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Derschlag versalzt Pulheims Meistersuppe

pn, bv; 15. Apr 2018, 20:55 Uhr
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Derschlag versalzt Pulheims Meistersuppe

pn, bv; 15. Apr 2018, 20:55 Uhr
Oberberg - Eine bärenstarke TuS-Defensive knackt den Spitzenreiter - Strombacher Arbeitssieg - CVJM verbessert, aber chancenlos - Nümbrecht schwach - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von 'Sportsbar Lutter' (AKTUALISIERT).
Pulheimer SC – TuS Derschlag 24:27 (9:11).


„Das war vielleicht unsere beste Saisonleistung, defensiv in jedem Fall“, verfiel Derschlags Trainer nach dem Coup beim designierten Meister aus Pulheim in Superlative. Die Oberberger vertagten durch den Auswärtssieg nicht nur die endgültige Entscheidung im Aufstiegsrennen, sondern nahmen auch erfolgreich Revanche für die bittere Hinspielniederlage. „Perspektive und Talent haben heute Erfahrung geschlagen“, meinte Weinheimer weiter, der im Saisonrückblick aber ungern in den Konjunktiv verfallen wollte. Sein Team habe mit dem Sieg zwar das vorhandene Potenzial eindrucksvoll unterstrichen, insgesamt habe Pulheim aber die solidere Saison gespielt, musste er neidlos anerkennen.



Warum die Landkölner von der Tabellenspitze grüßen, zeigten sie in den Anfangsminuten, in denen Derschlag schnell einem 1:4-Rückstand (7.) hinterherlief. In der Folge übernahmen die Gäste aber die Kontrolle und ausgerechnet die größte Achillesferse der Derschlager diese Saison, ihre Defensive, mutierte zum unüberwindbaren Bollwerk. Großen Anteil daran hatte auch der starke Torhüter Axel Sierau. Über 5:8 (18.) wurden beim 9:11 die Seiten gewechselt und blieb auch in der Folge spannend. 16:17 (41.) und 21:22 (50.) waren die Zwischenstände in einem engen Spitzenspiel, ehe Tim Hilger und Thorben Schneider in der Schlussphase zum 23:26-Knockout (58.) ansetzten. „Die Laune bei uns ist natürlich bestens. Das war ein Spiel, das richtig Spaß machte“, hatte Weinheimer das Feuer bereits unter der Woche bei seinem Team gespürt.


Derschlag: Tim Hilger (10/3), Petar Cutura, Shawn Pauly (je 6), Thorben Schneider (3/1), Timo Bay, Vladislav Veselinov (je 1).




CVJM Oberwiehl – Longericher SC II 25:35 (9:16).


Eine echte Überraschung war die Oberwiehler Niederlage gegen das beste Rückrundenteam nicht. Ein bisschen zu hoch sei das Ergebnis ausgefallen, doch mit der Leistung seiner stark ersatzgeschwächten Mannschaft konnte Trainer Florian König durchaus leben. Zwar reiste auch Longerich nicht komplett an, doch das Team von Markus Becker schwebt mittlerweile auf einer Welle des Erfolges. Oberwiehl musste dagegen gerade im Rückraum erneut improvisieren. Mit Marc Weschenbach und Bastian Schneider stehen derzeit gerade einmal zwei der sieben Rückraumspieler zur Verfügung. Kurzfristig wurde sogar Joshua Grabeck ins kalte Wasser geworfen, nachdem auch noch Johannes Schneevogt ausfiel.



Bis zum 4:7 (16.) hielten die Südkreisler dank einer guten Defensive dennoch gut mit. Doch wie zu erwarten, blieb das Offensivspiel des CVJM zu eindimensional. Lediglich Marc Weschenbach sorgte für erhöhte Gefahr aus der zweiten Reihe. Viele Bälle blieben im Longericher Innenblock hängen, was die Gäste postwendend mit Gegenstößen bestraften. Nach dem Seitenwechsel bäumten sich die Hausherren zum 18:23 (44.) zwar noch einmal auf, doch als die Fehlerquote wieder nach oben schoss, machten die Kölner kurzen Prozess. „Mit unserem dezimierten Kader war aber auch einfach nicht mehr drin“, meinte König, lobte zugleich aber seine Youngster: „Marc Weschenbach darf gerne weiter so viel Verantwortung übernehmen und auch Julian Marenbach hat sein bisher bestes Spiel im Oberligakader gezeigt.“


Oberwiehl: Bastian Schneider (12/6), Marc Weschenbach (7), Julian Marenbach (3), Jonas Koebnick, Jan Sonka, Jannes Pulla (je 1).




