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SVF feiert Wiederauferstehung im Clasico

lo; 8. Oct 2017, 20:35 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Jonathan Schmidt und Tobias Kapellen kommen sich in die Quere, in der zweiten Hälfte sollten die beiden an einer entscheidenden Szene beteiligt sein.
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SVF feiert Wiederauferstehung im Clasico

lo; 8. Oct 2017, 20:35 Uhr
Oberberg - Frielingsdorf beendet Niederlagenserie mit Derbysieg gegen Lindlar - Last-Minute-Elfer bewahrt Hohkeppel vor zweiter Saisonpleite - Wiehl II verteilt erneut Geschenke - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
SV Frielingsdorf - TuS Lindlar 3:1 (1:1).                 

Kollektive Erleichterung im Scheelbachtal: Ausgerechnet im Clasico gegen den TuS Lindlar feierte die Elf von Dennis Lüdenbach nach sechs Pleiten am Stück den ersten Saisonerfolg. Wie viele Steine Spielern, Trainern und Verantwortlichen von Herzen gefallen ist, war nicht zu eruieren. Das Gesamtgewicht dürfte sich aber im Tonnenbereich befunden haben, zumal der letzte Pflichtspiel-Dreier gegen den Gemeindenachbarn vor acht Jahren gelang. Am Donnerstag wurde in großer Runde noch einmal der Teamgeist beschworen. „Wir haben gesagt, dass wir den Zusammenhalt als Mannschaft auf den Platz bringen müssen. Das haben die Jungs gezeigt“, sagte Lüdenbach.  


[Marc Bruch, hier im Duell mit Johannes Kisseler, brachte die Gäste in Führung.]

Nach dem derbytypischen Schnupperkurs in der Anfangsphase war es das Schlusslicht, das vor etwa 300 Zuschauern gewisse Angriffsflächen bot. Jonathan Spicher und Marc Bruch verpassten den Ball in jeweils aussichtsreicher Position knapp (9., 12.). Der erste Abschluss ging auf das Konto von David Förster, der eine Flanke von Dominik Ufer über das Gehäuse köpfte (18.). Auf der Gegenseite faustete Keeper Tobias Kapellen das Leder vor Philipp Fabrizius aus der Gefahrenzone (22.). SVF-Schlussmann Timo Braun war in der 32. Minute gefordert, als er einen Freistoß von Jeffrey Ebert wegfischte.


[Pascal Nguyen und Marvin Cortes kämpfen um den Ball.]

Jetzt nahm das Lokalduell Fahrt auf: Lüdenbach fand mit einer Freistoß-Hereingabe den Kopf von Johannes Kisseler, Kapellen war auf dem Posten und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten (34.). Dann waren die Frielingsdorfer bei einer Ecke für Lindlar unsortiert. Marc Bruch konnte von der Strafraumgrenze durchladen. Sein Diagonalschuss war für Braun unhaltbar. Ebenso vergeblich streckte sich Kapellen 180 Sekunden später. Lüdenbachs Strich aus 25 Metern passte genau in den Knick. „Der schnelle Ausgleich hat uns dem Konzept gebracht“, fand TuS-Trainer Uli Bartsch. „Bis dahin waren wir besser.“  

Das mühsame Ringen um jeden Zentimeter setzte sich im zweiten Durchgang fort. Aus dem Spiel heraus sorgten beide Teams für wenig Gefahr, Standardsituationen waren die effektivsten Waffen. „Wer das 2:1 macht, gewinnt“, ahnte Lüdenbach schon zu diesem Zeitpunkt. Louis Fliegner blieb ein Torerfolg verwehrt (60.), ebenso wie Moritz Stellberg und Jeffrey Ebert, die in Braun ihren Meister fanden (70., 75.).


[Dennis Lüdenbach brachte seine Mannschaft mit einem Traumtor zurück in die Spur.]

Ein Elfmeter ließ das Pendel schließlich in Richtung der Gastgeber ausschlagen. Kapellen hatte Jonathan Schmidt ins Straucheln gebracht, den Strafstoß verwandelte Florian Weinrich. Joker Philipp Schmidt war es im Anschluss an einen Freistoß vorbehalten, den Dreier endgültig einzutüten. „Wir haben das Glück auch ein bisschen erzwungen“, freute sich Lüdenbach, während Bartsch den vergebenen Gelegenheiten hinterhertrauerte. „Wenn man seine Chancen nicht nutzt, wird das irgendwann bestraft.“

Die Niederlage nehme er auf seine Kappe, weil seine Personalrochaden in der zweiten Halbzeit nicht die gewünschte Wirkung zeigten. „Ich habe schlecht gewechselt“, attestierte er Patrick Mocan und Ozan Dogan eine „miserable Leistung“.      

Tore
0:1 Marc Bruch (37.), 1:1 Dennis Lüdenbach (40.), 2:1 Florian Weinrich (79. Foulelfmeter), 3:1 Schmidt (88.).

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Tim Geisler, Johannes Kisseler, Florian Weinrich, Tim Menzel, Marvin Cortes, Tim Weinrich (83. Philipp Schmidt), Dennis Lüdenbach, Jonathan Schmidt, Louis Fliegner (69. Jonas Dietz), Philipp Fabrizius (90. Paul Ege).

TuS Lindlar
Tobias Kapellen; Rico Brochhaus, Luca Jansen, Moritz Stellberg, Faruk Tokay, Pascal Nguyen, Jeffrey Ebert, Dominik Ufer (59. Ozan Dogan), David Förster, Jonathan Spicher (49. Patrick Mocan), Marc Bruch.


Spvg. Porz - Eintracht Hohkeppel 1:1 (0:0).

