Archiv

Ein schwerer Gang in schwieriger Zeit

bv; 13. Mar 2018, 13:42 Uhr
Archivbild: Dirkl Adolphs --- Trikot-Zerreißtest bei den beiden Kreisläufern Moritz Preuss und Hendrik Pekeler - Szene aus dem Hinspiel in Gummersbach.
ARCHIV

Ein schwerer Gang in schwieriger Zeit

bv; 13. Mar 2018, 13:42 Uhr
Gummersbach – Am kommenden Donnerstag muss der ersatzgeschwächte VfL Gummersbach beim amtierenden Deutschen Meister, den Rhein Neckar Löwen, antreten - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

Rhein Neckar Löwen – VfL Gummersbach (Donnerstag, 15.3, 19 Uhr).

Wie sich die Zeiten ändern – das lässt sich oft am Selbstbewusstsein ablesen. Das gilt natürlich für Vereine im Allgemeinen und die Handball-Bundesliga im Besonderen. Da trifft am kommenden Donnerstag Tabellenführer Rhein Neckar Löwen auf den VfL Gummersbach, der sich im Tabellenkeller darum bemüht, möglichst bald dem Abstiegsgespenst Lebewohl zu sagen – was einfacher gesagt ist als getan. Jedenfalls beschäftigt sich der Primus auf seiner Homepage ziemlich eingehend und mit offenen Worten auch mit der Zukunftsplanung des Gegners. Da wird von „wenig rosigen“ Zukunftsaussichten für den VfL Gummersbach gesprochen. Mit Simon Ernst verlasse die abstiegsbedrohten Oberberger im Sommer eines der größten deutschen Spielmachertalente. „Ob Drago Vuckovic, der dann quasi im Tausch von den Füchsen aus Berlin kommt, Ernst ersetzen kann, darf bezweifelt werden“, so die „Löwen“ weiter. Wer dies so offen ausspricht, ist selbstbewusst. Indes sollte man sich im Rhein-Neckar-Raum vielleicht nochmal intensiver auf die Landkarte schauen. Vom VfL Gummersbach als „den Westfalen“ zu sprechen, passt jedenfalls nicht zu der Spitzenstellung, die die „Löwen“ ohne Zweifel im deutschen Handball einnehmen.


Wie das Messer durch die heiße Butter pflügt das Team von Trainer Nikolaj Jacobsen jedenfalls derzeit durch die Liga. Neun Siege in Folge hat man errungen, gegen Gummersbach soll es Erfolg Nummer zehn werden. Personell ist der amtierende Deutsche Meister über jeden Zweifel erhaben. Mit Mikael Appelgren und Andreas Palicka verfügt man über ein bärenstarkes Torhüter-Duo. Andy Schmid zieht im Rückraum die Fäden, Mads Mensah Larsen, Harald Reinkind, Alexander Petersson und neuerdings auch wieder Kim Ekdahl du Riez gehören zu den Vollstreckern aus der zweiten Reihe, Gudjon Valur Sigurdsson erlebt auf Linksaußen seinen x-ten Frühling, Patrick Groetzki ist auf Rechtsaußen eine Bank und Nationalspieler Hendrik Pekeler am Kreis ist für jede Abwehr unangenehm zu spielen. Ein Bollwerk, gegen das meist kein Kraut gewachsen ist.



Entsprechend zurückhaltend bewertet denn auch VfL-Trainer Denis Bahtijarevic die Möglichkeiten des VfL, mit Punkten im Gepäck aus der SAP Arena zurückzukehren. „Natürlich ist das eines der schwersten Saisonspiele, aber die ersten 35 Minuten in Berlin sollten uns Mut machen“, so der Coach. Bis heute hat Bahtijarevic keine Erklärung dafür, dass sein Team in manchen Spielen nach einem guten Start urplötzlich aus dem Tritt kommt und danach nicht mehr in die Spur zurückfindet. „Es muss Kopfsache sein, einen anderen Grund kann es nicht geben.“ Möglichst lange den eigenen Matchplan durchzuhalten, wie bei der knappen 26:29-Hinspiel-Niederlage, ist denn auch das Ziel für den kommenden Donnerstag. Nicht dabei helfen können Josef Pujol und Stanislav Zhukov, die beide noch angeschlagen sind und erst am Sonntag, beim Heimspiel gegen Leipzig wieder ins Geschehen eingreifen sollen. Inständige Hoffnung des Trainers ist es, dass neue Verletzungen am Donnerstag bei seinem Häuflein der Aufrechten ausbleiben.
  
WERBUNG