Reichshof - René Kaßner sicherte sich beim Tractorpulling in der Kompaktklasse den Titel.

René Kaßner, aus Reichshof- Freckhausen holte sich beim Endlauf zur Deutschen Meisterschaft im Tractorpulling in der Kompaktdiesel- Klasse (600 kg) den Deutschen Meistertitel. Im Dörfchen Schlechtenwegen im Vogelsbergkreis (Hessen) wird jährlich der Endlauf durchgeführt. „Die Freude war riesig, und wir haben ordentlich gefeiert“, sagte der frisch gebackene Deutsche Meister, der sich seit seinem zwölften Lebensjahr für den Sport interessiert.   


[René Kaßner  während der Siegerehrung.]

Der Reichshofer hat es mit seiner Eigenbau-Zugmaschine geschafft, in seiner Klasse den 2500 Kilo schweren Bremswagen bei sechs von neun Rennen am weitesten zu ziehen und übertraf dabei alle anderen Konkurrenten. Er siegte zum ersten Mal in der Königsklasse der Nachwuchsfahrer, „Kompaktdiesel“ bis 600 Kilo. Eine höhere Klasse gibt es in diesem Sport noch, „hier wären für eine Teilnahme allerdings Sponsoren nötig“, so der 23-jährige Maschinenbaustudent. Insgesamt sammelte er bereits vier Deutsche Meistertitel, viele Vizemeisterschaften und einen Europameistertitel in diversen unteren Klassen. Ziel des Zugkraftwettbewerbs ist es, einen Bremswagen über eine Distanz von 70 Metern zu ziehen.

 
Dafür verwenden die Teams alles, von der seriennahen Landwirtschaftsmaschine bis hin zum vollständig selbst konstruierten Traktor. Um einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen, wird in verschiedenen Gewichtsklassen gefahren. Der erste Lauf ist die Qualifikation für ein anschließendes Stechen. Nur wer im Vorlauf mit einem "Full Pull" die komplette Distanz (70m) schafft, darf im Stechen (mit zusätzlich beladenem Bremswagen) um den Pokal kämpfen. Gewinner ist der Teilnehmer mit der größten Weite. Beim Tractorpulling werden, ähnlich wie bei der Formel 1, Punkte bei Wettbewerben über die gesamte Saison gesammelt.  

In der Freckhausener Garagenschmiede wurde die Sonderkonstruktion mit der gesamten in einer Bauzeit von etwa anderthalb Jahren konstruiert und aufgebaut. Dabei muss man sich an ein enges technisches Reglement halten, das unter anderem viele Sicherheitsvorschriften beinhaltet. Die verbauten Teile stammen aus dem Traktor- und aus dem Automotorsport, allesamt sind auf dem freien Markt erhältlich. Bis Kaßner Ende April zur Titelverteidigung antritt, schraubt er während des Winters an seinem Fahrzeug. Die ganze Familie ist begeistert vom Tractorpulling. Der technische Hauptakteur ist Renés Vater Stephan, der mit seinen Erfahrungen aus dem Motorsport viel Know-how mitbringt. Schwester Denise ist ebenfalls in der Sportart in der 500 kg „Freien Klasse“ aktiv.  

Weitere Bilder gibt es unter pullingpics.de