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Hohkeppeler Aufstiegsträume geplatzt?

lo; 13. May 2018, 20:15 Uhr
Bilder: Holger Plum --- Steve Ememekwe (am Ball) hätte die Eintracht in Führung bringen können. Seinen Flugkopfball lenkte Torwart Julius Engelhardt an den Pfosten.
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Hohkeppeler Aufstiegsträume geplatzt?

lo; 13. May 2018, 20:15 Uhr
Oberberg - Die Eintracht verliert bei Spitzenreiter Heiligenhaus und muss nun auf Patzer der Konkurrenz hoffen - Strittige Entscheidungen werfen SVF aus der Bahn - Lindlar gewinnt und verpflichtet Torwart - Wackere Wiehler holen vierten Saisonsieg - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
Heiligenhauser SV - Eintracht Hohkeppel 2:1 (2:0).

Eintracht Hohkeppel hat das Gipfeltreffen gegen den Heiligenhauser SV verloren und den Aufstieg nicht mehr in der eigenen Hand. Selbst das Hintertürchen "Vizemeistermeisterschaft" ist nur noch einen Spalt breit geöffnet, da Flittard in Frielingsdorf gewann und vier Punkte vor den Schwarz-Gelben liegt. „Die Niederlage tut sehr weh, denn wahrscheinlich ist die Saison heute den Bach runtergegangen“, sagte ein niedergeschlagener Coach Konrad Czarnetzki, der während der Anfahrt zum Spiel auf der Autobahn in einen Verkehrsunfall verwickelt war. Er blieb glücklicherweise unverletzt, an seinem Auto entstand Totalschaden.      


[Jonas Stiefelhagen hatte in der ersten Halbzeit als einzige Spitze einen schweren Stand.]

Die Gäste diktierten das Geschehen in der Anfangsphase, der Primus nahm die abwartende Rolle ein. Ein erster Warnschuss von Leon Teschendorf wurde von der vielbeinigen HSV-Abwehr abgeblockt (3.). Die beste Gelegenheit zur Eintracht-Führung machte Keeper Julius Engelhardt zunichte. Er lenkte einen Flugkopfball von Steve Ememekwe mit den Fingerspitzen an den Pfosten (18.). Severin Brochhaus kam nach einer Freistoß-Flanke von Carsten Gülden freistehend zum Abschluss, schoss aber deutlich drüber (25.).

Ein strittiger Freistoß führte dann zum 1:0 der Hausherren: Die Hereingabe flipperte über Umwege auf den Schlappen von Marvin Wesenberg, der ohne Zögern abzog und Sascha Nußbaum keine Abwehrchance ließ. Danach war Heiligenhaus in den Zweikämpfen präsenter, während das Hohkeppeler Offensivspiel bisweilen überhastet wirkte. Kurz vor der Pause folgte der zweite Auftritt Wesenbergs: Er drosch die Kugel aus 23 Metern nahezu ansatzlos in die Maschen. „Bis zum 1:0 ist unsere Taktik sehr gut aufgegangen“, meinte Czarnetzki.  

Durch den Rückstand waren die Gäste gezwungen, das Risiko zu erhöhen. Czarnetzki wechselte Salih Tatar und Tibor Heber ein. Nußbaum verhinderte mit einer Glanzparade den vorzeitigen Knockout, bevor Tatar nach einem abgefälschten Ememekwe-Pass goldrichtig stand und den Anschlusstreffer markierte. In den Schlussminuten avancierte der zweite Joker zum Pechvogel: Erst traf Heber mit einem Freistoß nur die Latte, dann fischte Engelhardt einen weiteren ruhenden Ball des Mittelfeldakteurs aus dem Winkel.

„Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat Charakter gezeigt, konnte sich aber leider nicht belohnen. Die Jungs sind unglaublich enttäuscht“, so Czarnetzki. Robin Theisen musste mit einer schweren Knieverletzung ausgetauscht werden. Insgesamt also ein völlig gebrauchter Tag für die Eintracht, die nun auf Schützenhilfe angewiesen ist.

