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Derbysieg - Nümbrecht zeigt sein zweites Gesicht

bv; 24. Sep 2017, 12:17 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Sabrina Heinrichs avancierte mit sieben Treffern zur besten Torschützin von Derbysieger Nümbrecht.
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Derbysieg - Nümbrecht zeigt sein zweites Gesicht

bv; 24. Sep 2017, 12:17 Uhr
Oberberg - Nach dem Rücktritt von Trainer Manuel Seinsche aufgrund interner Querelen lässt der SSV in der Frauen-Oberliga dem Konkurrenten TV Strombach II beim 30:19 (17:11) keine Chance.
Von Bernd Vorländer

SSV Nümbrecht - TV Strombach II 30:19 (17:11).

Für die Schlagzeilen im Vorfeld hatte die Mannschaft des Frauenoberligisten aus Nümbrecht bereits im Vorfeld der Partie gegen den TV Strombach gesorgt. Trainer Manuel Seinsche hatte zu Wochenbeginn das Handtuch geworfen, nachdem es Risse zwischen ihm und Teilen der Mannschaft gegeben hatte, die nicht mehr zu kitten waren. Interimscoach Elmar Heinrichs, der mit Michael Genz gegen den TVS das Team betreute, hatte gefordert, dass die Spielerinnen nun auf dem Spielfeld sportliche Akzente setzen sollten, um den Ärger vergessen zu machen.


[Sandra Fischer hat sich gegen die strombacher Deckung durchgesetzt und erzielt eines ihrer drei Tore.]

"Wir wollten dem Gegner und den Zuschauern zeigen, dass wir keine zerstrittene Mannschaft sind, wollten geschlossen auftreten - und das ist uns auch gelungen", so Heinrichs, der ein recht einseitiges Spiel sah.  

Bereits frühzeitig zeigten die Gastgeberinnen großen Elan und stellten den TV Strombach in der Deckung vor unlösbare Aufgaben. Die offensive Deckung gegen Annalena Bauer haben seiner Mannschaft voll und ganz in die Karten gespielt, so Heinrichs. So hätten sich Räume für die übrigen Spielerinnen ergeben. Als Strombach später defensiver agierte, hatte der SSV bereits einen großen Vorsprung herausgeworfen. Über 7:1 (10.) und 13:5 (22.) war schon in der ersten Hälfte klar, dass es diesmal nur einen Sieger geben konnte.


"Wir hatten vorne keine Durchschlagskraft und waren hinten zu anfällig", analysierte Strombachs Trainer Daniel Rodriguez, der seine verletzte Haupttorschützin Sheila Breer schmerzlich vermisste. Zudem konnte er Melanie Frackiewicz erst nach dem Wechsel einsetze und verlor Meike Domnick noch während des Spiels, die sich in einem Zweikampf eine Fingerverletzung zuzog.

Während die Rahmenbedingungen für die Gäste alles andere als günstig waren und Rodriguez auch kaum personelle Alternativen zur Verfügung hatte, konnte Nümbrecht bereits früh durchw4chseln und allen Akteurinnen Spielpraxis verschaffen. Zwar kam der TVS bis auf 19:15 (47.) heran, aber ein Zwischenspurt des SSV sorgte für klare Verhältnisse. Einen 24:18-Vorsprung (53.) baute man bis zum Ende zu einem opulenten Elf-Tore-Sieg aus. Heinrichs hatte eine gute und "angesichts der Vorkommnisse optimale" Leistung seines SSV gesehen, der sich auf eine starke Abwehr mit einer tollen Saskia Schmidt im Tor stützen konnte, die sogar selbst einen Treffer erzielte.


[Auch Strombachs Trainer Daniel Rodriguez war geschockt: Meike Domnicj zog sich im Spiel gegen ihre alten Mannschaftskameradinnen eine schwere Fingerverletzung zu.]

Daniel Rodriguez sprach von einem "cleveren SSV" der völlig zurecht gewonnen habe. Man müsse sehr schnell die Defizite aufarbeiten, um in der neuen Klasse punkten zu können. In Nümbrecht will man die kommenden zwei spielfreien Wochen nutzen, um einen neuen Trainer zu verpflichten. Gespräche laufen, spruchreif ist aber noch nichts.

Nümbrecht: Sabrina Heinrichs (7/5), Annalena Bauer, Alma Dauti (je 4), Laura Harscheid (4/2), Luna Dehler, Sandra Fischer (je 3), Lena Hage (2), Anne Schlagheck, Megan Sanin, Saskia Schmidt (je 1)

Strombach II: Vanessa Dörr (5), Melanie Frackiewicz (5/2), Lisa Bürstinghaus (3), Carina Hilger (2/1), Carolin Blank, Judith Lünsdorf, Carina Hartmann, Annemarie Philipp (je 1)

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