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Zwei Standards erwischen Lindlar eiskalt

lo; 25. Feb 2018, 19:45 Uhr
Bilder: Oliver Müller --- Jonas Stiefelhagen dreht sich um seinen Gegenspieler Luca Jansen und erzielt das 1:0.
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Zwei Standards erwischen Lindlar eiskalt

lo; 25. Feb 2018, 19:45 Uhr
Oberberg - Jonas Stiefelhagen war der Machwinner beim Hohkeppeler Derbysieg gegen Lindlar - Wiehl II holt im Kellerduell gegen Weiden den dritten Saisonerfolg - Souveräner SVF-Dreier trotz Platzverweis - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
Eintracht Hohkeppel - TuS Lindlar 3:0 (2:0).

Mit dem Sieg im Gemeindetreffen gegen den TuS Lindlar hat Eintracht Hohkeppel einen gelungenen Kaltstart ins neue Jahr hingelegt und die Tabellenspitze vorübergehend zurückerobert. „Die Punkte nehmen wir natürlich gerne mit, wobei wir wissen, dass wir uns noch steigern müssen, wenn wir die Pole Position behalten wollen“, sagte Trainer Konrad Czarnetzki nach seiner erfolgreichen Premiere. „Ein 3:0 im Derby. Mehr kann ich mir zum Einstand nicht wünschen.“


[Immer wieder wurde Thomas Tomanek, hier im Luftduell mit Moritz Stellberg, mit langen Bällen gesucht.]

Ein pünktlicher Start war den Lokalrivalen (und den rund 200 bei Minustemperaturen bibbernden Zuschauern) nicht vergönnt: Das Schiedsrichtergespann hatte auf der Anfahrt eine Autopanne und kreuzte deshalb mit enormer Verspätung im Achim-Lammers-Waldstadion auf. Der Anstoß erfolgte mit halbstündiger Verzögerung.  Es waren keine 120 Sekunden gespielt, da hatten die TuS-Anhänger schon den Torschrei auf den Lippen. David Förster köpfte eine exakt getimte Freistoßflanke von Marc Bruch freistehend über den Eintracht-Kasten.

Fast im Gegenzug machten es die Gastgeber besser: Ein Einwurf landete bei Jonas Stiefelhagen, der aus der Drehung abzog. Der Schuss kam zentral auf das Gehäuse, doch Tobias Kapellen, der sich übrigens in einem Trikot der Deutschen Eishockey-Nationalmannschaft aufgewärmt hatte, konnte den Schuss aus kurzer Distanz nicht mehr entscheidend ablenken.  

  
Die Gäste fanden sich nach dem Rückstand in der Rolle wieder, die Spielgestaltung übernehmen zu müssen. Tatsächlich kombinierte man etwas gefälliger als Hohkeppel, brenzlig wurde es in der Box allerdings selten. Förster schloss aus zentraler Position überhastet ab (12.), bevor die Schwarz-Gelben die zweite Standardsituation ins Ziel brachten. Timur Millitürk schlug einen Freistoß in den Strafraum, wo alle TuS-Akteure zu Salzsäulen erstarrten. Stiefelhagen nickte die Kugel unbedrängt ins lange Eck.

Ruhende Bälle waren auch in Folgezeit das bestimmende Element: Tomanek zwang Kapellen mit einem Freistoß zu einer Flugeinlage (26.), auf der Gegenseite retteten Nicolas Clever und Marco Theisen nach einem Freistoß im Verbund gegen den heranfliegenden Bruch (36.). Aus dem Spiel heraus erarbeiteten sich die Hohkeppeler dann in der Schlussphase der ersten Halbzeit Möglichkeiten: Kapellen verhinderte gegen Robin Theisen sowie Tomanek und Hoang-Nam Chau den vorzeitigen Knockout (40., 44.).


[Hoang-Nam Chau setzt sich mit unlauteren Mitteln gegen Pascal Nguyen durch.]

