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Ein steiniger Weg zum Klassenerhalt

lo; 14. Jun 2018, 10:55 Uhr
Bild: Michael Kleinjung --- Jan Peters hatte mit einigen wichtigen Treffern einen großen Anteil am Klassenerhalt, allerdings fehlt ihm manchmal noch nicht die letzte Kaltschnäuzigkeit.
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Ein steiniger Weg zum Klassenerhalt

lo; 14. Jun 2018, 10:55 Uhr
Wiehl - Landesligist FV Wiehl konnte die Erwartungen nicht erfüllen und musste lange um den Verbleib in der Landesliga zittern – OA blickt mit Coach Jan Kordt auf eine problematische Saison zurück.
Mit Ach und Krach hat der FV Wiehl den Super-GAU verhindert. Am Ende waren es vier Punkte, die die Fußballer von der Eichhardt vom ersten Abstiegsplatz in der Landesliga trennten. Eine knappe Kiste nach einer turbulenten Rückrunde, in deren Verlauf der langjährige Coach Ingo Kippels das Handtuch warf. Eine 0:7-Pleite gegen den späteren Meister Deutz hatte das Fass nach einer längeren Durststrecke zum Überlaufen gebracht. „Ich denke nicht, dass ich diese Tendenz hätte aufhalten können. Vielleicht wird man mit der Zeit auch ein bisschen betriebsblind. Deshalb ist es besser, den Weg freizumachen für jemanden, der einen anderen Blick draufwirft und die Jungs wachrüttelt“, erklärte Kippels seinerzeit.

Jan Kordt, bis dato für die Bezirksliga-Reserve verantwortlich, übernahm das Ruder – und fand eine verunsicherte Mannschaft vor. Ein zusätzlicher Störfaktor war die körperliche Verfassung der Spieler, was Kordt keinesfalls seinem Vorgänger ankreidet. „Aufgrund der winterlichen Verhältnisse waren die Trainingsbedingungen in der Vorbereitung unglaublich schlecht. Deshalb waren die Jungs nicht so fit, wie sie hätten sein müssen“, erläutert Kordt. Die Doppelbelastung durch die Nachholspiele gab dem Personal den Rest. „Unsere Gegner hatten einfach die größere Power. Wir sind zum Teil über den Platz gekrochen, weil uns die Körner fehlten.“


Die Ausfälle von Stammkräften kamen erschwerend hinzu. Ebenso seien Führungsqualität und individuelle Klasse, auch bedingt durch die Abgänge von Sven Wurm und Markus Hayer im vergangenen Sommer, weggebrochen. „Es sind viele Dinge zusammengekommen, die wir nicht kompensieren konnten“, konstatiert Kordt, der das Team zumindest so weit stabilisierte, dass unter seiner Regie die für den Ligaverbleib notwendigen Punkte eingefahren wurden. „Natürlich sind wir mit dem 13. Platz nicht zufrieden, allerdings wären wir mit zwei Siegen mehr, und die waren absolut drin, Zehnter geworden. In der Landesliga entscheiden oftmals Kleinigkeiten. Insgesamt war es eine durchschnittliche Saison mit einer soliden Punktzahl“, meint Kordt.

Der Trainer möchte übrigens mit dem Vorurteil aufräumen, dass der tabellarische Absturz durch Mentalitäts- und Motivationsprobleme verursacht wurde. „An der Einstellung lag es definitiv nicht. Jeder Einzelne wollte zu 100 Prozent.“ Jetzt heißt es erst einmal durchschnaufen, ehe man sich mit einem umsortierten Aufgebot wieder ins Getümmel stürzt. Aus dem Jugendbereich rücken hoffnungsvolle Talente auf (Daniel Sobolewski, Keeper Julian Bauer, Vinzent Stoffel, Davin Dresbach und Simon Weber). Als externe Neuzugänge stoßen Jordi Scherbaum (Viktoria Köln U19), Zudi Hajredini (PK-35 Vantaa Helsinki/Finnland), Mohamed Tivalo (SV Morsbach) und Jared Jörgens (1. FC Kaan-Marienborn) hinzu.  

Da einige altgediente Kicker (Dominik Knotte, Florian Harnisch, Christian Prinz und Michael Krestel) ihre Stiefel an den Nagel hängen, kann durchaus von einem kleinen Umbruch gesprochen werden. „Wir haben im nächsten Jahr einen großen und homogen besetzten Kader, in dem das Leistungsgefälle gering ist. Ich bin sehr gespannt, wie sich die jungen Spieler entwickeln. Einige von ihnen benötigen sicherlich noch etwas Zeit“, erklärt Kordt. Im Fokus wird unter anderem die Erarbeitung eines taktischen Plan B stehen. Experimente und zu hohes Risiko waren während des Abstiegskampfes naturgemäß verpönt. „Das Umschaltspiel bleibt der Schwerpunkt, aber wir wollen die fußballerische Komponente fördern und unser Spiel mit Ball verbessern“, verrät der Coach.      
  
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