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3:2! Schönenbach gelingt die Sensation

lo,jlo; 14. Oct 2017, 21:45 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Der SV Schönenbach nach der Pokal-Überraschung im Freudentaumel.
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3:2! Schönenbach gelingt die Sensation

lo,jlo; 14. Oct 2017, 21:45 Uhr
Waldbröl - A-Ligist befördert den haushohen Favoriten FC Hürth aus dem FVM-Pokal - Slesonia und Held drehen 1:2-Rückstand um (AKTUALISIERT).
FVM-Pokal (1. Runde)

SV Schönenbach – FC Hürth 3:2 (1:0).

Pokal-Wahnsinn am Samstagabend. Der SV Schönenbach hat den drei Klassen höher spielenden FC Hürth ausgeschaltet und sich für die 2. Runde des Verbandscups qualifiziert. „Ich bin absolut sprachlos“, konnte Coach Slobodan Kresovic die Überraschung nach dem Schlusspfiff kaum in Worte fassen. „Das war kämpferisch Weltklasse, was die Jungs abgeliefert haben“, schwärmte er. Gerade das Aufbäumen nach dem 1:2-Rückstand imponierte ihm. „Da hat die Mannschaft echte Leidenschaft an den Tag gelegt und alles abgerufen, was ging. Jeder Spieler hat sich aufgerieben und wir haben das Spiel verdient gedreht“, kündigte er nach dem fulminanten Fight eine lange Nacht an. „Jetzt wird gefeiert bis zum Abwinken." 

  
Der Underdog erwischte vor rund 150 Zuschauern einen Start nach Maß: Marco Scholz brachte eine Ecke in die Mitte, wo Michael Reed parat stand und den Ball per Kopf ins Netz katapultierte. Der Mittelrheinligist benötigte einige Minuten, um sich von dem Schock zu erholen. Der erste Abschluss der Gäste ging auf das Konto von Goalgetter Serkan Okutan, der Keeper Stephan Ortmann aber vor keine größere Prüfung stellte (13.). Zachary-Oduro Bonsu zielte aus 16 Metern über das Gehäuse (17.), ehe Lucca Müller-Bachem aus vergleichbarer Distanz die Festigkeit der Querstange testete (23.).  


[Michael Weyer im Duell mit dem Hürther Kapitän Luka Ziegler.]

Hürth war in dieser Phase zwar spielerisch dominant, tauchte allerdings nicht ständig im Strafraum des A-Ligisten auf. Eine Ausnahme bildete die 27. Minute, als Ortmann gegen Niklas Miszkiewicz hervorragend reagierte. Wenig später klärte der SVS-Schlussmann im Anschluss an eine Ecke knapp vor dem einschussbereiten Jan Winkler (31.). Nachdem Miszkiewicz aus der Distanz das Außennetz getroffen hatte (39.), wurde die Kresovic-Elf in der Hürther Hälfte vorstellig. Ein Freistoß von Scholz wurde von der Mauer abgefälscht und rauschte  wenige Zentimeter über die Latte (40.).


[Slobodan Kresovic kündigte nach dem Triumph einen feucht-fröhlichen Abend an.]

FCH-Coach Oliver Heitmann haute in der Kabine kräftig auf den Putz, die Ansage zeigte Wirkung. Der Favorit zog ein Powerplay auf – ohne sich in der Startphase der zweiten Halbzeit gegen die gut organisierten Hausherren weitere Hochkärater herauszuspielen. Doch gerade als die Heimfans den bekannten Schlachtruf „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin anstimmten“, schlug Okutan binnen kurzer Zeit zweimal gnadenlos zu. Erst per Kopf, dann per Heber nach einem dicken Bolzen von Hans-Josef Held, der ihm die Kugel in die Füße spielte.


[Michael Reed leitete den Sieg mit seinem frühen Kopfballtreffer ein.]

Das Ende der Hoffnungen für Kresovic und Co.? Nein! Thomas Slesiona profitierte von einer großartigen Einzelleistung Reeds, der im Mittelfeld drei Gegenspieler austanzte und den Joker perfekt bediente. Die Partie stand nun Spitz auf Knopf – und fand in Ricardo Held den entscheidenden Protagonisten. Er nutzte eine tolle Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Silas Eckenbach zum umjubelten 3:2. Hürth packte danach die Brechstange aus, doch die Gastgeber retteten den knappen Vorsprung mit großem Einsatz ins Ziel. Nur bei einem Fernschuss von Winkler mussten alle noch einmal zittern (87.).  Als Gegner für die nächste Runde im November haben die Schönenbacher Alemannia Aachen oder Viktoria Köln auf dem Wunschzettel.    

Tore
1:0 Michael Reed (3. Marco Scholz), 1:1 Serkan Okutan (64. Yousef Keshta), 1:2 Serkan Okutan (66.), 2:2 Thomas Slesiona (76. Michael Reed), 3:2 Ricardo Held (80. Silas Eckenbach).

SV Schönenbach
Stephan Ortmann; Sebastian Weßler, Paul Gellert, Jonas Raack, Hans-Josef Held, Michael Reed, Mehmet Ümit (59. Thomas Slesiona), Ricardo Held, Michael Weyer (85. Martin Trojca), Marco Scholz (70. Silas Eckenbach), Dennis Lepperhoff.               
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