Archiv

Rückschlag im Aufstiegskampf

pn; 28. Jan 2018, 23:55 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ----- Michel Töpfer und die TVS-Reserve entführen einen Punkt aus Bielstein.
ARCHIV

Rückschlag im Aufstiegskampf

pn; 28. Jan 2018, 23:55 Uhr
Oberberg - Strombach trotzt Oberbantenberg einen Punkt ab - Marienheide/Müllenbach fegt Übach-Palenberg orkanartig vom Feld - Nümbrecht überrascht Polizei Köln - CVJM rundet gelungenes oberbergisches Wochenende ab (AKTUALISIERT).

HSG Oberbantenberg/Niederseßmar – TV Strombach II 22:22 (10:14).


Die Strombacher Reserve hat den Oberbantenberger Aufstiegsambitionen einen herben Dämpfer verpasst. Mehr als verdient entführen die Gäste einen Zähler aus Bielstein und hatten dabei nicht einmal Hilfe aus dem Oberligakader. „Sie haben einen unheimlich eindrucksvollen Kampf abgeliefert, während wir an unserer Überheblichkeit gescheitert sind“, redet HSG-Trainer Dirk Heppe nicht lange um den heißen Brei herum. Sein Team begann lethargisch und geriet schnell in Rückstand. Während die Gäste aus einer soliden 5:1-Defensive agierten und vorne konsequent auf ihre Chance warteten, ließ Oberbantenberg Chancen für mehrere Spiele liegen. Gerade über Außen erwiesen sich die TVS-Keeper, die auch drei Siebenmeter parierten, als kaum bezwingbar. Über 8:8 (20.) staunten die Zuschauer zur Pause beim Blick auf die Anzeigentafel nicht schlecht.


[Auch zehn Treffer von Robin Ziegler konnten den TVS.Coup nicht verhindern.]

Heppe ärgerte vor allem das schludrige Abschlussverhalten: „Auch wenn das unsere zusätzliche Lethargie keineswegs entschudligt.“ Doch die laute Kabinenansprache sollte Wirkung zeigen. Der TVS wehrte sich zwar weiter nach Kräften, konnte den 20:20-Ausgleich (53.) aber nicht verhindern. Die Hausherren übernahmen weiter die Initiative, ließen in der Schlussphase aber auch weiter beste Gelegenheiten liegen. Verhängnisvoll wurde es nach einem Pass von Robin Ziegler, den Marcel Neese mustergültig abfing und zum Endstand verwandelte. Der HSG blieben zwar 30 Sekunden auf der Uhr, wusste damit aber nichts anzufangen. „Am Ende hatten wir zwar ein wenig Glück, aber hier wäre noch mehr möglich gewesen“, trauerte TVS-Coach Tobias Wohlfromm dem zweiten Zähler trotz der Überraschung ein wenig hinterher.


Oberbantenberg: Robin Ziegler (10/4), Luca Schrabe (5), Julian Klein (3), Nils Schwabroh, Andreas Granzin, Max Riegert, Marcel Baier (je 1).


Strombach: Marcel Neese (7), Jan Höfer, Michel Töpfer, Fynn Schürmann (je 4), Lukas Altjohann (2), Christian Mayer (1).
  

HSG Marienheide/Müllenbach – VfR Übach-Palenberg 35:23 (18:14).


[Justin Beinlich setzt zum Wurf an.]

„Als ob wir einen Staudamm gesprengt hätten, dessen Wasser danach alles überrollt“, konnte HSG-Trainer Dirk Schuldt selbst nicht glauben, in welchen Rausch sich sein Team gegen Übach-Palenberg gespielt hatte. Nach einer solchen überfallartigen Lawine hatte es zunächst aber auch nicht ausgesehen. Über 0:2 (4.) und 4:4 (10.) entwickelte sich anfangs ein zähes Spiel, zumal die ohnehin personell geschwächten Gastgeber kurzfristig auch noch auf Marcel Meyer verzichten mussten. Aus dem Nichts legte die HSG aber in der Defensive den Schalter um und zwang die Gäste immer häufiger zu ungünstigen Würfen, die Philip Heist mehrfach parieren konnte. Nach dem Seitenwechsel verkürzten die Gäste allerdings noch einmal, ehe Schuldt Daniel Winkelmann für die letzte Viertelstunde zwischen die Pfosten beorderte.