Die Nachspielzeit war längst angebrochen, als einem Porzer Akteur im eigenen Strafraum ein Handspiel unterlief und der Schiri auf den Punkt zeigte. Salih Tatar, der vergangene Woche noch einen Strafstoß versemmelt hatte, nahm sich der Aufgabe an, verwandelte den Elfer und wendete die zweite Saisonpleite auf den allerletzten Drücker ab. „Ein Erfolg für Porz wäre ungerecht gewesen“, meinte Trainer Peyman Rabet. „Wir waren die bessere Mannschaft und hatten ein klares Chancenplus.“ Die Führung für die Gastgeber war in der 88. Minute gefallen. Ein Freistoß landete an der Querstange, Daniel Varol drückte den Ball per Kopf über die Linie.  


[Uli Bartsch ärgerte sich über den schnellen Ausgleich: "Das war der Knackpunkt".]

Auf dem durchweichten Naturrasenplatz war Kampf pur angesagt. „Die Trikots waren nachher nicht mehr gelb, sondern braun“, schilderte Rabet, der auf sein defensives Mittelfeldtandem Carsten Gülden (Leistenprobleme) und Steve Ememekwe (Oberschenkelverletzung) verzichten musste. Hoang-Nam Chau übersah in der siebten Minute seinen Mitspieler Jonas Stiefelhagen und vergab einen weiteren Hochkaräter (29.). Zuvor hatten sich die Rothosen erstmals vor dem Kasten von Sascha Nußbaum angemeldet (21.).

Apropos Nußbaum: Der Keeper leistete sich einen Fauxpas, indem er das Spielgerät nach zwischenzeitlichem Bodenkontakt erneut mit der Hand aufnahm. Den fälligen indirekten Freistoß aus der Nahdistanz entschärfte er (52.). Anschließend erarbeitete sich Hohkeppel Vorteile, doch weder Tatar noch Stiefelhagen und Thomas Tomanek (zweimal) brachen den Bann. So wurde es nach dem 1:0 richtig kribbelig, aber dank Tatars Nervenstärke nahmen die Gäste einen Zähler mit. „Das Ergebnis ist enttäuschend, weil die Jungs einen enormen Aufwand betrieben haben und sich nicht mit einem Sieg belohnen konnten. Aufgrund des späten Ausgleichs müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein“, resümierte Rabet.                 

Tore
1:0 Daniel Varol (87.), Salih Tatar (90.+4 Handelfmeter).

Eintracht Hohkeppel
Sascha Nußbaum; Fabian Apel, Tobias Mibis (81. Leon Teschendorf), Yannick Jerusalem, Robin Theisen, Marco Theisen, Stephan Schmude (75. Thomas Tomanek), Hoang-Nam Chau, Timur Millitürk, Jonas Stiefelhagen, Salih Tatar.



[Florian Weinrich vom Elfmeterpunkt mit dem 2:1.]

Heiligenhauser SV – FV Wiehl II 2:1 (1:0).

Vom Papier her verbuchte der Aufsteiger beim souveränen Liga-Primus ein respektables Resultat, allerdings waren die Kräfteverhältnisse während der 90 Minuten klarer verteilt, als es das knappe 2:1 vermuten lässt. „Wenn Heiligenhaus unsere Schwächephase nach der Halbzeit ausgenutzt hätte, hätte es 3:0 oder 4:0 gestanden“, sagte Trainer Jan Kordt, dessen Auswahl abermals Lehrgeld zahlen musste. „Wir erlauben uns zu viele Fehler und machen es dem Gegner dadurch leicht.“ Ein Paradebeispiel war der Bock, den Maik Derksen vor dem Führungstor schoss. Den kapitalen Fehlpass des Außenverteidigers nahm Alexander Röger dankend an.

Immerhin verteilten die Wiehler danach keine Geschenke mehr, obwohl man vor allen Dingen auf der rechten Abwehrseite, wo Marvin Wesenberg wirbelte, Lücken offenbarte. Im Spiel nach vorne herrschte kreativer Notstand. Schlussmann David Jäckel verhinderte kurz nach Wiederbeginn den zweiten Einschlag (47.), bevor Octavian Ciupitu die erste FV-Chance leichtfertig ausließ (51.). Im direkten Gegenzug gelang Röger das 2:0, nachdem die FV-Reserve zwei entscheidende Zweikämpfe verloren hatte. Die Kordt-Equipe geriet nun in arge Bedrängnis. Jäckel war es zu verdanken, dass ein HSV-Schützenfest ausblieb (57., 60.).

Der Gäste-Puls war in der 61. Minute wieder wahrnehmbar. Lukas Engeln markierte den vermeintlichen Anschlusstreffer, das Gespann entschied zum Erstaunen von Kordt auf Abseits. An dem sehenswerten Tor von Florian Liebelt gab es hingegen nichts auszusetzen. Es war jedoch der einzige Lichtblick, denn die Hausherren brachten den Vorsprung routiniert über die Runden. Dass sich Kapitän Bastian Schwarz noch eine Gelb-Rote Karte einhandelte, bedeutete für Kordt einen zusätzlichen Schlag ins Kontor.           
                        
Tore
1:0 Alexander Röger (5.), 2:0 Alexander Röger (52.), 2:1 Florian Liebelt (66. Mustafa Neziroglu)

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Wiehler Bastian Schwarz (80. wiederholtes Foulspiel)

FV Wiehl II
David Jäckel; Maik Derksen, Simon Scharfenberg, Bastian Schwarz, Philipp Sulzer, Marcel Sesto, Octavian Ciupitu (62. Fabian Mantsch), Lukas Engeln, Yannik Clemens, Florian Liebelt, Pascal Nohl (46. Mustafa Neziroglu).

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