Archiv

Offenbarungseid im Lipperland

uk; 6. Sep 2018, 22:19 Uhr
Archivbild --- Einzig Matthias Puhle im Tor zeigte beim VfL so etwas wie Normalform.
ARCHIV

Offenbarungseid im Lipperland

uk; 6. Sep 2018, 22:19 Uhr
Gummersbach - Mit einer deklassierenden 30:16-Niederlage endete der Auftritt der Bundesligahandballer des VfL Gummersbach beim TBV Lemgo - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
von Uli Klein  

TBV Lemgo Lippe - VfL Gummmersbach 30:16 (15:7).

Die Forderung von Denis Bahtijarevic an seine Torhüter war geradezu kategorisch: "Die Leistung unserer Keeper muss unbedingt besser werden", hatte der Coach des VfL Gummersbach nach der klaren 22:30-Niederlage am vergangenen Sonntag in Erlangen und vor dem Gastspiel am Donnerstagabend in Lemgo unmissverständlich formuliert. Und tatsächlich stellte sich zumindest bei Matthias Puhle in der ehemaligen Lipperlandhalle Besserung ein. In den ersten 30. Minuten, in denen er zwischen den VfL-Pfosten stand, schlug sich der Keeper richtig gut. Doch auch seine zehn Paraden änderten nichts daran, dass der VfL in Ostwestfalen ein sportliches Debakel erlebte und mit einer derben 16:30-Klatsche in den Sporttaschen zurück in die Heimat reisen musste.


Dabei hatte die Partie in der Phoenix Contact Arena durchaus hoffnungsvoll für die Gummersbacher begonnen. Puhle entschärfte zu Beginn gleich mehrere TBV-Würfe und vorne spielte man  gute Chancen heraus, die man auch nutzte. Tatsächlich lag man nach fünf Minuten mit 3:1 in Führung, ehe sich der Wind drehte. Vor allem, weil Lemgos Keeper Johanneson allmählich in die Partie fand. Weil aber auch Puhle auf der Gegenseite in den folgenden Minuten sein beachtliches Niveau halten konnte, blieb Blau-Weiß weiterhin auf Augenhöhe (4:4/17.) - zunächst jedenfalls.

Allerdings war nun schon deutlich zu erkennen, dass die VfL-Offensive jegliche Durchschlagskraft verloren hatte. Beste Chancen, darunter zwei Strafwürfe von Eirik Köpp und Ivan Matinovic, wurden vergeben und summierten sich  mit schwindsüchtigen Torwürfen und unverständlichen Fehlpässen schon bis zur Pause zu einem aussichtslosen 7:15-Rückstand. Wer nach der Pause im Gummersbacher Lager auf Besserung gehofft, wurde zeitig in die Realität zurückgeholt. Lemgo zog bis zur 40. Minute auf 21:9 (!) davon - und statt der sich abzeichnenden Schlappe entgegenzustemmen, waren die Gäste nun stramm auf Debakelkurs. In der Defensive konnte der zum zweiten Spielabschnitt eingewechselte Carsten Lichtlein die inzwischen brüchige Abwehr nicht wirklich stabilisieren, da er sich immer wieder völlig ungestörten Lemgoer Angreifern ausgesetzt sah. Und im Vorwärtsgang blieb es bei den ab der 15. Minute gezeigten Peinlichkeiten, die das Lemgoer Publikum mit fortdauernder Spielzeit nur noch mit mitleidigen Blicken begleitete.



Auf dem Parkett beschränkte sich der TBV ab der 50. Minute (28:14) darauf, den gewaltigen Vorsprung zu verwalten und die eigenen Fans möglichst noch mit einigen  Kabinettstückchen zu bespaßen. Kempatricks oder risikoreiche Anspiele gingen freilich desöfteren daneben. Da die Oberbergerischen aber ihrerseits konsequent  beim  Auslassen von Premiumchancen blieben, änderte sich nichts mehr an der Tordifferenz. "Wir haben  in der Anfangsphase stark begonnen und gut  gespielt. Dann aber kam es zu einem Kollaps, der für mich nicht zu erklären ist", kommentierte Denis Bahtijarevic die Niederlage, die einem Fiasko glich. Rückkehrer und Abwehrchef Drago Vukovic schlug in dieselbe Kerbe: " Das war eine Katastrophe. Wir haben völlig den Kopf verloren. So kann und wird es nicht weitergehen."

TBV Lemgo: Wyszomirski (n.e.), Johannesson (17 Paraden); Hornke (9/5), Theuerkauf, Carlsbogard (je 4), Ebner, van Olphen, Suton (je 3), Bartok, Zieker (je 2), Hübscher, Kogut , Guardiola, Engelhardt

VfL: Lichtlein (31. bis 60./4 Paraden, darunter 1 Siebenmeter), Puhle (1. bis 30./10 Paraden); Nourouzi, Zhukov (je 3), Martinovic, Sommer, Preuß (je 2), Schröter, Becker, Baumgärtner (je 1), Köpp (1/1), Busch, Dayan, Villgrattner

Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg)

Zuschauer: 2.647

Siebenmeter: 6/4  - 5/1 (Hornke scheitert 1x an Lichtlein - Köpp, Sommer und Schröter scheitern an Johannesson)

Zeitstrafen: 2:2 (Suton - Becker)
  
Weitere Ergebnisse und Tabelle

WERBUNG