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Ein erster Schritt in die richtige Richtung

pn; 28. Jan 2018, 23:20 Uhr
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Ein erster Schritt in die richtige Richtung

pn; 28. Jan 2018, 23:20 Uhr
Oberberg - Derschlag siegt ohne Glanz in Opladen - Nümbrecht zu harmlos - CVJM hadert mit der Chancenverwertung - TVS-Arbeitssieg - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von 'Sportsbar Lutter' (AKTUALISIERT).
TuS 82 Opladen II – TuS Derschlag 29:36 (13:20).


Nicht gerade einfach sei die vergangene Woche gewesen, meinte Derschlags Trainer Ralph Weinheimer nach dem Erfolg beim Ligaschlusslicht aus Opladen. „Das ganze Drumherum um unsere letzten Auftritte war schon sehr intensiv“, hatte es im TuS-Lager reichlich Redebedarf nach der Blamage in Longerich und der daraus resultierenden Mini-Krise gegeben. Zwar zeigten sich die Oberberger deutlich verbessert, hatten mit dem schwachen Verbandsligaausteiger aber auch einen dankbaren Gegner. Von Anfang an wurden die taktischen Vorgaben konsequent umgesetzt und den Hausherren klar die Grenzen aufgezeigt. Zwar litt das Tempospiel in der zweiten Welle erheblich unter dem ständigen Angriff/Abwehrwechsel zwischen Petar Cutura und Nils Welke, „aber mir war die defensive Stabilität wichtiger“, erklärte der TuS-Coach, dessen Team beim 6:13 (22.) die Marschroute vorgegeben hatte.




Optimierungspotenzial haben die Gäste aber weiterhin. Die Defensive agierte zwar stabil, dafür zeigten sich dieses Mal die TuS-Keeper von ihrer anfälligen Seite und auch offensiv ließen die Gäste trotz 36 Toren noch etliche Chancen liegen. Dabei hatte Opladen den Derschlagern nach dem Seitenwechsel mit der Umstellung auf eine 4:2-Deckung eigentlich Tür und Tor geöffnet. „Wir sind aber ein wenig nachlässig geworden und haben zudem einige Zeitstrafen kassiert“, hätte Weinheimer gerne etwas für das Torverhältnis getan, sah die Partie über 22:25 (43.) und 23:30 (51.) aber mehr oder minder dahinplätschern. „Es war klar, dass nach so einer Woche noch nicht alles perfekt laufen würde, aber es war ein erster Schritt in die richtige Richtung, auch wenn wir natürlich einen dankbaren Gegner zum richtigen Zeitpunkt hatten“, hofft Weinheimer, dass sein Team das frisch getankte Selbstvertrauen kommende Woche im Spitzenspiel gegen Westwacht Weiden weiter ausbauen kann.


Derschlag: Tim Hilger (10/3), Vladislav Veselinov (6), Thorben Schneider, Timo Bay, Petar Cutura (je 4), Norman Krause, Timo Domian (je 3), Lennart Mentges (2).


SSV Nümbrecht – Pulheimer SC 22:31 (7:14).


Einen Abend zum Vergessen erlebten Nümbrechts Handballer gegen den Spitzenreiter aus Pulheim. Mario Jatzke urteilte, dass eine solche Niederlage zwar kein Beinbruch sei, aufarbeiten müsse man sie dennoch. Gerade die erste Hälfte verlief überhaupt nicht nach dem Geschmack des SSV-Coachs. Waren die Anfangsminuten bis zum 1:2 (10.) noch von zwei überragenden Abwehrreihen mit guten Torhütern dahinter geprägt, stellten die Gastgeber in der Folge jegliche Gegenwehr fast ein. „Es hat überhaupt nichts mehr funktioniert“, meinte Jatzke. Während seine Spieler sich häufig schlecht vorbereitete Abschlüsse nahmen, die ein gefunden Fressen für den überragenden PSC-Keeper Tim Giesen waren, durften die Gästeakteure fast ungestört an den Kreis der Nümbrechter durchmarschieren. „Das war alles viel zu halbherzig. Wir sind nicht in die Tiefe gegangen und haben ihre robuste Deckung nicht in Bewegung gebracht“, notierte Jatzke zur Pause lediglich vier Treffer aus dem gebundenen Spiel.


Besserung stellte sich aber auch im zweiten Durchgang trotz ausführlicher Kabinenanalyse nicht ein. Die Gäste bauten ihren Vorsprung auf zehn Treffer aus, ehe Jatzke frühzeitig mit der grünen Karte zur Auszeit bat. Die nun verordnete Defensivumstellung auf eine 4:2- beziehungsweise später auf eine 3:3-Variante brachte sein Team endlich zurück in die Partie. Mehr als ein Verkürzen auf sechs Treffer Rückstand war allerdings auch nicht mehr möglich, auch weil Pulheim in der Schlussphase noch einmal den Fuß von der Bremse nahm. „Es war eine völlig verdiente Niederlage. Das wissen die Jungs aber auch und waren bereits gestern Abend sehr selbstkritisch“, urteilte Jatzke und attestierte Spielmacher Jannik Lang eine starke zweite Hälfte.


