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Kippels-Ära nach Debakel beendet?

lo; 8. Apr 2018, 19:10 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Das 0:7 gegen Deutz könnte das letzte Spiel von Ingo Kippels als Trainer des FV Wiehl gewesen sein.
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Kippels-Ära nach Debakel beendet?

lo; 8. Apr 2018, 19:10 Uhr
Oberberg - Wiehls Trainer Ingo Kippels stellt seinen Posten nach 0:7-Schlappe gegen Deutz zur Verfügung, der Verein hofft auf ein Umdenken - Nümbrecht verliert nach enttäuschender Offensivleistung in Windeck - Die Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden (AKTUALISIERT).
FV Wiehl – SpVg. Deutz 0:7 (0:1).

In Wiehl brennt der Baum: Nach dem Debakel gegen den Spitzenreiter hat FV-Trainer Ingo Kippels der Mannschaft und dem sportlichen Leiter Boris Arndt mitgeteilt, dass er seinen Posten mit sofortiger Wirkung zur Verfügung stellt. „Stand jetzt ist, dass ich aufhöre“, sagte Kippels gegenüber Oberberg-Aktuell. „Wenn ich das Gefühl habe, dass es nicht mehr passt, muss man etwas tun und nicht rumeiern. Das Schicksal des Vereins hängt nicht von meiner Person ab. Vielleicht schafft es jemand anders, die Mannschaft aufzuwecken. Die Spieler sind in der Verantwortung und müssen Charakter zeigen.“

Aussagen, die sich endgültig anhören. Arndt will dennoch morgen das Gespräch mit Kippels, der während seiner Amtszeit bereits zweimal seinen Rücktritt angeboten hatte, suchen. „Ich habe Ingo gesagt, dass er eine Nacht darüber schlafen soll. Ich habe die Hoffnung, dass er weitermacht“, so Arndt. Gegen den designierten Meister verkauften sich die Hausherren im ersten Durchgang manierlich. Jonathan Noß, Kevin Derksen und Jan Peters besaßen Chancen zur Führung beziehungsweise zum Ausgleich (7., 17., 42.). Auf der Gegenseite lenkte David Jäckel einen Schuss von David Knauf an die Latte (40.).  
Was nach der Pause folgte, war ein Offenbarungseid. Kippels: „Deutz hat das Tempo nicht großartig erhöht, aber wir haben die nötige Galligkeit und die Mentalität vermissen lassen. Das 0:2 war unser Todesurteil.“ Noß, Derksen und Dominik Knotte waren die einzigen, die sich gegen die Niederlage stemmten, die anderen Spieler ergaben sich ihrem Schicksal. „Die letzten 25 Minuten waren die bittersten, die ich als Trainer erlebt habe“, sagte Kippels. Der designierte Meister um die überragenden Individualisten David Marti Alegre und Telmo Pires Teixeira spielte mit Wiehl Katz und Maus und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Als Konsequenz könnte die Kippels-Ära heute nach höchst erfolgreichen sechseinhalb Jahren ein Ende gefunden haben.

Tore
0:1 (18.), 0:2 (51.), 0:3 (53.), 0:4 (64.), 0:5 (73.), 0:6 (81.), 0:7 (84.).

FV Wiehl
David Jäckel; Radion Miller (64. Marius Mukherjee), Jonathan Noß, Dominik Knotte, Alexander Tomm, Kevin Derksen, Kerem Kargin, Michael Möller, Christian Prinz, Jan Peters (69. Michael Krestel), Markus Wagner (69. Anton Musculus).


Germania Windeck - SSV Homburg-Nümbrecht 2:0 (2:0).

Der SSV Homburg-Nümbrecht konnte die Negativentwicklung in der Rückrunde auch beim Gastspiel in Windeck nicht stoppen. „Die Niederlage ist verdient, weil Windeck 70 Prozent der Zweikämpfe gewonnen hat“, erklärte Trainer Torsten Reisewitz. Das Match fand aus Naturrasen statt und bot wenige Höhepunkte. Christian Rüttgers hätte sein Team in Führung bringen können, verfehlte aber das Ziel (8.) - ein erstes Indiz dafür, dass die Nümbrechter Torallergie unvermindert anhält. Besser machte es ausgerechnet Marvin Hennecken, der gegen seine Ex-Kollegen aus spitzem Winkel erfolgreich war – der 22-Jährige war erst in der Winterpause zu den Germanen gewechselt.

Vor dem 2:0 behinderten sich Robin Brummenbaum und Christian Rüttgers gegenseitig. Die Gastgeber spielten danach einen langen Ball auf Adrian Müller, der die Innenverteidiger abschüttelte und einnetzte. Die Reisewitz-Equipe benötigte lange, um sich von dem Doppelschock zu erholen und entwickelte erst in der Schlussphase der Partie wieder Torgefahr. Nachdem TSV-Keeper Matteo Tessarolo einen Kopfball pariert hatte, gelang es Tom Barth nicht, die Kugel aus kürzester Distanz über die Linie zu drücken (81.).

Dann bekam der SSV einen umstrittenen Handelfmeter zugesprochen. Julian Schwarz scheiterte an Tessarolo und setzte den Nachschuss vorbei. Die letzte Chance vergab der eingewechselte Julian Opitz (88.). „Die Galligkeit, die der Gegner vor dem Tor an den Tag gelegt hat, fehlt uns momentan. Man muss die Dinger auch einfach mal erzwingen“, haderte Reisewitz mit der Abschlussschwäche seiner Mannschaft. „Wir schaffen es noch nicht einmal, Geschenke wie den Elfmeter anzunehmen.“               

Tore
1:0 Marvin Hennecken (28.), 2:0 Adrian Müller (39.).

Besonderes Vorkommnis
Julian Schwarz scheitert mit Handelfmeter an TSV-Torwart Matteo Tessarolo (83.)

SSV Homburg-Nümbrecht
Florian Schneider; Dennis Kania, Michel Hock, Alexander Epstein, Philipp Wirsing, Eduard Kelm jr. (70. Julian Opitz), Julian Schwarz, Alexander Ewert (79. Tristan Wolf), Christian Rüttgers (46. Joscha Trommler), Tom Barth, Robin Brummenbaum.

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