Archiv

Zhukov-Rot erstickt Hoffnungen im Keim

pn; 2. Sep 2018, 18:30 Uhr
Archivbild: Alexander Arnold.
ARCHIV

Zhukov-Rot erstickt Hoffnungen im Keim

pn; 2. Sep 2018, 18:30 Uhr
Gummersbach – Schwache Anfangsphase und ein heftiges Foul nach der Pause bringen den VfL in Erlangen aus dem Konzept - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Der HC Erlangen bleibt ein Angstgegner für den VfL Gummersbach. Auch im siebten Duell warten die Oberberger weiterhin auf ihren zweiten Sieg gegen das fränkische Team. Nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel belegen die Kreisstädter derzeit Tabellenplatz 15, während Gegner Erlangen nach seinem Auftaktsieg von Rang fünf grüßt.


HC Erlangen – VfL Gummersbach 30:22 (15:10).


Die erste Hiobsbotschaft ereilte den VfL Gummersbach bereits vor der Partie. Kurzfristig fiel mit Marvin Sommer der etatmäßige Linksaußen aus. Mit Alexander Becker durfte sich ein gelernter Kreisläufer als sein Ersatz versuchen. Das darf allerdings nicht als Entschuldigung für die schwache Anfangsphase der Oberberger herhalten. Defensiv wusste das Team von Denis Bahtijarevic zwar vermeintlich zu überzeugen und zwang den HC Erlangen häufig ins passive Spiel, die Hausherren wussten mit starken Einzelaktionen sich allerdings allzu häufig hieraus zu lösen. Ganz anders der VfL Gummersbach, der sich zwar gute Einschussoptionen erarbeitete, aber viel zu selten den bärenstarken Nikolas Katsigiannis überwinden konnte.


[An Ivan Martinovic werden die VfL-Fans diese Saison noch viel Freude haben.]

Nach nicht einmal zwölf Minuten netzte Petter Overby zum 8:2 für die Gastgeber ein. Erst ein von Eirik Köpp sicher verwandelter Siebenmeter sorgte für ein wenig Aufbruchstimmung im oberbergischen Lager. Angetrieben vom lauffreudigen Spielgestalter Pouya Norouzinezhad hatte der VfL nun seine stärkste Phase und verkürzte zum 9:6 (20.). Die Aufholjagd beendete HC-Trainer Adalsteinn Eyjolfsson aber ebenso jäh mit einer Auszeit und entsprechenden frischen Instruktionen für seine Spieler. Begegneten sich beide Teams in den folgenden Minuten zunächst auf Augenhöhe, sollten die ersten Zeitstrafen der Partie einen weiteren Unterschied ausmachen. Während Erlangen seine Unterzahl nahezu schadlos überstand, leistete sich Stanislav Zhukov ein haarsträubendes Abspiel, das Nico Büdel dankend zu einem Wurf auf das verwaiste VfL-Gehäuse zum 13:8 (27.) ausnutzte. Mit fünf Toren Rückstand ging es auch in die Kabinen.


Davon ließ sich Gummersbach aber keineswegs beeindrucken. Anders als im ersten Durchgang traten die Gäste nun forsch auf und verkürzten zügig auf 15:12 (33.), ehe eine Aneinanderreihung unglücklicher Umstände die Aufholjagd ebenso jäh beendete. Zunächst knallte Norouzinezhad nach einem Foul von Christoph Steinert unglücklich mit den Hinterkopf auf und musste minutenlang auf der Bank behandelt werden. Dann gelang Drago Vukovic das Kunststück, einen eroberten Ball neben das leere HC-Tor zu werfen. Den negativen Höhepunkt setzte allerdings Stanislav Zhukov, der nur eine Minute später bei einem Blockversuch mit beiden Armen heftig im Gesicht von Nikolai Link landete. „Das war eine rote Karte“, kommentierte der Shooter die völlig richtige Entscheidung der guten Schiedsrichter (38.) gegenüber den Sky-Mikrofonen nach dem Abpfiff.


Als sich dann auch noch der ansonsten stark aufspielende Ivan Martinovic eine etwas übermotivierte Zeitstrafe einhandelte und Florian Baumgärtner in doppelter Unterzahl viel zu früh den Abschluss suchte, war die Partie entschieden. Nicolai Theilinger erhöhte zum 21:14 (40.). Zwar versuchte Denis Bahtijarevic in einer Auszeit noch einmal gegenzusteuern und die VfL-Handballer gaben sich auch keineswegs kampflos geschlagen, doch viele unnötige Zeitstrafen und ein weiter bestens aufgelegter Katsigiannis sorgten für zufriedener Erlangener Gesichter, die einen gelungen Saisonauftakt feiern durften. Die Schlussviertelstunde nutzten die Gäste immerhin dazu, ihre drei Talente Pierre Busch, Luis Villgrattner und Yonatan Dayan mehr als nur ein paar Minuten Bundesligaluft schnuppern zu lassen. Das Endergebnis war über 26:18 (50.) und 29:20 (55.) letztlich nur eine Frage der Höhe.


Symptomatisch dabei allerdings einer der letzten VfL-Angriffe, bei dem Pierre Busch zunächst im Tempogegenstoß am gegnerischen Keeper scheiterte und Alexander Becker den anschließenden Nachwurf völlig unbedrängt über das leere Tor bugsierte. „Wir haben vorne einfach zu viele Fehler gemacht und standen hinten auch nicht kompakt genug. Deshalb wurde es am Ende auch so deutlich. Gegen Hannover standen wir besser und haben auch weniger Fehler gemacht“, gratulierte VfL-Keeper Carsten Lichtlein den Hausherren zu einem verdienten Sieg.


Gummersbach: Ivan Martinovic (6), Stanislav Zhukov (4), Alexander Becker, Pouya Norouzinezhad (je 3), Moritz Preuss (2), Eirik Köpp (2/1), Pierre Busch, Luis Villgrattner (je 1).


Erlangen: Nikolai Link, Dominik Mappes (je 6), Christoph Steinert (4/4), Michael Haas (3), Jonas Thümmler, Christopher Bissel, Nico Büdel (je 2), Johannes Sellin (2/1), Nicolai Theilinger, Petter Overby, Martin Murawski (je 1).


Strafen
4 – 12 Minuten (Theilinger, Steinert – Zhukov (Rot), Norouzinezhad, Preuss, Busch, Köpp, Martinovic).


Schiedsrichter
Mirko Krag / Marcus Hurst.


Ergebnisse und Tabelle
  
WERBUNG