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HSG entführt im Abstiegsgipfel die Punkte

pn; 1. Oct 2017, 21:15 Uhr
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HSG entführt im Abstiegsgipfel die Punkte

pn; 1. Oct 2017, 21:15 Uhr
Oberberg - Strombach serviert Marienheide/Müllenbach den Derbysieg auf dem Silbertablett - Nümbrecht kassiert in Niederpleis eine empfindliche Abreibung - CVJM ringt Königsdorf nieder - Oberbantenberg souverän in Köln. (AKTUALISIERT)

TV Strombach II – HSG Marienheide/Müllenbach 21:22 (12:11).


„Strombach hat uns den kleinen Finger gereicht, wir haben direkt die ganze Hand genommen“, wusste HSG-Coach Dirk Schuldt nach dem Schlusspfiff selbst noch nicht wirklich, wie der erste Saisonsieg seines Teams zustande gekommen war. Denn in der ehrlichen Nachbetrachtung der Geschehnisse musste Schuldt zugeben, dass die Doppeldörfler die Punkte völlig unverdient mitgenommen hatten. „Ein verdienter Sieger sieht anders aus, aber das stört im Nachhinein niemanden bei uns“, meinte Schuldt weiter. Entsprechend konsterniert zeigte sich TVS-Trainer Tobias Wohlfromm. „Wir hatten Angst zu gewinnen“, suchte er nach Erklärungen für einen verrückten Spielverlauf. Beide Teams gingen ersatzgeschwächt in die Partie und boten den Zuschauernd wenig Spektakuläres. „Das war Abstiegskampf pur auf beiden Seiten“, sah Wohlfromm viel Krampf und noch mehr Fehler im ausgeglichenen ersten Durchgang.


Strombachs Defensive bekam den jungen Oliver Schuldt zunächst überhaupt nicht in den Griff. Erst nachdem der TVS nach dem Seitenwechsel auf eine 5:1-Deckung umstellte, übernahmen die Gastgeber allmählich die Kontrolle und legten über 15:14 (39.) und 19:15 (47.) zum 21:18 (56.) vor. Marienheide/Müllenbach nahm mit dem Mute der Verzweiflung Jan Höfer in Manndeckung und sollte damit Recht behalten. Die Hausherren erspielten sich zwar beste Gelegenheiten, scheiterten aber teils dilettantisch am nun überragend parierenden Daniel Winkelmann. Fünf Sekunden vor dem Ende spielte Oliver Schuldt einen finalen Pass auf Philipe Ginczek, der zum umjubelten Siegtreffer einnetzte. Während Dirk Schuldt neben seinem Sohn und Torhüter Winkelmann noch Timo Montag hervorhob, haderte Wohlfromm mit dem Schicksal: „Allerdings sollte spätestens jetzt auch dem Letzten klar geworden sein, dass es für uns nur gegen den Abstieg dieses Jahr geht.“


Strombach: Jan Höfer (7/1), Timo Biesenbach (7/2), Julian Kolken (3), Marius Euteneuer, Fynn Schürmann, Michel Töpfer, Matthias Jarrausch (je 1).


Marienheide/Müllenbach: Timo Montag (11/4), Philipe Ginczek, Oliver Schuldt (je 4), Sven Höttgen, Philipp Bansen (je 1).Maurice Ginczek (1/1).

  
SC Fortuna Köln II – HSG Oberbantenberg/Niederseßmar 26:33 (10:18).


Gut erholt von der ersten Heimniederlage seit mehr als drei Jahren zeigte sich das Team von Dirk Heppe in der Kölner Südstadt. Beim Aufsteiger ließen die Oberberger nie einen Zweifel an ihrer Favoritenrolle aufkommen, obwohl sie nur mit einem dezimierten Kader angereist waren, nachdem mehrere Spieler auf der gleichzeitig stattfindenden Hochzeit des Abteilungsleiter weilten. Einzig die Anfangsminuten gestalteten sich bis zum 5:7 (11.) noch ein wenig auf Augenhöhe. Danach schalteten die Gäste mehrere Gänge höher und setzten sich über 7:10 (17.) auf ein souveränes 10:18 zur Pause ab. „Das war vor allem im Angriff eine sehr konzentrierte Leistung bis dahin“, freute sich Heppe über den Torreigen. Nach dem Seitenwechsel reagierte Köln und nahm Robin Ziegler und den überragenden Luca Schrabe in Manndeckung. Ihre Mitspieler konnten die sich bietenden Räume allerdings nicht konsequent nutzen. „Die daraus resultierenden Probleme haben mich ein wenig überrascht“, sah Heppe sein Team über 17:23 (43.) und 22:29 (55.) zwar nie in Gefahr geraten, kritiserte aber das teils schlechte Entscheidungsverhalten. „Die erste Hälfte war wirklich klasse, aber eigentlich müssen wir den Anspruch haben, hier noch deutlicher zu siegen“, so der Coach abschließend.


