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Abstiegskampf statt Aufwärtstrend

lo; 9. Jan 2019, 15:45 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Auch Marc Bruch (Mitte) musste in der Hinrunde häufiger aussetzen, als ihm lieb war.
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Abstiegskampf statt Aufwärtstrend

lo; 9. Jan 2019, 15:45 Uhr
Lindlar - Bezirksligist TuS Lindlar steckt nach einem miserablen Halbjahr im Tabellenkeller fest - OA sprach mit Trainer Markus Müller über Verletzungssorgen, die schwache Chancenverwertung und die Aussichten für die zweite Saisonhälfte.
Der TuS Lindlar startete mit großen Ambitionen in die Saison 2018/2019. Ein Platz im oberen Drittel der Tabelle war die Vorgabe, nachdem man die beiden vorangegangenen Spielzeiten als graue Maus im Niemandsland des Klassenspiegels abgeschlossen hatte. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine enorme Lücke klafft. Lediglich vier Partien wurden siegreich gestaltet, hinzu kamen zwei Unentschieden. Der TuS schwebt als Viertletzter in akuter Abstiegsgefahr.    


[Markus Müller will den TuS Lindlar vor dem Abstieg bewahren.]

Das Fehlen von angeschlagenen Leistungsträgern konnte zu keinem Zeitpunkt abgefedert werden, wobei Markus Müller, der nach der Trennung von Uli Bartsch im November den Posten des Cheftrainers übernahm, die Besetzungsschwierigkeiten nicht als einzige Ursache für das verkorkste Halbjahr heranziehen will. „Trotz der Ausfälle ist unser Kader breit genug. Jeder stellt die Forderung, von Beginn an zu spielen, doch einige haben ihr Leistungsniveau, aus welchen Gründen auch immer, nicht erreicht“, konstatiert er.

Wenngleich die Defensive mitunter die nötige Stabilität vermissen ließ, blieb insbesondere die Abteilung Attacke fast alles schuldig. „Da war Unvermögen, aber auch viel Pech dabei“, sagt Müller zu der enttäuschenden Trefferquote. Die Chancenverwertung stellte zweifellos ein Problem dar, zudem brach im Sommer mit David Förster – im Vorjahr erfolgreichster Schütze und fleißiger Zulieferer - ein Eckpfeiler weg. Dass Stürmer Marc Bruch wegen Verletzungen zur Teilzeitaushilfe degradiert wurde, wirkte sich ebenfalls negativ auf die Offensivwucht aus. „David und Marc hatten in der letzten Saison zusammen über 60 Scorerpunkte. Das muss man erst einmal ersetzen“, schildert Müller.


Bruch hat die Blessuren auskuriert und kann wieder angreifen. Förster soll, falls es sein Studium zeitlich zulässt, in den Kader zurückkehren. Da auch die anderen Rekonvaleszenten wie Luca Jansen oder Rico Brochhaus vor dem Comeback stehen und sich der Verein mit Max Geßner (Eintracht Hohkeppel) sowie Marius Mukherjee (FV Wiehl) verstärkt hat, dürften Personalengpässe der Vergangenheit angehören. Das Rüstzeug für die Herausforderungen nach der Winterpause will man sich in der Vorbereitung aneignen.

„Wir werden hart arbeiten, um gestärkt in die Rückrunde zu gehen“, betont Müller. „Ich bin optimistisch, da ss wir deutlich mehr Punkte holen, als in der Hinrunde.“ Der Übungsleiter beabsichtigt die Konzipierung eines Spielsystem, „in dem jeder Spieler sein Bestes für die Mannschaft geben kann. Das Ziel ist, unser Spiel durchzubringen und uns weniger an den Gegnern zu orientieren.“

Müller muss nach der Saison seinen Spind räumen, Norbert Scheider tritt die Nachfolge an. Der Coach macht keinen Hehl daraus, von der Nachricht überrascht worden zu sein, nachkarten möchte er indes nicht. „Das Entscheidende ist, dass mir  die Mannschaft direkt ihre volle Rückendeckung zugesichert hat.“ Der Fokus gilt dem Erreichen des Klassenerhalts - und dafür werden alle Kräfte gebündelt.

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