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Strombacher Reserve gelingt der Durchbruch

pn; 19. Nov 2017, 22:14 Uhr
Bilder: Alexander Arnold ---- Fynn Schürmann und die TVS-Reserve hoffen endlich den gordischen Knoten durchschlagen zu haben.
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Strombacher Reserve gelingt der Durchbruch

pn; 19. Nov 2017, 22:14 Uhr
Oberberg - TVS feiert nach sieben Niederlagen den ersten Saisonsieg - Marienheide/Müllenbach verliert verdient in Nümbrecht - CVJM scheitert an sich selbst - Sechs Siebenmeterparaden ebnen den Weg für Oberbantenberger Sieg (AKTUALISIERT).
SC Fortuna Köln II – TV Strombach II 29:31 (14:15).


Gleich zentnerweise bröckelten TVS-Trainer Tobias Wohlfromm die Steine nach dem ersten Saisonsieg vom Herzen. Mit massiver personeller Unterstützung reisten die Oberberger in die Kölner Südstadt, boten aus dem Oberligakader nicht nur Malte Meinhardt und Sean Borgard auf, sondern hatten mit Michiel Lochtenbergh zudem eine weitere Geheimwaffe in der Hinterhand. „Mir ist ehrlich gesagt egal, wie wir diese Punkte geholt haben. Wichtig war, dass wir sie endlich geholt haben“, hofft Wohlfromm, dass sich der Erfolg zu einem Türöffner für den weiteren Saisonverlauf erweist. Bis die Gäste allerdings die Punkte aus der Domstadt entführt hatten, war es ein hartes Stück Arbeit. Die erste Hälfte verlief über weite Strecken zerfahren. Köln führte quasi durchgängig, während ein kämpferisch agierender TVS erst in den Schlussminuten ein wenig Konzentration fand und die Partie kippte.

[Michiel Lochtenbergh zeigte bei seinem Comeback eine starke Leistung.]

Auch nach dem Seitenwechsel steigerte sich die Defensive der Oberberger zusehends. Kullerbälle, die zuvor auf seltsamen Wegen noch ihren Weg ins Tor gefunden hatten, waren nun leichte Beute, während offensiv Sean Borgard und Michiel Lochtenbergh mit ihrer Schnelligkeit die Akzente setzten. Spannend blieb es zunächst trotzdem. Über 19:19 konnte sich Strombach erst beim 22:25 ein wenig absetzen, ließ in der Folge über 25:29 aber auch nichts mehr anbrennen. „Ich hoffe, wir sind jetzt endlich in der Liga angekommen“, will Wohlfromm in den kommenden Wochen weiter punkten und den Rückstand auf das rettende Ufer verkürzen.


Strombach: Malte Meinhardt (9/3), Michiel Lochtenbergh, Sean Borgard (je 7), Fynn Schürmann (4), Lukas Altjohann, Jan Höfer (je 2).




SSV Nümbrecht II – HSG Marienheide/Müllenbach 26:18 (12:9).


Wirklich einig waren sich Dirk Schuldt und Daniel Funk nur in der Bewertung des Nümbrechter Derbysieges. Während der Nümbrechter Coach nie das Gefühl hatte, die Partie gegen einen ersatzgeschwächten Gegner verlieren zu können, konnte auch Schuldt dem nicht widersprechen. „Glückwunsch an eine faire Nümbrechter Mannschaft, die auch in der Höhe völlig verdient gewonnen hat“, meinte er. In der Detailanalyse fanden beide Übungsleiter dagegen schnell ihre Unterschiede, gerade in der Bewertung der Schiedsrichterleistung. Während Funk von einer souveränen Leitung der beiden ehemaligen Bundesligareferees sprach, kochte bei Schuldt auch einen Tag später noch das Blut hoch. „So viel Selbstherrlichkeit und Oberlehrhaftigkeit gegenüber 19-jährigen Spielern, musste ich in meiner langen Karriere selten erleben“, echauffierte sich der frühere Bundesligaspieler.


Die Schritte-Regel sei nur einseitig bei seinem Team angewandt worden und auch die einseitige Strafenverteilung sorgte für viel Ärger bei den Gästen, bei denen der spät eingewechselte Lutz Lichtinghagen bereits früh (20.) zum Duschen geschickt wurde. Eine Entscheidung, die Schuldt sogar fast noch nachvollziehen konnte: „Aber nur wenn auf der Gegenseite Dominik Donath für ein härteres Foul ebenfalls Rot bekommen hätte.“ Dabei hatten die Doppeldörfler über 6:4 und 10:8 lange Zeit überraschend gut mitgehalten. Nachdem sich allerdings auch noch Sven Höttgen das Knie verdrehte und der eingewechselte SSV-Kepper Manuel Seinsche nach der Pause zur Hochform auflief, war die Partie zügig entschieden. „Seine Paraden haben uns die vorher fehlende Sicherheit gegeben“, freute sich Funk. Über 17:12 und 22:15 war der Derbyerfolg der Südkreisler nur noch eine Frage der Höhe. „Bei uns war auch irgendwann die Luft raus, nachdem wir chancenlos waren. Aber wir haben viel gelernt im Spiel Sieben gegen Neun“, flüchtete sich Schuldt abschließend in Galgenhumor.


