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Fataler Fehlpass führt zum Ausgleich

lo; 30. Sep 2018, 20:55 Uhr
Bild: Björn Loos --- Am Boden liegend drückte Alexander Tomm den Ball zum 1:0 über die Linie - mit welchem Körperteil, ist nicht überliefert.
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Fataler Fehlpass führt zum Ausgleich

lo; 30. Sep 2018, 20:55 Uhr
Oberberg - Wiehl mit Remis in turbulenter Partie - SSV lässt Punkte bei Schlusslicht Oberpleis liegen - Die Fußball-Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden (AKTUALISIERT).

FV Wiehl – VfL Rheinbach 3:3 (3:2).

In einer ereignisreichen Partie nahm der FV Wiehl einen Zähler mit. „Für mich als Trainer war das kein schönes Spiel. Wir waren hinten viel zu offen“, erklärte Coach Jan Kordt nach dem aufreibenden 90 Minuten. Die Gäste präsentierten sich zunächst mit der reiferen Spielanlage und markierten den vermeintlichen Führungstreffer. Die Assistentin an der Seitenlinie hatte den Torschützen Christian Schroden jedoch im Abseits gesehen – eine enge Entscheidung (6.). Dass Wiehl in Vorleistung gehen konnte, hatte sich nicht angedeutet: Nach einem Eckball stocherte Alexander Tomm das Leder über die Linie.

Es war der Startschuss für eine wilde Phase, in der beide Defensivreihen keinen sattelfesten Eindruck hinterließen. Rheinbach nutzte beim Ausgleich die Schwächen der Hausherren bei gegnerischen Standardsituationen: Philipp Klemp nickte eine Freistoß-Hereingabe unbehelligt ein. Vor dem 1:2 leistete der FV ebenfalls nur Geleitschutz: Lukas Plener scheiterte nach einem Spaziergang durchs gesamte Mittelfeld zwar an Startelf-Debütant Julian Bauer, doch den Abpraller köpfte Boris Schirmer in die Maschen. Das 2:2 ging auf das Konto von Michael Möller, der bereits seinen dritten Foulelfmeter in dieser Saison verwandelte. Zuvor war Luca Dwertmann von Keeper Luca Degen von den Beinen geholt worden.

Und es kam noch besser für die Kordt-Schützlinge: Nachdem Degen einen Versuch von Dwertmann abgewehrt hatte, traf Radion Miller von der Strafraumkante zum 3:2. In der Folge vergab der VfL eine gute Kontergelegenheit (35.), fast im Gegenzug verpassten es Möller und Dwertmann, den Vorsprung auszubauen (37.). Kurz vor Pause zielte Dwertmann knapp daneben (44.).        

Nach dem Seitenwechsel hielten sich die Turbulenzen zunächst in Grenzen. Ozan Taskiran war nach einer Flanke offenbar überrascht, wie viel Platz er hatte, und bekam keinen zielgerichteten Abschluss hin (53.), ehe auch ein Tor der Wiehler wegen Abseits nicht zählte (56.). Danach übernahm Rheinbach das Kommando, ohne die Gastgeber ernsthaft auf die Probe zu stellen – bis in der 77. Minute ein Ball an die Latte klatschte.

Dann wurde Miller zur tragischen Figur, indem er Jan Euenheim mit einem kapitalen Fehlpass bediente. Der Goalgetter nahm die Einladung dankend an. „Nach dem 3:3 gingen bei den Jungs die Köpfe runter“, sah Kordt einen Spannungsabfall bei seinen Akteuren. Der Platzverweis gegen Vinzent Stoffel erschwerte die Aufgabe zusätzlich. Dank Bauer, der zweimal hervorragend reagierte (84.), und des Aluminiums (90.) rettete Wiehl das Remis über die Ziellinie. „Was die Chancen insgesamt angeht, ist das Ergebnis gerecht. Wir haben gegen einen sehr starken Gegner gespielt und sind zum dritten Mal in Folge ungeschlagen geblieben“, hob Kordt die positiven Aspekte hervor.   