Nümbrecht: Jannik Lang (6), Marcel Samel (4/2), Stefan Ufer (3), Daniel Funk (3/2), Kevin Schieferdecker, Mario Weissner (je 2), IljaSchattner, Dominik Donath (je 1).


TSV Bayer Dormagen II – CVJM Oberwiehl 29:28 (13:16).


Die Dormagener Drittligareserve taugt nicht zum Lieblingsgegner des CVJM Oberwiehl. Nachdem die Südkreisler in der vergangenen Saison in Dormagen nach blutleerem Auftritt schon eine bittere Niederlage im Abstiegskampf kassiert hatten und auch das Hinrundenduell diese Saison alles andere als glücklich verlief, musste sich die König-Equipe erneut knapp geschlagen geben. Dabei konnte der CVJM-Coach seinem Team nicht einmal einen großen Vorwurf machen. Nach einer starken ersten Hälfte hatten die Gäste auch nach dem Seitenwechsel vieles richtig gemacht, bekamen in der Schlussphase allerdings das große Nervenflattern. „Wir hätten einen Punkt verdient gehabt, es sollte aber nicht sein“, berichtete König. Sein Team begann mutig, schloss vor dem gegnerischen Gehäuse effizient ab und stellte zudem eine recht stabile Defensive auf das Dormagener Handballparkett.


Die verdiente Pausenführung sollte nach dem Seitenwechsel in Überzahl sofort ausgebaut werden, doch zwei gut herausgespielte Chancen blieben ungenutzt, während die CVJM-Deckung sich zwei Mal übertölpeln ließ. Statt die Vorentscheidung herbei gezwungen zu haben, waren die Hausherren zurück in die Partie, die nach dem 19:19-Ausgleich mit ständigen Führungswechseln ein heißer Tanz blieb. In der Schlussphase ließ Oberwiehl aber zu viele klare Chancen liegen. Zunächst scheiterten beide Außen, dann blieb ein Siebenmeter ungenutzt, ehe Mirco Gröbner in der Schlussminute zwar seinen Gegenspieler elegant aussteigen ließ, seinen Meister aber im gegnerischen Torhüter fand. Dormagen konterte dagegen clever, erzielte den Siegtreffer und hatte keine Mühe die verbliebenen fünf Sekunden von der Uhr zu nehmen. „Das war für uns einfach ärgerlich und vor allem unnötig“, lautete Königs Abschlussfazit.


Oberwiehl: Bastian Schneider (11/4), Mirco Gröbner (5), Andre Rischikov (4), Fynn Bastian (3), Arthur Gartung (2), Jannes Pilla, Jonas Koebnick, Simon Schanz (je 1).

MTV Köln – TV Strombach 27:29 (14:14).


Zum mühsamen Arbeitssieg mutierte der Strombacher Auftritt in der Kölner Domstadt. Die Gäste verschliefen den Start völlig und hatten anfangs großere Probleme mit der offensiven 4:2-Deckung der Kölner. Trainer Michiel Lochtenbergh war früh zum Reagieren gezwungen und brachte Christopher früher als geplant ins Spiel. Der Halblinke laborierte zwar an einer angeschlagenen Leiste, ließ sich nach dem 8:3 (14.) aber nicht stoppen und leitete mit seinen Tore die TVS-Aufholjagd ein. Beim 8:8 (19.) markierte Florian Panske bereits den Ausgleich. „Zum Glück haben wir den Schalter sehr schnell umgelegt bekommen“, analysierte der Holländer einen ausgeglichenen ersten Durchgang, nachdem sich Strombach sogar den Luxus erlaubte, die zwischenzeitliche 13:10-Führung (25.) noch einmal herzugeben.


Auch nach dem Seitenwechsel blieb es spannend. „Für ihre Verhältnisse hat Köln ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir hatten viel Mühe“, meinte Lochtenbergh weiter. Über 17:20 (44.), 21:22 (48.) und 24:26 (56.) hatte Strombach erhebliche Probleme seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Erst als erneut Panske zum 25:28 55 Sekunden vor Schluss einloggte, konnten die Gäste durchatmen. „Ich denke es war ein verdienter Sieg und wenn man sieht, dass andere hier schon gestrauchelt sind, sollten wir mit den zwei Punkten zufrieden sein“, so das Resümee Lochtenberghs.


Strombach: Christopher Suhr (9), Lukas Bader (6), Julian Mayer (5), Florian Panske (3), Sean Borgard, Harry Roth (je 2), Markus Meister, Malte Meinhardt (je 1).
  
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