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Knockout in den Schlusssekunden

db; 12. Apr 2018, 22:48 Uhr
Bilder: Leif Schmittgen.
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Knockout in den Schlusssekunden

db; 12. Apr 2018, 22:48 Uhr
Gummersbach – Der VfL Gummersbach verliert sein wichtiges Heimspiel gegen den TVB Stuttgart – RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach (AKTUALISIERT).

VfL Gummersbach – TVB Stuttgart 25:26 (15:14).

Fassungsloses Schweigen nach der Schlusssirene in der SCHWALBE arena und ein am Boden liegender Tobias Schröter, der die Hände vor dem Gesicht zusammengeschlagen hatte, waren sinnbildlich für einen enttäuschenden Handballabend in Gummersbach. In einem ganz wichtigen Spiel im Abstiegskampf unterlag der VfL am Abend vor 3.112 Zuschauern gegen den Mitkonkurrenten TVB Stuttgart. Eine zu lange Schwächephase vor und nach der Halbzeit kosteten den VfL letztendlich mögliche Punkte: Zwischen der 25. Minute und der 43. Minute gelang der Mannschaft von Trainer Denis Bahtijarević lediglich ein einziger Treffer.




[Moritz Preuss versucht sich durchzusetzen.]

Bis fünf Minuten vor der Halbzeit sah es gut aus bei den Gummersbachern, die sich von einer ruppigen Anfangsphase nicht aus dem Konzept bringen ließen und sich eine verdiente 10:5-Führung herausspielten. Dann der unerklärliche Bruch im Spiel der Hausherren. Stuttgart nutzte die plötzlich vogelwilde Spielweise des VfL und kam bis zur Pause auf ein Tor heran. Nach dem Seitenwechsel wurde es zunächst nicht besser. Zwar konnte der nun für den blassen Carsten Lichtlein zwischen den Pfosten stehende Matthias Puhle einige starke Paraden verbuchen, aber die Gäste hatten jetzt Oberwasser und konnten nach dem 15:15-Ausgleich durch Stefan Salger (35. Minute) schließlich in der 42. Minute durch Sascha Pfattheicher in Führung gehen.

Bis drei Minuten vor Schluss lief der VfL dem Rückstand hinterher, dann konnte Schröter für seine Mannschaft wieder zum 24:24 ausgleichen. Das zwischenzeitliche konsternierte Publikum war jetzt wieder da und schöpfte neue Hoffnung. Die Gäste ließen in der Schlussphase unter anderem zwei Siebenmeter liegen. Nach dem erneuten Führungstor für den TVB traf Pujol wieder zum 25:25-Ausgleich mit Beginn der Schlussminute.

15 Sekunden vor Ende nahmen sich die Stuttgarter mit dem Ball in der Hand die letzte Auszeit. Tobias Weiß war es dann, der fünf Sekunden vor Schluss den entscheidenden Treffer markierte. Der letzte schnelle Angriff des VfL scheiterte an TVB-Torhüter Jonas Maier, der heute für den angeschlagenen Johannes Bitter zwischen den Pfosten stand und ein starkes Spiel machte. Tobias Schröter hatte den letzten Wurf genommen und lag anschließend enttäuscht am Boden, während die Gästespieler ihrem Torhüter in die Arme liefen.

VfL-Trainer Denis Bahtijarević machte nach dem Spiel keinen Hehl aus seinem Gemütszustand: „Ich bin sehr enttäuscht. In der ersten Halbzeit war das Spiel lange in Ordnung von uns. Dann leisten wir uns technische Fehler und dumme Würfe und die Nervosität machte sich breit. Am Ende fehlte bei uns heute ein Leader, besonders in der Abwehr.“


[Marvin Sommer blieb im Abschluss mit drei Treffern insgesamt glücklos.]

Sportdirektor Christoph Schindler sagte: „Wir hätten heute wieder einen großen Schritt nach vorne machen können. Das versäumen wir aber jetzt seit anderthalb Jahren immer wieder.“ Bei den Gästen war Trainer Jürgen Schweikardt sehr glücklich über den hart erkämpften Punkt: „Wir sind nicht gut reingekommen und haben viel zu offensiv in der Abwehr gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir es bis zur 50. Minute gut gemacht, verschießen dann aber die zwei Siebenmeter. Unsere Abwehr stand zum Glück gut und es blieb bis zum Schluss ein enges Spiel.“

VfL Gummersbach
Matthias Puhle (9 Paraden), Carsten Lichtlein (4 Paraden); Josef Pujol (5), Tobias Schröter (4), Florian Baumgärtner (4), Marvin Sommer (3/1), Stanislav Zhukov (3), Eirik Köpp (2/1), Alexander Becker (2), Moritz Preuss (2).

TVB Stuttgart
Jonas Maier (9 Paraden); Dominik Weiß (8), Simon Baumgarten (4), Michael Schweikardt (3), Michael Kraus (3), Sascha Pfattheicher (3), Robert Markotic (2), Stefan Sagler (1), Manuel Späth (1), Bobby Schagen (1).

Zuschauer:
3.112

Schiedsrichter:
Colin Hartmann/Stefan Schneider

Siebenmeter:
2/3 – 0/2 (Sommer neben das Tor – Lichtlein pariert gegen Kraus, Schweikardt drüber)

Strafen: 8:4 Minuten (Timm (2), Köpp, Zhukov – Späth, Weiß)

Spielfilm: 1 Hz: 1:0, 3:1, 7:4, 10:5, 12:8, 14:10, 15:14; 2 Hz:. 15:15, 16:18, 17:20, 21:22, 23:24, 25:25, 25:26.

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