicht unbemerkt. „Der Verein genießt eine große Reputation in Rat, Verwaltung, Politik und bei den Menschen im Aggerraum – und das nicht nur als Sportverein“, sagt Bubenzer. Mit den regelmäßigen Veranstaltungen wie dem Volksbank Oberberg Lauf, der aus dem früheren Brückenlauf resultierte, und dem Crosslauf Meerhardt Extreme hat der Verein zudem auch über die Region hinaus Bekanntheit erlangt.

Viele kleine und große Projekte wurden unter der Regie von Bubenzer umgesetzt. Unter anderem hatte der TSV bereits 1999 einen Internetauftritt. Der wichtigste Schritt, der organisatorische Umbau des Vereins, erfolgte ab 2008 mit der Übernahme des Vereinsheims und der Hausmeisterverantwortung, die bis dahin die Stadt Gummersbach innehatte. In seiner Struktur rückte der Verein ab diesem Zeitpunkt enger zusammen und wandelte sich zum heutigen Mehrspatenverein mit elf Abteilungen. „Der Schritt war notwendig, weil die Aufgaben in der Vereinsorganisation komplexer geworden sind, während die Bereitschaft für ehrenamtliche Arbeit immer stärker nachlässt. Dieser generellen Entwicklung haben wir Rechnung getragen“, so Bubenzer. Lediglich die Ski-Abteilung wollte diesen Schritt nicht mitgehen und gliederte sich aus. 

Obwohl in 29 Jahren nicht immer alles nach Plan und Wunsch von Bubenzer lief, blickt er mit „großer Freude und Genugtuung“ auf seine Zeit als Vorsitzender zurück: „Ich habe viele Menschen kennen und schätzen gelernt und Freunde gewonnen. Diese 29 Jahre haben mein Leben bereichert.“ Bubenzer legt großen Wert darauf, nicht alleine im Rampenlicht für die vergangen 29 Jahre zu stehen. „Der Vorstand ist der Kopf des Vereins, aber das Herz sind die Übungsleiter. Der Verein lebt von engagierten und qualifizierten Übungsleitern, weshalb wir auch beispielsweise die Ausbildungskosten übernehmen.“ Unterstützt wurde Bubenzer auch immer von seinen beiden Söhnen, die sich ebenfalls für den Verein und den Sport engagieren.

Werner Bubenzer wurde nach seinem Rückzug als Vorsitzender auf der Jahreshauptversammlung zum Ehrenvorsitzenden des TSV Dieringhausen gewählt und wird das neue Vorstandsteam weiter unterstützen. „Der Verein steht gut da. Wir haben einen neuen Vorstand mit jungen und engagierten Leuten, die neue Ideen und viel Elan mitbringen“, sagt Bubenzer, der hofft, dass besonders die Fußballer des Vereins, männlich wie weiblich, wieder an erfolgreichere Zeiten anknüpfen können. Von Schnellschüssen hält Bubenzer dabei nichts. „Wir wollen das mit einem langfristigen Konzept erreichen.“ So wie er es in 29 Jahren als Vorsitzender des TSV Dieringhausen immer gehandhabt hat.
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