Oberbantenberg/Niederseßmar: Luca Schrabe (8), Robin Ziegler (6/3), Max Riegert, Nils Schwabroh (je 5), Manuel Kreter (3), Marcel Baier, Lucas Sievers, Alex Zurek (je 2).




CVJM Oberwiehl II – TuS Königsdorf 32:29 (12:16).


Die Oberwiehler Reserve hat ihren starken Saisonstart ausgebaut und ist momentan tabellarisch das beste oberbergische Team der Landesliga. Dabei erwies sich der Gast aus Königsdorf allerdings als durchaus hart zu knackende Nuss. Zwar konnten sich die Gastgeber taktisch hervorragend auf die offensive Deckung des Gegners einstellen, „aber unsere Chancenverwertung war einmal mehr zu schwach“, ärgerte sich Trainer Nils Hühn. Die Gäste reagierten dennoch und verteidigten nach dem 7:7 (15.) deutlich defensiver im 6:0-Verbund. Der Lohn war eine komfortable Pausenführung. Doch nach dem Seitenwechsel griffen Hühns taktische Gegenmaßnahmen. Beim 18:17 (37.) war die Partie bereits wieder gedreht und der Vorsprung wurde sogar auf 22:19 (42.) ausgebaut. Königsdorf probierte nun viel, brachte den siebten Feldspieler, doch die Hausherren hatten stets die passende Antwort. „Spannend blieb es eigentlich nur, weil wir weiter unsere Chancen nicht genutzt haben“, sah Hühn in der Schlussphase allerdings abbauende Gäste, die ihrem dünnen Kader Tribut zahlen mussten. Die Bestnoten beim CVJM verdienten sich die drei Haupttorschützen Baldamus, Weschenbach und Marenbach. „Insgesamt ein toller Saisonstart, aber der nützt uns nichts, wenn wir kommende Woche in Übach nicht nachlegen“, will sich Hühn nicht auf dem Punktepolster ausruhen.


Oberwiehl: Marc Weschenbach (8), Alexander Baldamus (6), Julian Marenbach (5), Jan Bluhm (5/3), Daniel Rischikov (4), Jens Frey, Johannes Schneevogt (je 2).



TuS Niederpleis – SSV Nümbrecht II 35:22 (19:10).
Einen Abend zum Vergessen erlebte die Nümbrechter Reserve beim Aufsteiger aus Niederpleis. Neben Trainer Daniel Funk fehlten zahlreiche arrivierte Kräfte, so dass die Südkreisler mit lediglich neun Mann, darunter drei A-Jugendliche ohne echte Landesligaerfahrung, anreisen mussten. Bereits nach fünf Minuten kassierte zudem Dominik Donath nach einem Kontakt im Tempogegenstoß die rote Karte. „Eine zu harte Entscheidung“, fand Betreuer Michael Miebach, dessen Team schnell mit 1:8 hinten lag. Zwar kämpfte sich Nümbrecht wieder zum 8:11 aus ihrer Sicht heran, musste fortan bis zur Pause aber auf Lucas Söntgerath verzichten, der sich eine Kopfverletzung zuzog. Bitter wurde es nach dem Seitenwechsel, als René Nitschmann ebenfalls im Tempogegenstoß ein Foul beging (40.) und von den Schiedsrichtern hierfür sogar die blaue Karte gezeigt bekam. Aus Miebachs Sicht eine völlig überzogene Bestrafung durch die beiden Unparteiischen, die auch sonst auf beiden Seiten nicht mit Strafen gegeizt hätten. „Gegen einen körperlich überlegenen Gegner ging es ab da nur noch um Schadensbegrenzung“, gefiel Miebach aber der Kampfgeist seiner Equipe, die sich niemals aufgegeben habe.


SSV Nümbrecht: Tobias Mlynczak (9), Marcel Miebach (3), Marvin Meinold (3), Michael Nawotke (3), Tim Lefherz (2/1), Dominik Donath, Lucas Söntgerath (je 1).
  

Ergebnisse und Tabelle
  
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