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Überraschender Trainerrauswurf im Felsenpark

nh; 6. Apr 2018, 13:15 Uhr
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Überraschender Trainerrauswurf im Felsenpark

nh; 6. Apr 2018, 13:15 Uhr
Wipperfürth - Nach nur 18 Spielen unter der Regie von Daniel Steiner trennt sich DJK Wipperfeld von dem Trainer-Neuling - „Spielidee passt nicht zum Verein“ - Steiner fiel aus allen Wolken.
Von Nils Hühn

DJK Wipperfeld und Trainer Daniel Steiner gehen ab sofort getrennte Wege. Diese Entwicklung war nicht vorhersehbar. Nicht einmal Steiner, der einen Zwei-Jahres-Vertrag bei der DJK besaß, hatte mit diesem Schritt des Vereins gerechnet. „Es hat sich nichts angedeutet“, erklärte Steiner gestern Abend im Gespräch mit Oberberg-Aktuell. Am Mittwoch wurde er zu einem Gespräch gebeten, an dem neben Fußball-Obmann Jan-Patrick Förster noch weitere Vorstandsmitglieder teilnahmen. Dort eröffnete man Steiner, sich von ihm trennen zu wollen. „Menschlich war das eine absolut schwere Entscheidung“, berichtete der sportliche Leiter Yannik Kremer. Aus sportlicher Sicht sei der Schritt jedoch notwendig gewesen, „um einen neuen Impuls zu setzen“, so Kremer.

Bereits vergangene Woche Mittwoch hatte sich der Vorstand getroffen und entschieden, den Coach von seinen Aufgaben zu entbinden. Kremer: „Wir haben auch Gespräche mit den Führungsspielern geführt." Diese lieferten der Klubspitze offenbar zusätzliche Argumente für eine Trennung von Steiner. „Seine Spielidee passt nicht zum Verein“, erklärte Kremer, der angab, dass besonders über dieses Thema mehrfach diskutiert worden sei. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Am kommenden Sonntag gegen Jan Wellem Bergisch Gladbach wird der derzeit verletzte Kapitän Robert Hembach das Sagen haben.

„Ich muss das erst einmal verdauen“, war Steiner noch am Donnerstagabend perplex. Zur Erinnerung: Er hatte Wipperfeld nach dem Kreisliga A-Abstieg, der mit einem großen personellen Umbruch einherging, übernommen. Für ihn war es die erste Trainerstation. Mit einem Höhenflug der DJK eine Klasse tiefer hatten wohl nur die kühnsten Optimisten gerechnet. Dass Wipperfeld nach 18 absolvierten Spielen auf dem drittletzten Tabellenplatz rangieren würde, war allerdings auch nicht abzusehen, wobei die Formkurve zuletzt wieder anstieg. Aus sechs Spielen nach der Winterpause wurden sieben Punkte geholt und die teils deftigen Pleiten der Hinrunde gab es auch nicht mehr.


„Wir hatten über die gesamte Saison mit vielen Ausfällen zu kämpfen. Teilweise hatte ich keine Innenverteidigung“, erklärte Steiner. Aktuell lichtet sich das Lazarett allmählich, die Comebacks von Hembach und Christian Kempf stehen kurz bevor. „Ich bin mir sicher, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun gehabt hätten“, so Steiner weiter, der am Ostermontag aus Personalnot selbst die Schuhe schnürte und mit seinem späten Treffer zum 1:0 den Sieg eintütete - nur zwei Tage später setzte ihn der Klub vor die Tür.
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