Nümbrecht: Marcus Schwemke (8/2), Tobias Mlynczak (5), Ben Schieferdecker, Marcel Miebach (je 3), Dominik Donath, Lucas Söntgerath (je 2), Gunnar Jürges, Michael Nawotke, Tim Lefherz (je 1).


Marienheide/Müllenbach: Philipe Ginczek (7), Marcel Meyer (6/1), Oliver Schuldt (3), Philipp Bansen (2).




TuS Niederpleis – CVJM Oberwiehl II 24:20 (10:8).


Gründe für die überraschende Niederlage beim Aufsteiger aus Niederpleis fand CVJM-Trainer Nils Hühn recht schnell. Doch weder der harzfreie Ball noch ein überragender gegnerische Keeper seien gute Ausreden, fand der Coach, sah den Hauptgrund vielmehr in der durchwachsenen Vorbereitung auf die Partie. „Wir hatten unter der Woche krankheitsbedingt eine schlechte Trainingsbeteiligung und sind mit angeschlagenem Personal nur äußerst schwer in die Partie gekommen“, sah er sein Team einem 1:7-Rückstand (17.) hinterherlaufen. Zur Pause kämpften sich die Oberberger zwar wieder heran, hatten dabei aber bereits einige Körner liegen lassen. Nach dem Seitenwechsel agierten die Hausherren zunehmend brachialer, was von den beiden souveränen Unparteiischen allerdings mit einer Flut an Zeitstrafen quittiert wurde.
[Der frühere Strombacher Coach Daniel Dünnebeil konnte nicht zufrieden mit der Leistung seiner Fortuna gegen seinen Ex-Verein.]


„Wir haben zwar gut gespielt, aber nie den Ausgleich geschafft und sind zu häufig am gegnerischen Keeper gescheitert“, sprach Hühn von einer abgezockten Leistung der Niederpleiser. Bis zum 14:13 blieb es noch eng, danach rächte sich der CVJM-Chancenwucher bis zum 20:14. „Mit etwas mehr Glück und Harz am Ball gewinnen wir die Partie“, meinte Hühn und erklärte zudem künftig nicht mehr das Trikot überziehen zu wollen: „Das hilft auf dem Feld vielleicht ein wenig, aber auf der Bank entsteht zu große Unruhe.“ Von den zuletzt eher negativen Ergebnissen will er sich zudem nicht umwerfen lassen: „Wir wollen mit Kampf, Leidenschaft und vor allem vollen Trainingseinsatz wieder in die Spur finden“, hat sein Team bereits kommende Woche im Nachholspiel gegen Fortuna Köln hierzu Gelegenheit.


Oberwiehl: Johannes Schneevogt (6/4), Jan Bluhm (4/1), Julian Marenbach, Nils Hühn (je 3), Alexander Baldamus, Fankjörn Schell, Daniel Rischikov, Raphael Krauß (je 1).


HSG Oberbantenberg/Niederseßmar – Weidener TV II 28:24 (17:13).


Höchst zufrieden war HSG-Trainer Dirk Heppe nach dem Abpfiff des Spiels gegen den Aufsteiger aus Weiden. Gegen die offensive Deckung der jungen Gästemannschaft zeigte sein Team die nötige Laufbereitschaft, agierte geduldig und fand stets gute Lösungen. Anders als zuletzt verpassten die Oberberger auch nicht den Start in die Partie, sondern erwischten mit 5:1 (5.) einen komfortablen Start. Zwar wurde diese Führung nie abgegeben, spannend blieb es trotzdem lange Zeit, auch weil Weiden niemals aufgab. Über 10:8 (15.) und 13:8 (20.) diktierte eine konzentrierte Spielgemeinschaft das Geschehen dennoch bis zum Pausenpfiff, ließ sich nach dem Seitenwechsel aber auch ein wenig aus dem Takt bringen.


„Nachdem die Unparteiischen im ersten Durchgang völlig unaufgeregt gepfiffen haben, mussten wir nach dem Wechsel plötzlich ständig in Unterzahl agieren“, konnte Heppe nicht jede Entscheidung nachvollziehen, war vom Verhalten seines Teams aber umso beeindruckter. Denn Oberbantenberg behielt trotz häufiger nummerischer Unterlegenheit kühlen Kopf. Einen Löwenanteil hatte allerdings auch Torhüter Alexander Orth, der sechs von neun Siebenmetern parierte. Zwei weitere WTV-Strafwürfe gingen zudem über das Tor. Über 22:18 (41.) wurde es beim 24:23 (51.) zwar spannend, in der Schlussphase fand die HSG aber die richtigen Lösungen. „Ein absolut verdienter Sieg“, meinte Heppe.


Oberbantenberg/Niederseßmar: Nils Schwabroh (5), Robin Ziegler (5/3), Alex Zurek, Max Riegert, Julian Klein (je 4), Sebastian Deilmann (2), Dag Dissmann (2/1), Manuel Kreter, Luca Schrabe (je 1).

Ergebnisse und Tabelle
  
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