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Eiskalter Miebach schockt Nümbrecht

lo; 7. Apr 2019, 19:00 Uhr
Bilder: Björn Loos --- Tom Barths Führungstor war zu wenig für Nümbrecht.
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Eiskalter Miebach schockt Nümbrecht

lo; 7. Apr 2019, 19:00 Uhr
Oberberg - SSV verliert in der Nachspielzeit - Jonathan Noß muss bei Wiehler Remis als Torwart in die Bresche springen - Die Fußball-Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse Gummersbach (AKTUALISIERT).

SSV Homburg-Nümbrecht – TuS Oberpleis 1:2 (1:1).

Auf leichtfertige Weise hat der SSV Homburg-Nümbrecht einen Punkt verspielt. In der Nachspielzeit leisteten sich die Hausherren einen Ballverlust in der gegnerischen Hälfte. Oberpleis schickte ohne Umwege Kapitän Tim Miebach auf die Reise, der die Gelegenheit eiskalt verwertete. Zwei Chancen, zwei Tore – der Goalgetter zeigte dem SSV die lange Nase. „Er wartet auf seine Aktionen und wenn er in der Box ist, dann klingelt’s. Ich habe die Jungs vor dem Spiel genau darauf hingewiesen“, ärgerte sich Trainer Torsten Reisewitz über die Fehler, die zur zweiten Niederlage in Folge führten und die Nümbrechter weiterhin um den Klassenerhalt bangen lassen.  

Nach einem verhaltenen Beginn beider Teams, die nicht in die Konterfalle tappen wollten, patzte TuS-Keeper Sebastian Klein entscheidend: Bei einem Luftduell mit Robin Brummenbaum ließ er die Kugel wie eine heiße Kartoffel fallen. Zwar parierte er den Nachschuss von Mike Großberndt, doch Tom Barth setzte nach und vollendete überlegt. Mit der Führung im Rücken kontrollierte der SSV das Geschehen, ohne die Offensivfühler intensiver auszustrecken.

Die Gäste zeigten sich derweil gewohnt abgebrüht und münzten ihre erste Möglichkeit in Zählbares um: Ricardo Bauerfeind verlor einen harten Zweikampf im Mittelfeld, Oberpleis steckte den Ball direkt durch auf Miebach, der Christian Salmen verlud. Eine Kopfballbogenlampe seines Ex-Teamkollegen Jonas Henscheid stellte für Klein keine schwierige Prüfung dar (38.). Auf der Gegenseite köpfte ein Gästeakteur über den Kasten (45.).


[Robin Brummenbaum hatte im Sturmzentrum einen schweren Stand.]

Die zweite Halbzeit nahm einen ähnlichen Verlauf, die Mannschaften verharrten im Belauerungsmodus. Ab der 70. Minute schalteten die Blau-Gelben einen Gang höher. Im Gegensatz zum TuS war die Reisewitz-Elf vor dem Gehäuse allerdings nicht abgebrüht genug. Klein parierte gegen Julian Schwarz, der aus kurzer Distanz zu einem Seitfallzieher angesetzt hatte (70.), in hervorragender Manier. Bei einem Riesendurcheinander im Sechszehner schafften es weder Großberndt noch Barth und Brummenbaum, den Ball über die Linie zu bugsieren (77.).

Zudem sorgte ein nicht gegebener Treffer von Brummenbaum (74.) bei Reisewitz für heftiges Stirnrunzeln. „Ich habe keine Ahnung, warum der Assistent Abseits angezeigt hat“, so der Coach, der die Schuld an der unnötigen Pleite aber nicht an der Leistung des Schiri-Gespanns festzumachen versuchte. „Wie viele Torchancen wir liegen lassen, ist nicht mehr normal. Da darf man sich nicht wundern, dass man im Abstiegskampf angekommen ist.“     
    
Tore
1:0 Tom Barth (10.), 1:1 Tim Miebach (32.), 1:2 Tim Miebach (90.+1).

SSV Homburg-Nümbrecht
Christian Salmen; Dennis Kania, Jan Luca Krämer, Julian Schwarz, Philipp Wirsing (69. Joscha Trommler), Ricardo Bauerfeind (67. Thomas Ziegler), Christian Rüttgers (80. Julian Opitz), Mike Großberndt, Tom Barth, Jonas Henscheid, Robin Brummenbaum.



[Mike Großberndt sorgte über die rechte Seite für Druck.]

VfL Rheinbach – FV Wiehl 1:1 (1:1).

Die Wiehler bleiben ihre „Eichhörnchen-Taktik“ treu. Zum zehnten Mal in dieser Saison endete eine Partie des FV mit einem Remis - einsamer Rekord in der Landesliga. Auf dem holprigen Rasenplatz in Rheinbach war vieles dem Zufall überlassen. „Beide Mannschaften hatten mit diesen Bedingungen zu kämpfen. Ein geordneter Spielaufbau und gute Passsituationen waren nicht möglich“, berichtete Trainer Wolfgang Müller. Das 0:1 ging auf das Konto von Davin Dresbach, der nach einer Freistoß-Hereingabe von Kerem Kargin zur Stelle war.

 
Doch die Führung hielt nur wenige Sekunden: Die Gastgeber schlugen den Ball vom Anstoß weg nach vorne, wo das Spielgerät derart unglücklich aufsprang, dass Radion Miller und Keeper David Jäckel in die Röhre guckten. Die Nummer eins der Torjägerliste, Jan Euenheim, war der lachende Dritte und schob unbedrängt ein. Ansonsten herrschte in den Strafräumen kaum einmal Aufregung, über Ansätze kamen weder Rheinbach noch Wiehl hinaus. Kampf und Krampf waren Trumpf. „Wir haben es nicht geschafft, uns mit dem Platz anzufreunden“, erklärte Müller.

Erst ganz zum Schluss geriet der Zähler noch einmal in Gefahr: Jäckel musste einen VfL-Kicker außerhalb des Strafraums auf Kosten eines Freistoßes stoppen. Nach Meinung des Unparteiischen lag eine Notbremse vor, obwohl sich laut Müller bereits drei FV-Spieler anstelle des Goalies näher Richtung Tor orientiert hatten. Da der Coach schon dreimal gewechselt hatte, schlüpfte Jonathan Noß in die Torwartkluft. Gefordert wurde er jedoch nicht mehr: Der Standard landete in der Mauer. In der Nachspielt verpasste Jan Peters den Lucky Punch. „Angesichts der schwierigen Verhältnisse kann ich mit dem Punkt leben“, sagte Müller.                    
Tore
0:1 Davin Dresbach (16. Kerem Kargin), 1:1 Jan Euenheim (17.).

Besonderes Vorkommnis
Rot gegen den Wiehler Torwart David Jäckel (90. Notbremse)/da Trainer Wolfgang Müller das Wechselkontingent ausgeschöpft hatte, rückte Feldspieler Jonathan Noß zwischen die Pfosten.      

FV Wiehl
David Jäckel; Davin Dresbach, Jonathan Noß, Waldemar Killb (80. Jordi Scherbaum), Kerem Kargin, Vinzent Stoffel (67. Kevin Ufer), Ozan Taskiran, Radion Miller (67. Alexander Tomm), Markus Wagner, Christopher Lieblang, Jan Peters.

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