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Benedikt Duda tanzt auf allen Hochzeiten

nh; 1. Mar 2019, 14:30 Uhr
Archivbild: Frederik Duda --- Benedikt Duda steht ab morgen in drei Wettbewerben bei der Deutschen Meisterschaft in Wetzlar an der Tischtennisplatte.
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Benedikt Duda tanzt auf allen Hochzeiten

nh; 1. Mar 2019, 14:30 Uhr
Bergneustadt - Heute beginnt die 87. Nationale Deutsche Meisterschaft im Tischtennis in Wetzlar - Der Bergneustädter tritt im Einzel und Mixed sowie als Titelverteidiger im Doppel an - Hohe Belastung könnte Probleme bereiten.
Von Nils Hühn

Die Deutsche Meisterschaft ist ein sehr kraftraubendes Turnier. Deutschlands Nummer zwei, Dimitrij Ovtcharov, hat seine Teilnahme zurückgezogen, weil er keine Verletzung riskieren möchte. Tischtennis-Legende Timo Boll kündigte derweil an, dass diese Meisterschaft auch seine letzte sein wird, da er sich auf die wichtigen Weltranglistenturniere sowie seinen Verein Borussia Düsseldorf konzentrieren möchte. Angesichts des straffen Zeitplans kann man die Entscheidungen der Aushängeschilder des deutschen Tischtennis verstehen.


Für Benedikt Duda geht es in Wetzlar darum, sich in allen Disziplinen bestmöglich zu präsentieren, um sich beim Bundestrainer für die anstehende Weltmeisterschaft sowie Olympia 2020 zu empfehlen. Der 24-Jährige tanzt also auf drei Hochzeiten gleichzeitig. Ernst wird es für Duda, der bis gestern Abend noch am Kader-Lehrgang der deutschen Nationalmannschaft in Frankfurt teilnahm, am Samstag.

Im Einzel ist der Neustädter an Position fünf gesetzt. Die Paarungen werden erst nach der heutigen Qualifikationsrunde ausgelost, aber es ist wahrscheinlich, dass er bei einer Viertelfinalteilnahme auf Topfavorit Timo Boll trifft. „Es ist eigentlich nicht möglich, Timo Boll zu schlagen“, glaubt Vater Heinz Duda, dass alles passen müsste, damit sein Sohn den Rekordsieger ausschalten kann. Hinzu kommt, dass Boll sich auf die Einzelspiele konzentrieren kann, während Duda am Samstag auch in den anderen beiden Disziplinen an die Platte tritt.

Im Doppel will er mit Dang Qiu den Titel verteidigen. Erstes Ziel ist das Finale, das aufgrund der merkwürdigen Setzliste aber eine schwere Aufgabe wird. Statt dem Doppel Duda/Qiu wurden Patrick Franziska und Ricardo Walther an Nummer eins gesetzt. Dieser Platz ist normalerweise für den amtierenden Meister vorgesehen. Somit könnte Duda mit seinem Partner bereits im Halbfinale auf den Abwehrspezialisten Ruwen Filius und den ehemaligen Neustädter Steffen Mengel treffen. „Das würde ein sehr spannendes Match“, glaubt Heinz Duda.

Und im Mixed wird Benedikt Duda mit Sabine Winter an die Platte treten. Bereits im Mai 2016 hatte das Duo gemeinsam bei der Weltmeisterschaft für Deutschland gespielt, aber relativ erfolglos. „Es ist schwer einzuschätzen, wie weit es für die beiden geht“, sind laut Heinz Duda Petrissa Solja, Deutschlands beste Tischtennisspielerin, und Patrick Franziska die großen Favoriten auf den Sieg. „Benne wird alles versuchen, um in allen Disziplinen so weit wie möglich zu kommen“, ist sich Heinz Duda sicher. Läuft es für Duda optimal, stehen am Samstag allerdings bereits sechs Spiele an, was eine unglaublich hohe Belastung darstellt.
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