Tore
1:0 Marvin Wesenberg (32.), 2:0 Marvin Wesenberg (41.), 2:1 Salih Tatar (71.).

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen einen Heiligenhauser Spieler (90.).

Eintracht Hohkeppel
Sascha Nußbaum; Christopher Reiter (46. Salih Tatar), Severin Brochhaus, Carsten Gülden, Marco Theisen, Robin Theisen (55. Hoang-Nam Chau), Max Lomnitz, Steve Ememekwe, Max Geßner, Leon Teschendorf, Jonas Stiefelhagen (46. Tibor Heber).



[Max Geßner (re.) rackerte sich im Mittelfeld ab.]

SV Frielingsdorf – SpVg. Flittard 2:5 (2:1).

Bis zur 51. Minute durfte der SV Frielingsdorf von einer Überraschung gegen den Aufstiegsanwärter träumen. Dann ereignete sich beim Stande von 2:1 die wahrscheinlich spielentscheidende Aktion. Nach Ansicht des Schiedsrichters brachte SVF-Spielertrainer Dennis Lüdenbach einen Gästeakteur im Strafraum zu Fall und zeigte auf den Punkt. „Das war eine klare Schwalbe“, echauffierte sich Lüdenbach. Vergeblich versuchte er den Flittarder Kicker zu überreden, die Flugeinlage zuzugeben. Zudem bat er den Referee, den vermeintlich Gefoulten zu befragen.

Daraufhin zückte der Unparteiische plötzlich Rot und stellte Lüdenbach vom Feld, weil er seinen Gegenspieler angeblich beleidigt hatte. „Das ist eine absolute Frechheit. Anders kann ich das nicht bezeichnen. Mir geht es tierisch auf den Sender, wie wir in den letzten Wochen verpfiffen werden“, verwahrte sich Lüdenbach vehement gegen den Vorwurf, verbal ausfällig geworden zu sein. Die Gäste verwandelten den Strafstoß - und hatten anschließend in Überzahl mehr Kraftstoff im Tank.

Lüdenbach: „Es ist einfach schade für die Jungs, dass sie unter solchen Entscheidungen leiden müssen. Natürlich weiß man nie, wie das Spiel ohne den Elfmeter und den Platzverweis ausgegangen wäre, aber ein Punkt wäre für uns mindestens drin gewesen.“ Das 0:1 hatten Johannes Kisseler und Philipp Fabrizius gedreht. Sie waren nach Freistoßflanken von Lüdenbach zur Stelle. Die Schockwirkung nach dem Ausgleich und der Hinausstellung war zu groß, als dass der SVF noch etwas hätte ausrichten können.           

Tore
0:1 (22.), 1:1 Johannes Kisseler (39. Dennis Lüdenbach), 2:1 Philipp Fabrizius (44. Dennis Lüdenbach), 2:2 (52. Foulelfmeter), 2:3 (58.), 2:4 (60.), 2:5 (77.).

Besonderes Vorkommnis
Rot gegen den Frielingsdorfer Dennis Lüdenbach (51. Beleidigung eines Gegenspielers).

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Tim Geisler, Dennis Lüdenbach, Johannes Kisseler, Tim Menzel, Etienne Parmentier, Marvin Cortes, Jonas Dietz (75. Jonathan Schmidt), Tim Weinrich, Norman Lemke (54. Florian Weinrich), Philipp Fabrizius (60. Philipp Schmidt).



[Leon Teschendorf (vorne) bugsiert den Ball aus der Gefahrenzone.]

FC Rheinsüd Köln - TuS Lindlar 0:3 (0:1).

„Es war wichtig, dass wir uns nach der schlechten Leistung gegen Porz anders präsentieren und eine Reaktion zeigen. Das hat die Mannschaft gut gemacht“, freute sich Trainer Uli Bartsch nach dem verdienten Erfolg beim Tabellenvierten. Rico Brochhaus ließ die Gäste in die Gewinnerspur abbiegen, als er Mitte des ersten Durchgangs einen Sololauf mit einem satten Schuss aus 16 Metern abschloss. Von dem Gegentreffer erholten sich die Hausherren nicht, vielmehr hätte der TuS nach dem Seitenwechsel ein Schützenfest veranstalten können.        

