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Tiefes Durchatmen nach Arbeitssieg

pn; 20. Aug 2017, 01:18 Uhr
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Tiefes Durchatmen nach Arbeitssieg

pn; 20. Aug 2017, 01:18 Uhr
Gummersbach – Bundesligaabsteiger Coburg ist für den angeschlagenen VfL Gummersbach der erwartet schwere Brocken, wird aber niedergerungen – Sonntag wartet Saarlouis - 'Gesundes Oberberg e.V.' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Peter Notbohm


Die von nicht Wenigen befürchtete erneute Pokal-Schmach ist dem neu formierten Team von Trainer Dirk Beuchler beim Final Four in Großwallstadt vor 436 Zuschauern erspart geblieben. Mit dem Bundesligaabsteiger HSC Coburg 2000 hatten die Oberberger im Vorfeld nicht gerade das leichteste Los gezogen. Letztlich konnten sich die personell angeschlagenen Kreisstädter aber nach einer starken kämpferischen Leistung durchsetzen und spielen am heutigen Sonntag gegen den Zweitligisten HG Saarlouis um 17 Uhr um den Einzug in die zweite Runde des DHB-Pokal.


VfL Gummersbach – HSC Coburg 2000 30:27 (15:16).


[Moritz Preuss war nicht zu stoppen.]

Auch Sportdirektor Christoph Schindler sprach in seiner Analyse nach dem Spiel von einem Arbeitssieg, den sich sein Team aber redlich verdient habe. Vor allem nach dem Seitenwechsel hätten die Westdeutschen kämpferisch vollauf überzeugt, fand der letztjährige VfL-Kapitän. „Wir haben uns schon vor der Pause gesteigert, aber gerade im Angriff lief der Ball im zweiten Durchgang deutlich besser, als noch in den ersten 30 Minuten“, berichtete Schindler. Danach hatte es zunächst aber keineswegs ausgesehen. Coburg führte bereits mit 5:0 (6.), ehe Moritz Preuss endlich den ersten VfL-Treffer erzielte. Überhaupt drückte der Neuzugang dem Spiel seinen Stempel auf und war mit zehn Toren aus elf Versuchen der überragende Akteur auf der Platte. Bis zum 4:9 (13.) dauerte es allerdings noch ein wenig, ehe die Aufholjagd beginnen sollte, die erneut Preuss einleitete.



Auch Torhüter Carsten Lichtlein fand zunehmend besser in die Partie und sorgte für den nötigen Rückhalt. Beim 10:10 (22.) fiel der Ausgleich, Coburg erwies sich aber weiterhin als hartnäckiger Gegner, so dass Gummersbach trotz einer Siebenmeterparade Lichtleins mit einem knappen Rückstand in die Kabine ging. Dirk Beuchler mahnte sein Team in der Kabine, die Ruhe zu bewahren und sollte damit Recht behalten. Preuss sorgte beim 18:17 (34.) für die erstmalige Führung. Das Jan Gorr-Team konterte zwar noch einmal zum 18:19 (38.), doch nach einer weiteren Siebenmeterparade sowie einer Zeitstrafe gegen Coburgs Tobias Varvne erspielte sich der VfL einen zarten 21:19-Vorsprung. Über 23:22 (49.) und 27:24 (53.) blieb der Bundesligist der Chef im Ring und steuerte einem letztlich nicht mehr gefährdetem Sieg entgegen.


[Sportdirektor Christoph Schindler freute sich über den ersten Pflichtspielsieg, will gegen Saarlouis aber auch nachlegen.]

„Das war eine mannschaftlich geschlossene Leistung. Ich bin froh, dass die Jungs ihren Stiefel nach der Pause durchgezogen haben“, sagte Schindler. Während Florian Baumgärtner nach seiner Verletzungspause wieder spielte, stand Tobias Schroeter ebenfalls im Kader, wurde aber nicht eingesetzt. Blitz-Neuzugang Marvin Sommer zeigte ebenfalls erstmals seine Qualitäten und steuerte zwei wichtige Tore zum Sieg bei. Im Finale des Erstrunden-FinalFour wartet nun die HG Saarlouis, die sich knapp gegen den Altmeister und Gastgeber TV Großwallstadt mit 31:30 nach Siebenmeterwerfen durchsetzte. „Auch wenn das heute der nominell stärkste Gegner war, müssen wir die Konzentration hochhalten und dürfen sie nicht unterschätzen“, erwartet Schindler auch gegen den zweiten Zweitligisten einen Sieg.

Eine erste Sensation hat der diesjährige DHB-Pokal aber auch bereits. GWD Minden unterlag überraschend dem Drittligisten TuS Ferndorf mit 22:23. Der frühere Gummersbacher Torhüter Lukas Puhl zeigte dabei mit einer 35 Prozent-Quote eine bärenstarke Leistung.


Gummersbach: Moritz Preuss (10), Florian von Gruchalla (6), Florian Baumgärtner (4), Marko Matic, Josef Pujol (je 3), Marvin Sommer (2/1), Alexander Becker, Erwin Feuchtmann (je 1).


Coburg: Petr Linhart (6), Florian Billek (6/1), Tobias Varvne (5), Sebastian Weber (4), Till Riehn (3), Stefan Lex (2), Felix Spross (1).
  
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