Tore
1:0 Alexander Tomm (15.), 1:1 Philipp Klemp (19.), 1:2 Boris Schirmer (23.), 2:2 Michael Möller (29. Foulelfmeter), 3:2 Radion Miller (31.), 3:3 Jan Euenheim (82.).

Besondere Vorkommnisse
Gelb-Rot gegen den Wiehler Vinzent Stoffel (84. wiederholtes Foulspiel)
Gelb-Rot gegen den Rheinbacher Lukas Plener (89. Foulspiel/Meckern).

FV Wiehl
Julian Bauer; Radion Miller, Alexander Tomm, Jonathan Noß, Waldemar Kilb (63. Simon Weber), Vinzent Stoffel, Kerem Kargin, Michael Möller, Marius Mukherjee (46. Davin Dresbach), Ozan Taskiran, Luca Dwertmann (76. Christopher Lieblang).


TuS Oberpleis - SSV Homburg-Nümbrecht 2:1 (1:0).

Der SSV Homburg-Nümbrecht musste nach der Derby-Niederlage gegen Wiehl den nächsten Rückschlag hinnehmen. Beim bislang punktlosen Schlusslicht verlor das Team von Coach Torsten Reisewitz mit 1:2. Und diese Niederlage war selbstverschuldet. „Was wir an Chancen vergeben, ist nicht mehr feierlich“, stöhnte der Trainer. In einer recht ereignislosen ersten Halbzeit münzten die Hausherren ihre erste und einzige Gelegenheit in den Führungstreffer um. An dem Rückstand hatte Nümbrecht merklich zu knabbern und gaben in der Offensive keine Lebenszeichen von sich. „Vorne haben wir uns nicht mit Ruhm bekleckert“, konstatierte Reisewitz.    

Ganz anders der Auftritt in der zweiten Halbzeit: In der 46. Minute steuerte Christian Rüttgers alleine auf das Oberpleiser Gehäuse zu, blieb aber im Duell mit dem Torwart Sebastian Klein zweiter Sieger. Wenig später bereitete er den Ausgleich von Joker Robin Brummenbaum vor. „Danach habe ich mir die Frage gestellt, wann wir das zweite Tor erzielen“, waren die Gäste laut Reisewitz nun deutlich überlegen. Doch nach rund einer Stunde verteidigte der SSV wie schon beim 1:0 nicht konsequent genug und wurde durch den ehemaligen Wiehler Timo Vierkant bestraft.   

Der anschließende Sturmlauf war nicht von Erfolg gekrönt, weil Nümbrecht seine Gelegenheiten fahrlässig vergab. Rüttgers kam aus kurzer Distanz nicht an Klein vorbei, Jan Luca Krämer setzte einen Kopfball daneben. Ein Schuss von Dennis Kania landete, weil er abgefälscht wurde, in Kleins Armen. In der Nachspielzeit verzeichnete Oberpleis noch einen Alutreffer.

„Die Mannschaft hat nach der Pause alles reingeworfen, aber uns fehlt momentan in beiden Richtungen der letzte Punch. Oberpleis hat es geschafft, uns mit bescheidenen Mitteln zu schlagen. Das war dann am Ende auch nicht unverdient“, erklärte Reisewitz. „Wir haben jetzt neun Punkte. Das ist weniger, als wir nach sechs Spielen erwartet haben.“   

Tore
1:0 Nils Lokotsch (16.), 1:1 Robin Brummenbaum (53. Christian Rüttgers), 2:1 Timo Vierkant (60.).

SSV Homburg-Nümbrecht
Christian Salmen; Dennis Kania, Julian Opitz (46. Robin Brummenbaum), Jan Luca Krämer, Philipp Wirsing, Johannes Volk, Ricardo Bauerfeind, Christian Rüttgers, Tom Barth, Mike Großberndt (56. Felix Jäger), Maximilian Sackner (46. Thomas Ziegler).

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