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VfL-Spiel hat wieder eine Handschrift

Red; 19. Nov 2017, 19:22 Uhr
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VfL-Spiel hat wieder eine Handschrift

Red; 19. Nov 2017, 19:22 Uhr
Gummersbach - Einen äußerst wertvollen Auswärtssieg feierten die Gummersbacher Bundesligahandballer am Sonntagnachmittag in Nettelstedt und entfernten sich weiter vom Rotlichtbezirk der Liga - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach (AKTUALISIERT).

Von Uli Klein

TuS N-Lübbecke - VfL Gummersbach 26:27 (15:15).


Und sie können es doch: Nachdem die Handballwelt des VfL Gummersbach noch am Anfang des Monats in Trümmern lag und es sich das Abstiegsgespenst in der oberbergischen Kreisstadt gemütlich gemacht hatte, zog man bei Blau-Weiß bekanntlich die Notbremse. Man entließ Chefrainer Dirk Beuchler und übergab die Verantwortung an Denis Bahtijarevic. Und der ehemalige U-23-Coach enttäuscht die Verantwortlichen nicht. Im Gegenteil: Unter der Regie des Neuen gewannen die Blau-Weißen nicht nur die Heimpartie gegen Hüttenberg,  sondern verbuchten auch im zweiten Schlüsselspiel des Novembers einen doppelten Punktgewinn. In Nettelstedt setzten sich die Oberbergischen am Sonntagnachmittag  knapp, aber verdient mit 27:26 (15:15) durch.


Denis Bahtijarevic konnte sein Glück nach der Schlusssirene kaum fassen: "Dieser Erfolg tut unheimlich gut. Vor allem für die Seele. Die Jungs haben sich toll reingehängt und sich belohnt. Das war entscheidend, wenn auch noch nicht alles so geklappt hat, wie wir uns das vorgenommen hatten." Dabei hat der Coach selbst erheblichen Anteil an der blau-weißen Zeitenwende. Genau wie gegen Hüttenberg war auch in Nettelstedt eine deutliche Handschrift bei den Gummersbachern zu erkennen - trotz der noch kurzen Amtszeit des Handballlehrers. Und nicht nur das: Bahtijarevics Credo, dass jeder seiner Jungs eine klare Aufgabenstellung bekommen und diese dann umsetzen müsse, wurde zu 100 Prozent auf das Parkett gebracht.


[Traf für den VfL sechsmal: Kreisläufer Moritz Preuß.]

In der brodelnd-hitzigen Atmosphäre der ausverkauften Merkur Arena hielten die Gäste gegen das topmotivierte Heimteam jedenfalls von der ersten Sekunde an dagegen. Selbst zwei frühe Zeitstrafen für Stanislaw Zhukov brachten den VfL nicht aus der Spur. Die Defensive, inklusive eines starken Carsten Lichtlein zwischen den Pfosten, arbeitete nämlich konsequent und vorne zog Josef Pujol klug die Fäden. Dazu kam ein kreuzgefährlicher Moritz Preuss am Kreis, sodass man nach ausgeglichenen ersten 25 Minuten einen Zwei-Torevorsprung (13:15) erwirtschaften konnte. Zwei Unkonzentriertheiten ermöglichten den frenetisch unterstützten Hausherren allerdings noch ein 15:15 zur Pause.



Nach Wiederbeginn waren es dann die beiden eingewechselten Torhüter, die  das Geschehen maßgeblich prägten. Während der junge Joel Birhelm auf Seiten des TuS seine Mannschaft mit tollen Paraden im Spiel hielt, sorgte "Matze" Puhle bei den Gummersbachern mit starken Reflexen dafür, dass das doch so euphorische Publikum immer wieder verstummte. Es blieb dennoch die erwartete Spitz-auf-Knopf Begegnung: Über 18:18 (40.) und 21:21 (52.) war auch beim 25:25  in der 56. Minute keine seriöse Prognose über den Sieger des Vier-Punkte-Spiels möglich. Dann aber sorgten Florian Baumgärtner und Marvin Sommer per Strafwurf für die Entscheidung in einem emotionalen Abstiegsgipfel. Bagarics Anschlusstreffer ging schon im blau-weißen Jubel unter, die Ostwestfalen waren bezwungen und bleiben weiter sieglos Tabellenletzter.  

N-Lübbecke: Tatai (1. bis 25./4 Paraden), Birlehm (ab 25./9 Paraden, darunter ein Siebenmeter); Bechtloff (8/3), Bagaric (7), Rakovic, Kaleb (je 3), Torbrügge (2), Gruszka, Gierak, Schade (je 1)

VfL: Carsten Lichtlein (1. bis 27 Minute/6 Paraden, darunter ein Siebenmeter), Matthias Puhle (ab 28./8 Paraden); Moritz Preuß (6), Stanislav Shukov (5), Florian Baumgärtner (4/1), Marvin Sommer (4/2), Tobias Schröter, Josef Pujol (je 3), Florian von Gruchalla, Marko Matic (je 1)

Schiedsrichter: Tino Hofmann/Thomas Horath

Zuschauer: 1963

Zeitstrafen: 6:10 Minuten (Torbrügge 2x, Bechtloff - Matic undf Shukov je 2x, von Gruchalla)

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