„Der Torwart hat den FC Rheinsüd vor einer höheren Niederlage bewahrt“, sagte Bartsch mit Blick auf die Gelegenheiten, die sich Jonathan Spicher, der gleich drei Chancen versiebte, sowie Brochhaus und David Förster zu Beginn von Hälfte zwei boten. David Förster war es schließlich vorbehalten, in die Rolle des Erlösers zu schlüpfen. Zunächst netzte er nach einem schönen Zuspiel von Ozan Dogan zum 0:2 ein, kurz darauf überwand er den Keeper mit einem Versuch von der Strafraumkante.

„Ich bin sehr zufrieden. Hinten standen wir stabil und nach vorne haben wir viele gefährliche Aktionen kreiert“, so Bartsch, der einen Neuzugang für die kommende Saison vermeldete. Von der 2. Mannschaft des SV Bergisch Gladbach 09 (Kreisliga A) wechselt Schlussmann Marco Bong zum TuS. „Ich bin froh, dass wir einen solch talentierten Torwart nach Lindlar holen konnten.“   

Tore
0:1 Rico Brochhaus (19.), 0:2 David Förster (61. Ozan Dogan), 0:3 David Förster (66.).

TuS Lindlar
Tobias Kapellen; Justin Ebert, Faruk Tokay, Moritz Stellberg, Lukas Dappen, Ozan Dogan, Pascal Nguyen, Jeffrey Ebert (46. Gian Luca Wester), Rico Brochhaus, David Förster (75. Simon Hoffmann), Jonathan Spicher (70. Dominik Ufer).



[Der Heiligenhauser Keeper Julius Engelhardt stand mehrfach im Blickpunkt. In dieser Szene hätte er wegen Abseits aber nicht eingreifen müssen.]

SpVg. Porz - FV Wiehl II 0:1 (0:1).

Wirklich erstaunlich, wie sich die Wiehler Reserve trotz des besiegelten Abstiegs und großer Personalnot aus der Affäre zieht. Beim Gastspiel in Porz gelang sogar nach längerer Durststrecke ein Sieg. „Wir freuen uns, dass wir endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis spüren durften“, erklärte Trainer Alex Jobi, der neben A-Junior Alhouhsene Bah als einziger Auswechselspieler zur Verfügung stand. Die FV-Zweite agierte defensiv und kompakt. Wie von Jobi erhofft, hatten die Porzer enorme Probleme, das Spiel zu gestalten. Nur einmal wurde es vor dem Kasten brenzlig, Lukas Engeln entsorgte den Ball von der eigenen Torlinie (17.).

„In der Halbzeit hat jeder gemerkt, dass mehr drin ist als ein Unentschieden“, so Jobi. Seine Hoffnungen sollten sich erfüllen, denn nach einem Freistoß traf der heute zum Stürmer umfunktionierte Kapitän Schwarz, ansonsten für das Verhindern von Toren zuständig, per Volleyabnahme zum 0:1. Die Kölner antworteten mit Wut im Bauch. Ein Spieler übertrieb es mit der Härte und kassierte die gelb-rote Karte. In Überzahl ergaben sich einige aussichtsreiche Kontergelegenheiten für die Jobi-Elf, die jedoch ungenutzt blieben.

Dass Jo Sasahara seine vergebene Tausendprozentige (88.) scherzhaft damit zu begründen versuchte, dass er Zeit von der Uhr nehmen wollte, konnte Jobi nach dem Abpfiff mit Humor nehmen, denn der knappe Vorsprung wurde über die Zeit gerettet.           

Tore
0:1 Bastian Schwarz (54.).

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen einen Porzer Spieler (75.).

FV Wiehl II
Pascal Rüsche; Lukas Engeln, Simon Scharfenberg, Philipp Sulzer, Maik Derksen, Jo Sasahara, Jonas Baier, Robert Ihne, Marvin Bollow, Florian Liebelt, Bastian Schwarz (88. Alhouhsene Bah).

Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga

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