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Da sein, wenn andere schwächeln

pn; 29. Aug 2018, 02:00 Uhr
Bilder: Alexander Arnold ---- Der HC Gelpe/Strombach will den nächsten Entwicklungsschritt gehen.
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Da sein, wenn andere schwächeln

pn; 29. Aug 2018, 02:00 Uhr
Gummersbach - Die Handballsaison 2018/19 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen – Heute: Oberligist HC Gelpe/Strombach.
Von Peter Notbohm


Von reger Betriebsamkeit waren die Transferaktivitäten der letzten Jahre des TV Strombach meist geprägt. Alleine neun Neuzugänge hatte der Oberligist im vergangenen Jahr zu integrieren. Unter neuem Namen – bekanntlich fusionierten der TV Gelpetal und der TV Strombach zum HC Gelpe/Strombach – ist damit vorerst Schluss. Die diesjährigen Sommeraktivitäten könnte man spöttisch fast schon langweilig nennen. Eine Langeweile, mit der Trainer Michiel Lochtenbergh aber nur allzu gut leben kann. Die abgelaufene Saison wurde fleißig genutzt, um eine intakte Mannschaft zu bilden, als Team zusammenzuwachsen und nebenbei auch noch einen mehr als soliden fünften Platz im Abschlussranking einzuheimsen.


Kommen und Gehen

Beschreibt Lochtenbergh den Sommer 2017 noch als „spannende Situation“, in der sich neuer Coach und neue Mannschaft zunächst finden mussten, kann er ein Jahr später auf eine gewachsene Mannschaft aufbauen. Mit dem 25-jährigen Alexander Orth verpflichtete der Verein lediglich einen externen Torhüter von der aufgelösten HSG Oberbantenberg/Niederseßmar. Den Sprung aus dem Landesligakader in die Oberliga schaffte zudem Sebastian Panske. Luis Drux und Lukas Altjohann hatten diesen bereits in der Rückrunde vollzogen.


Auf der anderen Seite hat der HCGS sein Team aber auch weitestgehend zusammengehalten, mit Malte Meinhardt, der in die Dritte Liga zum VfL Gummersbach gewechselt ist, sowie Markus Meister, der aufgrund eines Dualstudiums vorerst nicht mehr zur Verfügung stehen wird, aber auch eine torgefährliche Flügelzange verloren. In anderer Position erhalten bleiben dem Verein dagegen Marcel Mesenhöler, bei dem abzuwarten bleibt, wie er sich von seiner schweren Verletzung erholen wird, sowie Alexander Arnold, der aufgrund seiner anstehenden Ausbildung zum Polizisten vorerst in den Standby-Modus wechselt.


Stärken und Schwächen

Lauscht man den Analysen von Michiel Lochtenbergh fallen häufig dieselben Begriffe. „Solider Handball“, „eine stabile Defensive“ und „eine Untergrenze, die wir nicht unterschreiten wollen“, sind Leitmotive, die der Niederländer seit seinem Amtsbeginn dem Team stets einschärft. Defensiv hatte der Ex-Profi im vergangenen Jahr auch selten etwas zu bemängeln. Gemeinsam mit dem Mittelrheinmeister BTB Aachen stellte der TVS die beste Deckung der Liga, unterschritt allerdings noch zu häufig die eingeforderte Leistungsgrenze, wie exemplarisch die vermeidbaren Niederlagen gegen Oberwiehl und Longerich bewiesen. „Wir leben ausschließlich von unserem Mannschaftsgefüge. Wenn wir uns nicht an die vorgegebene Taktik halten, wird es schwierig für uns“, will Lochtenbergh diesen Weg aber auch bewusst gehen, „denn wir wollen keine Spielanlage haben, in der wir abhängig von einem Spieler sind.“


[Michiel Lochtenbergh will die Lücke zu den Ligafavoriten verkleinern.]

Entsprechend soll nun der nächste Schritt folgen, denn bei Null muss der Kader nicht mehr anfangen. Die Automatismen können greifen und offensiv eine Stabilisierung stattfinden. Hier sieht Lochtenbergh auch bereits vielversprechende Fortschritte: „Unsere Testspiele haben gezeigt, dass wir gegen starke Teams mithalten können. Dieses Niveau müssen wir aber auch gegen vermeintlich kleine Gegner beweisen.“ Denn ehrgeizig ist der Coach in jedem Fall. Hinter den drei großen Favoriten aus Derschlag, Pulheim und Weiden soll der vierte Platz gefestigt werden „und wir wollen da sein, wenn eines dieser Teams schwächelt“, will er die vorderen Ränge angreifen.


Fazit

Die sportlichen Ambitionen sind beim HC Gelpe/Strombach keineswegs gesunken, mittlerweile werden sie allerdings nicht mehr ganz so forsch formuliert. Der Oberligist verfügt zwar nur über einen relativ kleinen Grundkader, doch darin liegt auch eine Chance, schließlich gehört die Entwicklung der nachstrebenden Talente zu den Lieblingsthemen von Trainer Lochtenbergh. Seine handballerische Idee hat er dem Team implementiert, entsprechend gestiegen sind aber auch die Ansprüche. Die Lücke zu den vermeintlichen Favoriten muss dieses Jahr kleiner werden, um nicht von einem verlorenen Jahr zu sprechen.




Tests und Tore
HCGS – TV Jahn Wahn 23:29
HSGC - SG Langenfeld 25:34
HCGS - SG Ratingen 24:29
HCGS - RSV Siegen-Eiserfeld (Niederlage)

BSP-Cup
HCGS – TV Bergneustadt 18:10
HCGS – SSV Nümbrecht II 19:14
HCGS – CVJM Oberwiehl 20:12

Zugänge
Alexander Orth (HSG Oberbantenberg/Niederseßmar)
Sebastian Panske (HC Gelpe/Strombach II)

Abgänge
Alexander Arnold (Standby)
Malte Meinhardt (VfL Gummersbach II)
Marcel Mesenhöler (Co- Trainer Landesligareserve)
Markus Meister (Dualstudium)


Spielerkader

Tor
Marvin Blech
Richard Meinicke
Alexander Orth


Feld
Lukas Altjohann
Lukas Bader
Nico Blech
Tom Bonfiglio
Sean Borgard
Luis Drux
Julian Kolken
Julian Mayer
Florian Panske
Sebastian Panske
Harry Roth
Christopher Suhr


Trainer
Michiel Lochtenbergh


Co-Trainer
Jan Schwenzfeier


Torwart-Trainer
Max Hamers


Fitness-Trainer
Michael Sens


Betreuer
Daniel Teßmer


Physiotherapeutin
Anna Henn
  
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