TV Strombach – SC Fortuna Köln 26:19 (11:8).


Spielerische Highlights bekam Jan Schwenzfeier bei seinem Debüt als Chef auf der Strombacher Oberligabank nicht zu sehen. „Es war ein Pflichtsieg, nicht mehr und nicht weniger“, resümierte der eigentliche Co-Trainer, der den operierten Michiel Lochtenbergh auf der Bank vertrat. Zwar erzielte Florian Panske schnell das 1:0, doch insgesamt knirschte es zunächst gewaltig im Strombacher Offensivmotor. Über 1:3 (5.) und 5:6 (15.) hatten die Hausherren mit der unkonventionellen Spielweise der abstiegsgefährdeten Domstädter ihre liebe Mühe. Erst der siebte Feldspieler brachte Besserung, sodass Strombach zur Pause die Partie einigermaßen unter Kontrolle gebrachte hatte.


Aber auch nach dem Seitenwechsel blieb das Duell eine zähe Angelegenheit. Köln probierte viel und wechselte munter zwischen seinen vielen Deckungsformationen, während der TVS meist nur das Nötigste tat. „Eine gute Abwehr und eine vernünftige Torhüterleistung haben am Ende den Unterschied gemacht, aber es blieb ein Arbeitssieg“, kommentierte Schwenzfeier den zweiten Durchgang, in dem der Sieg über 17:11 (43.) und 21:15 (54.) nicht mehr in Gefahr geraten sollte.


Strombach: Malte Meinhardt (6), Julian Mayer (5), Harry Roth, Florian Panske, Nico Blech (je 4), Sean Borgard, Markus Meister, Lukas Bader (je 1).


HSG Refrath/Hand - SSV Nümbrecht 35:27 (16:14).

Die Inkonstanz begleitet den SSV durch die gesamte Saison. Schlug man noch in der vergangenen Woche den tabellenzweiten BTB Aachen und zeigte eine blitzsaubere Leistung, wurde man nur wenige Tage später von einem Mittelfeld-Konkurrenten unsanft in die Realität zurückgeholt: Und die zeigt, dass der SSV an einem guten Tag gegen jedes Team der Liga mithalten kann, an einem schlechten Tag aber auch gegen jede Mannschaft verlieren kann. In Refrath ging es gut los für die Jatzke-Schützlinge, die schnell 4:7 führten und einen knappen Vorsprung bis zur 22. Minute verteidigten. Dann aber erhöhte sich die Fehlerzahl erheblich und die Wurfquote sank ebenso schnell. Folge war, dass die Gastgeber bis zum Wechsel vorne lagen.

In der zweiten Hälfte vermochte der SSV das Spiel nur fünf Minuten offen zu halten, kam nach einem Refrather Zwischenspurt nochmal auf zwei Tore heran, dann war der Drops gelutscht. Mit einem 4:0-Lauf erhöhte die HSG auf 30:23 (55.), und auch der Nümbrechter Versuch, mit einem siebten Feldspieler eine Wende herbeizuführen, gelang nicht. So feierten die Gastgeber einen verdienten, allerdings um einige Tore zu hoch ausgefallenen Sieg, wie Nümbrechts Trainer Mario-Jatzke meinte. Als mit ursächlich sah Jatzke die Tatsache, dass man seit vielen Wochen aus unterschiedlichen Gründen nur mit kleiner Besetzung trainieren könne. Den  Referees in Refrath attestierte der Coach eine "unglückliche Leistung".

Nümbrecht: Jannik Lang (6), Daniel Funk (5/1), Kevin Schieferdecker (4), Marcel Samel, Stefan Ufer, Johannes Urbach, Ilja Schattner (je 3),



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