Der Keeper parierte überragende zwölf Würfe, darunter zwei Siebenmeter und fütterte seine Vorderleute unnachgiebig mit Gegenstoßpässen. Nachdem zudem der wurfgewaltige Halblinke der Gäste in Manndeckung genommen worden war, brach das Spiel des VfR endgültig ein. „Ich konnte den Stecker bei meinen Jungs gar nicht mehr ziehen“, so Schuldt, der den Erfolg aber auch einzuordnen weiß: „Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling. Wir können diesen Sieg heute genießen, aber nächste Woche geht es weiter.“


Marienheide/Müllenbach: Lutz Lichtinghagen, Arian Bahrs (je 6/1), Maurice Ginczek, Marc Hochsattel (je 5), Philippe Ginczek, Leon Hagen (je 4), Thomas Grote (3), Sven Höttgen (2).




SSV Nümbrecht II – Polizei SV Köln 36:30 (19:16).


Auch die Nümbrechter Reserve ließ am Samstag mit einem Überraschungscoup aufhorchen. Während man in Marienheide allerdings von einer Sensation sprach, kam der SSV-Erfolg für Trainer Daniel Funk gar nicht so unerwartet. „Wir haben uns im Hinspiel trotz großer Personalprobleme schon sehr gut verkauft. Mit voller Kapelle war ich guter Dinge, zu Hause noch mehr erreichen zu können“, meinte der Coach. Schlüssel zum Sieg sei das sehr gute Rückzugsverhalten gewesen, mit dem man Köln seiner größten Waffe, dem sonst so unerbittlichen Run and Gun Handball, beraubt hatte. Über 5:2 (8.) und 10:9 (19.) lagen die Hausherren bereits im ersten Durchgang stets in Führung und hatten mit Dominik Donath zudem einen wurffreudigen Spieler auf ihrer Seite.


[Dirk Heppe war nicht einverstanden mit der Chancenverwertung von Alex Zurek & Co.]

Auch nach dem Seitenwechsel konnten die Südkreisler an ihre gute Performance anknüpfen und hielten Köln über 22:19 (43.) und 28:24 (51.) stets auf Distanz, zumal Köln nie wirklich ins Spiel fand. Funk hob neben der hervorragenden Mannschaftsleistung auch die souveräne Vorstellung der Schiedsrichter hervor: „Wenn wir so auftreten sind mit Ausnahme der ersten Drei alle Gegner in dieser Liga schlagbar für uns. Aber das geht nur mit Teamhandball!“


Nümbrecht: Dominik Donath (11), Markus Schwemke (7/2), Michael Nawotke (5), Tobias Mlynczak (4), Marcel Miebach (3), Lucas Söntgerath (3/2), Rene Nitschmann, Gunnar Jürges, Marvin Meinhold (je 1).




Weidener TV II – CVJM Oberwiehl II 20:24 (13:12).


Auswärtsfahrten ins Aachener Umland gehören eigentlich nicht zu den Lieblingsaufgaben der Oberwiehler Reserve. Allzu häufig mussten sich die Südkreisler in der Vergangenheit mit einer Niederlage im Gepäck auf die Rückreise begeben. Den Auftritt beim Aufsteiger aus Weiden wird die Hühn-Equipe dagegen in guter Erinnerung behalten. Zwar funktionierte anfangs die CVJM-Defensive nicht und bekam insbesondere den starken Simon Consoir nicht in den Griff, doch nach einer Auszeit beim 7:3 (13.) fanden die Oberberger allmählich in die Partie. Die offensive Deckung der Hausherren erwies sich zwar nicht als Stolperstein, allerdings haderte Oberwiehl einmal mehr mit seiner Chancenverwertung, so dass zur Pause immer noch ein knapper Rückstand zu Buche stand. Mit dem Halbzeitpfiff hatte Philipp Keusgen mit einem direkt verwandelten Freiwurf aber noch ein Statement gesetzt.


[Tobias Wohlfromm hob Jan Höfer aus einer starken Mannschaftsleistung heraus.]

Dementsprechend motiviert gingen die Gäste in den zweiten Durchgang und kippten die Begegnung zügig über 13:14 zum 15:19. Weiden verkürzte zwar noch einmal zum 19:21, hatte damit sein Pulver gegen die mittlerweile äußerst sattelfeste 6:0- Defensive des CVJM aber auch verschossen. „Wir konnten uns zwar nicht entscheidend absetzen, haben aber nicht den Kopf verloren, sondern sind als Mannschaft aufgetreten und haben alle füreinander gearbeitet“, wollte Hühn aus einer starken Mannschaftsleistung keinen Spieler hervorheben.


Oberwiehl: Johannes Schneevogt (6/4), Philipp Keusgen, Daniel Rischikov, Jens Barf, Julian Marenbach (je 3), Jan Bluhm, Niklas Marenbach (je 2), Henrik Berndt, Jens Frey (je 1).


Ergebnisse und Tabelle
  
WERBUNG