Die Mannschaft von Uli Bartsch blieb nach dem Seitenwechsel am Drücker, die meisten Offensivaktionen verliefen jedoch im Sande, während die Eintracht vor allen Dingen bei Kontern gefährlich war. Beinahe wäre Stiefelhagen ein Hattrick gelungen, Kapellen kratzte dessen Kopfball von der Linie. Die letzten Gelegenheiten, die Spannung im Nachbarschaftsduell anzuheizen, verpassten Förster und Bruch, der an seinem künftigen Teamkollegen Sascha Nußbaum scheiterte. Er war zu Beginn der zweiten Hälfte für den angeschlagenen Clever (muskuläre Probleme) eingewechselt worden.

Kurz vor dem Abpfiff markierte Joker Salih Tatar das 3:0, Stiefelhagen (Czarnetzki: "Er war unser Matchwinner") krönte seine Leistung mit dem Assist. Zu diesem Zeitpunkt agierte Hohkeppel nur noch zu zehnt, weil Geburtstagskind Carsten Clever wegen einer Verletzung runter musste und Czarnetzki bereits dreimal getauscht hatte. „Das Spiel war ein Spiegelbild unserer bisherigen Saison“, erklärte Bartsch nach der Pleite. „Spielerisch waren wir keinesfalls schlechter, aber der Gegner war vor dem Tor einfach effektiver. Wenn man seine Chancen nicht nutzt, kann man nicht gewinnen.“                     
Tore
1:0 Jonas Stiefelhagen (4.), 2:0 Jonas Stiefelhagen (22. Timur Millitürk), 3:0 Salih Tatar (90. Jonas Stiefelhagen).

Besonderes Vorkommnis
Hohkeppel spielt nach der Verletzung von Carsten Clever zu zehnt weiter, weil das Wechselkontingent erschöpft war (86.).  

Eintracht Hohkeppel
Nicolas Clever (55. Sascha Nußbaum); Christopher Reiter, Fabian Apel, Marco Theisen, Robin Theisen, Carsten Gülden, Steve Ememekwe, Hoang-Nam Chau (84. Salih Tatar), Timur Millitürk (70. Leon Teschendorf), Jonas Stiefelhagen, Thomas Tomanek.

TuS Lindlar
Tobias Kapellen; Justin Ebert, Luca Jansen, Moritz Stellberg, Faruk Tokay, Pascal Nguyen, Ozan Dogan, Jeffrey Ebert (70. Joscha Röttgen), Rico Brochhaus (68. Dominik Ufer), David Förster, Marc Bruch.


[Steve Ememekwe räumte im Mittelfeld auf und ab.]

SSV Berzdorf - SV Frielingsdorf 1:4 (0:3).

Der SV Frielingsdorf verbuchte als Dauergast im Süden der Tabelle einen wichtigen Dreier. Nach der schwierigen Vorbereitung war von einem Erfolg bei den spielstarken Berzdorfern nicht unbedingt auszugehen, doch die Schützlinge von Spielertrainer Dennis Lüdenbach präsentierten sich bei ihrer Pflichtspiel-Premiere im Jahr 2018 in Topform. „Das war eine sehr gute Mannschaftsleistung. Die Jungs haben die Vorgaben perfekt umgesetzt“, lobte der Coach. Der SVF nutzte einen Foulelfmeter zur frühen Führung. Tim Weinrich war vom Keeper im Sechszehner von den Beinen geholt worden, sein Bruder Florian vollstreckte eiskalt.

Das 0:2 war hervorragend herausgespielt - und erneut ein Geschwisterpaar beteiligt: Nach einem Pass von Gianluca Fliegner leitete Philipp Schmidt den Ball per Hacke auf Jonathan Schmidt weiter, der mit einem überlegten Schuss ins lange Eck traf. Anschließend flog die Direktabnahme eines SSV-Angreifer knapp am Frielingsdorfer Gehäuse vorbei, ansonsten stand Timo Braun selten der Angstschweiß auf der Stirn. Wenig später erhöhte der umtriebige Tim Weinrich nach einem Zuspiel von Louis Fliegner auf 0:3. „Das ging zur Halbzeit in dieser Höhe in Ordnung“, meinte Lüdenbach.

