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'Das war ganz verrückt'

nh; 13. Aug 2018, 14:50 Uhr
Bilder: privat --- Der 24-jährige Wiehl Pablo Oehl (rechts) war mit der Leistung seines Schützlings Douwe Amels zufrieden. Oehl betreute den niederländischen Hochspringer bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Berlin.
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'Das war ganz verrückt'

nh; 13. Aug 2018, 14:50 Uhr
Wiehl - Der 24-jährige Pablo Oehl coachte den niederländischen Hochspringer Douwe Amels bei der Leichtathletik-Europameisterschaft und jubelte ekstatisch, als sein Leverkusener Teamkollege Mateusz Przybylko Gold gewann.
Von Nils Hühn

Nach dem Gold-Sprung von Mateusz Przybylko bei der Leichtathletik-Europameisterschaft im Berliner Olympiastadion am Samstagabend wurde Przybylkos Trainer Hans-Jörg Thomaskamp im TV-Bild eingeblendet. Direkt neben ihm jubelte der Wiehler Pablo Oehl ekstatisch. Aber was machte der 24-jährige Sporthochschulstudent bei der Leichtathletik-Europameisterschaft? „Ich habe den niederländischen Hochspringer Douwe Amels betreut“, erklärte Oehl. Aufgrund zahlreicher Verletzungen musste Oehl seine eigene Hochsprung-Karriere früh an den Nagel hängen und arbeitet neben dem Studium an der Sporthochschule Köln am Leistungsstützpunkt in Leverkusen.


Dort ist der 24-Jährige als Co-Trainer von Thomaskamp tätig. Amels ist seit drei Jahren auch in der Leverkusener Gruppe dabei, und weil Thomaskamp nach den Regularien nur einen Springer betreuen durfte, übernahm Oehl sämtliche Aufgaben für den Niederländer, der bereits U23-Europameister wurde. „Im Finale ist er Achter geworden. Das ist okay, weil er in den vergangenen zwei Jahren viel Verletzungspech hatte und wir erst diese Saison wieder ganz normal trainieren konnten. Das kommende Jahr wird sein Jahr“, ist Oehl überzeugt, der in Leverkusen auch für die Nachwuchsförderung der Weit- und Dreispringer verantwortlich ist und als Talentscout arbeitet.

Während Oehls Athlet nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen konnte, sah dies bei Przybylko ganz anders aus. „Wir wollten eine Medaille gewinnen. Dass Matze dann so konstant und fehlerfrei springt, war nicht zu erwarten“, erklärte der Trainer, der früher für den Wiehltaler LC startete. Die Stimmung vor 60.000 Zuschauen in Berlin sei überwältigend gewesen. „Das war ganz verrückt. Wenn ich jetzt die Zusammenfassung sehe, bekomme ich immer noch eine Gänsehaut. Eigentlich kann ich es gar nicht so recht glauben“, erklärte Oehl.


[Ein erfolgreiches Team: Pablo Oehl (v.l.), Europameister Mateusz Przybylko, Douwe Amels und Chefcoach Hans-Jörg Thomaskamp  

Nach dem sensationellen Titelgewinn feierten die „Holländer“ Amels und Oehl gemeinsam im Deutschen Haus. Hier wurde Przybylko geehrt und anschließend die Goldmedaille ausgiebig gefeiert. Den Sonntag konnte Oehl nach einer intensiven Woche in der Hauptstadt im Olympiastadion genießen und die tränenreiche Siegerehrung Przybylkos verfolgen. Heute ging es mit dem Zug zurück in die Heimat. Das nächste Großereignis, bei dem der Wiehler dabei sein möchte, ist die Leichtathletik-WM 2019 in Doha (Katar).

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