Gummersbach - Als krasser Außenseiter reist der gebeutelte VfL Gummersbach am Sonntag zum wiedererstarkten Rekordmeister THW Kiel - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

THW Kiel - VfL Gummersbach (Sonntag, 16 Uhr). 

Es war eigentlich nur noch Formsache, doch als am Donnerstag die endgültige Bestätigung kam, atmeten sie beim VfL Gummersbach trotzdem einmal noch schwer durch: Pouya Norouzi hat im Pokalfight gegen Frisch Auf Göppingen tatsächlich den schon vermuteten Nasenbeinbruch erlitten und wird den Oberbergischen in den kommenden Wochen fehlen. Wie lange konkret, ist noch nicht absehbar. Klar ist nur, dass der Iraner nach den DHB-Statuten nicht mit einer in anderen Sportarten erlaubten Gesichtsmaske spielen darf.


"Es ist natürlich ganz bitter für uns, dass wir nach Stanislav Zhukov den zweiten wichtigen Rückraumspieler für Wochen verloren haben", grämte sich Christoph Schindler.  Der VfL-Geschäftsführer hatte bekanntlich schon am Mittwochabend eine zweite Enttäuschung zu verarbeiten - die ebenso knappe wie unglückliche 24:25-Niederlage gegen die Schwaben aus Göppingen. Allerdings dürfte auch für Frisch Auf in der nächsten Runde Schluss sein. Laut Auslosung am Donnerstagnachmittag müssen die Süddeutschen nämlich in der Runde der letzten Acht am 18./19. Dezember beim SC Magdeburg antreten, der derzeit heißesten Adresse im nationalen Handball.

Der personell ohnehin stark gebeutelte VfL steht seinerseits schon jetzt vor einer Herkulesaufgabe. Am Sonntag geht es an die Förde, zum THW Kiel. "Kiel ist inzwischen richtig gut in Fahrt gekommen. Die spielen seit einigen Wochen einen absoluten Tophandball ", weiß VfL-Coach Dennis Bahtijarevic, der bei seinen Spielern am Mittwochabend am Ende einen Substanzverlust feststellen musste: "Wir haben uns in den zehn Tagen zuvor sehr intensiv auf die Bundesligapartie gegen Bietigheim am vergangenen Sonntag vorbereitet, weil wir diese Punkte unbedingt holen mussten. Und das mit unserem Minikader. In der Rückschau hat das sehr viel Kraft gekostet - körperlich, aber auch mental sind einige Jungs richtig platt."



Angesichts dieser Voraussetzungen will der Coach auch gar nicht auf einen Punktgewinn seiner Mannschaft beim haushohen Favoriten spekulieren: "Wir wollen uns da trotz aller Handicaps  ordentlich präsentieren" , sagt Bahtijarevic, der freilich darauf hofft, dass die Akteure, die sonst in der zweiten Reihe stehen, ihre am Sonntag absehbar üppigen Spielanteile nutzen werden, um nachhaltige Eigenwerbung für sich selbst zu betreiben.