Zwei Minuten nach Wiederbeginn kassierte Gianluca Flieger die Gelb-Rote Karte. Diesen Platzverweis schüttelten die Gäste relativ gelassen ab, zumal sie der gefährlichen Offensive der Hausherren weiterhin die Luft abschnürten. Nach einem Konter machte Philipp Schmidt endgültig alles klar, der Ehrentreffer für Berzdorf war lediglich eine Randnotiz. „Hätten wir in der 60. Minute das 1:3 bekommen, wäre es vielleicht noch einmal spannend geworden, aber wir waren auch in Unterzahl sehr aggressiv in den Zweikämpfen und haben kaum etwas zugelassen“, schilderte Lüdenbach. Einziger Wermutstropfen: Florian Weinrich verdrehte sich das Knie und musste ausgewechselt werden.               

Tore
0:1 Florian Weinrich (7. Foulelfmeter), 0:2 Jonathan Schmidt (16.), 0:3 Tim Weinrich (37.), 0:4 Philipp Schmidt (70.), 1:4 (75.).

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Frielingsdorfer Gianluca Fliegner (47. wiederholtes Foulspiel)

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Gianluca Fliegner, Johannes Kisseler, Florian Weinrich (66. Tim Geisler), Jonathan Schmidt, Marvin Cortes, Etienne Parmentier (79. Peter Schnickmann), Dennis Lüdenbach, Philipp Schmidt, Tim Weinrich, Louis Fliegner (89. Norman Lemke).  



[Das Derby war ziemlich umkämpft.]

SV Weiden - FV Wiehl II 0:4 (0:1).                 

Die Wiehler Reserve hat sich mit einem auch in dieser Höhe verdienten Sieg im Abstiegskampf zurückgemeldet. „Wir hatten Verstärkung aus der 1. Mannschaft und beim Gegner fehlten einige Leute. Dann kommt so ein Ergebnis zustande“, wollte Coach Jan Kordt den dritten Saisonerfolg nicht überbewerten. „Es war ein Schritt in die Richtung und nach den guten Leistungen in den letzten Spielen auch mal fällig.“ Florian Liebelt, der die erste Chance der Gäste verballert hatte (7.), brachte seine Farben nach einer schnellen Umschaltaktion über die Stationen Jan Peters und Jan Derksen in Führung.

Peters schaufelte die Kugel über den Kasten (19.), ehe Torwart Pascal Rüsche eine harmlose Prüfung über sich ergehen lassen musste (20.). Dominik Knotte und Liebelt hätten den Zwischenstand noch vor dem wärmenden Pausentee in die Höhe schrauben können (32., 40.). Nach dem  Kabinenaufenthalt geriet die FV-Kogge kurzzeitig ins Schlingern, zweimal besaß Weiden die Gelegenheit zum Ausgleich. Doch mitten in dieser Drangphase funkte Jan Peters den Hausherren mit einem Doppelpack dazwischen.

Das 0:4 war mit einem kleinen Makel behaftet, weil der im Abseits befindliche Peters zwar nicht ins Geschehen eingriff, die SVW-Abwehr aber derart verwirrte, dass sie den Betrieb einstellten. Jan Derksen, der aus der Tiefe gestartet war, schnappte sich das Leder und überwand den Schlussmann. In den restlichen Minuten ging es vornehmlich darum, bei eisiger Kälte nicht an Ort und Stelle festzufrieren. „Nach dem 0:1 konnten wir uns tief postieren und vorne hatten wir immer die Möglichkeit, mit hohem Tempo die Eins-gegen-Eins-Situationen zu suchen“, so Kordt. Duplizität der Ereignisse: Das Hinspiel hatte Wiehl mit demselben Ergebnis für sich entschieden.             

Tore
0:1 Florian Liebelt (15. Jan Derksen), 0:2 Jan Peters (54. Kevin Derksen), 0:3 Jan Peters (63. Dominik Knotte), 0:4 Jan Derksen (65. Dominik Knotte).

FV Wiehl II
Pascal Rüsche; Kevin Derksen, Bastian Schwarz, Maurice Häger, Philipp Sulzer (80. Mark Degenhardt), Dominik Knotte, Fabian Mantsch (80. Jo Sasahara), Yannik Clemens, Jan Derksen. Florian Liebelt (72. Thorben Riske), Jan Peters. 

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