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BERGischer Ultra: Es kann nur einen geben

nh; 9. Oct 2017, 12:20 Uhr
Bild: Wastl Roth-Seefrid --- 245 Kilometer über den Bergischen Panoramasteig führt der BERGische Ultra. In Waldbröl waren Sebastian Nussberger (links) und Falco Tabbert noch optimistisch, die komplette Distanz zu schaffen. Dauerregen und eisige Temperaturen zwangen sie zur Aufgabe nach 125 Kilometern.
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BERGischer Ultra: Es kann nur einen geben

nh; 9. Oct 2017, 12:20 Uhr
Oberberg - Wie im Vorjahr stiegen fast alle Läufer vorzeitig aus und so kam nur der Niederländer Peter Scheutjens nach 245 Kilometern und knapp 60 Stunden ins Ziel - „Fürchterlicher Landregen“.
Von Nils Hühn

Der BERGische Ultra ist auf dem Weg dahin, ein Mythos zu werden. Wie im Vorjahr schaffte nur ein einziger Läufer die Strecke von 245 Kilometern. Peter Scheutjens lief ab Kilometer 180 ganz alleine und kam zehn Minuten vor dem Ablauf der 60-Stunden-Frist ins Ziel. „Er hat sich durchgequält. Das verlangt höchsten Respekt“, sagte Veranstalter Michael Frenz. Scheutjens tritt damit in die Fußstapfen von Vorjahres-Finisher Tim Fischer, der allerdings drei Stunden schneller im Ziel war. „Als Einziger in diesem Jahr den Lauf zu schaffen, war die Motivationsspritze für Peter“, berichtete Frenz, dass der Niederländer nach der Aufgabe seiner Mitstreiter auch in ein Loch fiel, aber wacker weiterlief und damit den kompletten Bergischen Panoramasteig absolvierte.

Am Freitagmorgen waren zwölf Läufer an der Jugendherberge Lindlar aufgebrochen (OA berichtete). Veranstalter Michael Frenz und Sebastian Gonschorek fungierten als Besenwagen und sammelten nach 75 Kilometern bei Radevormwald einen Läufer ein, dem es gesundheitlich nicht so gut ging. Mit dem Taxi ging es ins Hotel. Fünf Läufer stiegen nach der Mitteldistanz (125 Kilometer) am Landgasthof Reinhold in Gummersbach-Lieberhausen aus. „Wir hatten wieder Pech mit dem Wetter. Der Lauf beansprucht bei der Feuchtigkeit die Füße extrem“, so Michael Frenz. Der Sieger hatte mehrere wasserdichte Paar Socken mit, was sich als entscheidender Vorteil herausstellte.


Vier international erfahrene Ultraläufer bildeten lange Zeit die Spitzengruppe. Nach 170 Kilometer war für zwei Niederländer und einen Belgier aber in Morsbach Schluss. Der Franzose Alexandre Oristil kämpfte sich noch bis Reichshof-Odenspiel weiter, musste dann aber aufgeben, weil sein Fuß stark anschwoll. Von nun an war Scheutjens auf sich allein gestellt und lief am Sonntagabend um 17:50 Uhr an der Lindlarer Jugendherberge ein. Im Ziel begrüßte den völlig erschöpften Läufer eine Familie, die den Lauf per Live-Tracking verfolgt hatte.

„Wir haben insgesamt 17 Begegnungen mit Wanderern gezählt, die bei diesem schlechten Wetter extra nach draußen gegangen sind, um uns zu treffen“, freut sich Veranstalter Michael Frenz, dass der Ultralauf auf größeres Interesse in der Bevölkerung trifft. Im kommenden Jahr findet der 3. BERGische Ultra vom 12. bis 14. Oktober statt. „Wir hoffen, dass wir dann endlich einmal Glück mit dem Wetter haben und mehr Läufer die gesamte Strecke schaffen“, so Frenz. Aber vielleicht heißt es auch 2018 wieder: Es kann nur einen geben.
  
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