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Derschlag wirft sich den Frust von der Seele

pn; 26. Nov 2017, 19:35 Uhr
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Derschlag wirft sich den Frust von der Seele

pn; 26. Nov 2017, 19:35 Uhr
Oberberg - In einem Nachholspiel holt der CVJM Oberwiehl zwei wichtige Punkte gegen Abstiegskonkurrent Fortuna Köln - Derschlag feiert in Dormagen einen Kantersieg - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘.
CVJM Oberwiehl – SC Fortuna Köln 29:25 (15:10).


Allmählich gerät auch der Oberwiehler Blick auf die aktuelle Tabelle ein wenig friedvoller. Nachdem das Team von Florian König sein Nachholspiel gegen Fortuna Köln gewinnen konnte, klettern die Südkreisler auf Platz neun und befinden sich damit in Sphären, in denen man sich schon zu Beginn der Saison gesehen hatte. Mit lediglich zwei Zählern Vorsprung auf die Abstiegsplätze ist das Tabellenbild aber nach wie vor trügerisch, zumal der Erfolg über den Abstiegskonkurrenten aus der Domstadt anfangs noch harte Arbeit war. Die Anfangsminuten gerieten zur Abtastphase zwischen beiden Teams. Die für ihre variantenreiche Defensive bekannten Gäste probierten es mit einer Manndeckung gegen Bastian Schneider, waren selbst offensiv allerdings nur durch Niclas Waldecker gefährlich. Nachdem sich die CVJM-Deckung hierauf einstellen konnte, bekamen die Oberberger die Partie über 8:6 (19.) und 12:8 (27.) zunehmend in den Griff, obwohl sie einige Chancen liegen ließen.


Die Halbzeitführung war zwar verdient, aus Königs Sicht aber trügerisch: „Ich hätte fast lieber mit einem Tor hinten gelegen“, wusste er um die Comebackqualitäten der Kölner, die sich bis zum 18:10 (34.) zunächst aber als unbegründet erweisen sollten, danach aber doch zu sehen waren. Nachdem Roman Stabauer zum 18:13 (38.) eingenetzt hatte, reagierte Oberwiehls Coach, nahm eine Auszeit und wechselte zudem Mirco Gröbner und Fynn Bastian wieder ein. „Wir haben uns kurzzeitig in zu vielen Einzelaktionen verhaspelt und mit den Beiden die Sicherheit zurückgewonnen“, so König, dessen Team danach wieder Souveränität ausstrahlte. Über 24:16 (46.) und 27:21 (55.) geriet der Sieg zu keiner Zeit in Gefahr, auch wenn die Gastgeber in den Schlussminuten ein wenig nachlässig agierten. Neben dem Sieg freute sich König vor allem über die Leistung der Spieler der Landesligareserve: „Wir mussten sechs Spieler ersetzen und die Jungs aus der Zweiten haben sich nahtlos eingegliedert.“


Oberwiehl: Bastian Schneider (9/5), Fynn Bastian (5), Jan Jäckel (4), Simon Schanz, Jan Sonka (je 3), Jens Frey, Mirco Gröbner, Jannes Pulla, Daniel Rischikov Johannes Schneevogt (je 1).


TSV Bayer Dormagen II – TuS Derschlag 29:43 (12:24).


Als schwierige zehn Tage bezeichnet Ralph Weinheimer im Nachgang die letzten drei Niederlagen, lobt im selben Moment aber auch den Charakter seines Teams. „Das war genau die Reaktion, die wir zeigen wollten“, imponierte dem TuS-Coach der Auftritt seines Teams bei der Drittligareserve aus Dormagen. Ein Krise habe er seinen Handballern ohnehin nie andichten wollen, „trotzdem wäre es mit sechs Minuspunkten natürlich schwierig geworden“, weiß auch Weinheimer um die Gesetzmäßigkeiten im Sportlerleben. So musste Dormagen den Derschlager Frust ertragen. Während die Gastgeber sich nicht aus dem Drittligakader verstärkt hatten, zeigten die Oberberger gleich in den Anfangsminuten die Präsenz, die Weinheimer zuletzt vermisst hatte. Gerade defensiv ließen die Gäste wenig anbrennen und so hieß es 1:7 (7.) und 3:10 (13.) nach den ersten Angriffen.


Auch bis zum Seitenwechsel setzte Derschlag weiter konsequent Nadelstiche und bestrafte jeden Ballverlust des TSV gnadenlos. Starke 24 Tore hatte der TuS zur Pause bereits erzielt und ließ auch dem Wiederanpfiff der guten Schiedsrichter nicht locker. „Wichtig war die Phase nach der Pause. Uns war klar, dass Dormagen noch einmal etwas versuchen würde“, analysierte Weinheimer und sollte Recht behalten. Das letzte Aufbäumen der Gastgeber wurde aber schnell im Keim erstickt. Über 22:34 (45.) konnten die Oberberger, die mittlerweile munter durchwechselten auch den zweiten Durchgang für sich entscheiden. Ein gelungenes Debüt durfte dabei Eigengewächs Christian Müller feiern. Der Torhüter kam auf fünf Paraden, darunter ein Siebenmeter. Beim Blick auf die Tabelle gibt sich Weinheimer indes optimistisch: „Unser Restprogramm in der Hinrunde ist zwar kein Selbstläufer, aber die Konkurrenz um uns herum hat noch einige Duelle untereinander vor der Brust.“


Derschlag: Petar Cutura (9), Thorben Schneider (7/1), Tim Hilger (6), Shawn Pauly (5), Norman Krause, Vladislav Veselinov (je 4), Jonas Hesener, Nils Welke (je 3), Timo Bay, Timo Domian (je 1).
  
Ergebnisse und Tabelle
  
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