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Wie die Jungfrau zum Kinde

jlo; 7. Aug 2017, 13:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung.
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Wie die Jungfrau zum Kinde

jlo; 7. Aug 2017, 13:00 Uhr
Engelskirchen - Der TSV Ründeroth löste als Staffelsieger der Kreisliga B 3 das Ticket fürs bergische Oberhaus - Mit dem Aufstieg hatte kaum jemand gerechnet - Andrea Esposito beerbt Aufstiegscoach Ingo Krämer.
Von Jürgen Lorenz

Es herrschte Spannung bis zur letzten Minute. Der TSV Ründeroth sicherte sich nach einem dramatischen Dreikampf erst auf der Zielgeraden den Meistertitel der Kreisliga B Staffel 3 und damit den Aufstieg zur Kreisliga A. Mit 63 Zählern lagen die Schützlinge von Trainer Ingo Krämer in der Endabrechnung punktgleich mit dem SSV Wildbergerhütte-Odenspiel vorne. Die bessere Tordifferenz gab nach dem direkten Duell am letzten Spieltag (1:1) den Ausschlag zugunsten Ründeroths. Der RS 19 Waldbröl verbuchte ein Pünktchen weniger. „Als wir am Ende des vergangenen Jahres die ersten Gespräche geführt haben, hat hier kaum einer an den Aufstieg geglaubt“, erinnert sich der Krämers Nachfolger, Andrea Esposito. Nach der Winterpause verlor der TSV nur ein Spiel und kletterte bis an die Spitze.

Kommen und Gehen

Einzig Mehmet Arslanoglu hat den Verein mit unbekanntem Ziel verlassen. Dafür schließen sich gleich zehn Kicker dem Aufsteiger an. Drei Talente rücken aus der U19 auf, ein Trio aus der eigenen Reserve stellt sich ebenfalls neuen Ziele. Vom Kreisliga-C-Absteiger VfL Berghausen wechseln zudem drei Spieler an den Ohl. Sebastian Korioth vom TuS Marialinden soll zusammen mit Tim Kretschmann das neue Gespann im TSV-Gehäuse bilden. „Eigentlich wollten wir ja in der Kreisliga B über ein bis zwei Jahre neu beginnen und haben uns personell entsprechend aufgestellt. Jetzt werden wir halt direkt durchstarten“, sagt Esposito.


Korioth, mit höherklassiger Erfahrung ausgestattet, bekommt den Platz zwischen den Pfosten nicht frei Haus geliefert. „Tim Kretschmann war hier über Jahre eine Stammkraft und hat eine überragende Saison gespielt.“ Beide Keeper werden in der Vorbereitung ihre Bewährungschance erhalten. Wer dann letztlich die Nummer eins wird, entscheidet der Coach zum Meisterschaftsstart. „Trotzdem muss sich jeder in jedem Spiel beweisen“, darf sich niemand unter dem neuen Coach auf seinen Lorbeeren ausruhen. Mit 25 Mann ist der Kader aktuell zwar noch groß, in Kürze werde jedoch der erste Schnitt erfolgen. „Am Ende will ich auf 20 bis 21 Spieler kommen“, kündigt Esposito an.


[Andrea Esposito steht vor seiner Premieren-Saison beim TSV Ründeroth.]

Die Mannschaft

Aufgrund der Tatsache, dass der Verein nur einen Abgang zu verzeichnen hat, ändert sich die Struktur kaum. „Es sind nicht viele Plätze frei geworden. Aber wir haben einige Neue dazubekommen und keiner darf sich sicher sein, eine Einsatzgarantie zu haben. Alle müssen mitziehen.“ Dank des breiten Kaders sei man im Hinblick auf das Spielsystem flexibler. Grundsätzlich gelte es aus, einer starken Defensive ins Spiel zu kommen. „Allerdings kein Catenaccio“, möchte Esposito, entgegen früherer Gepflogenheiten, nicht mit bedingungsloser Mauertaktik agieren.

Angesichts der Variationsmöglichkeiten fühlt sich Esposito nach seinen letzten Trainerstationen in Süng und Wipperfeld, wo er personell stets auf Sparflamme kochte, sehr wohl. Mit einem 4-2-3-1 werde man in die Saison starten, ein zweites Taktikmodell soll einstudiert werden. Grundsätzlich will sich Esposito auch am jeweiligen Gegner orientieren. „Dafür muss ich noch ein richtiges Gefühl entwickeln.“ Die Liga sei in diesem Jahr sehr ausgeglichen und stärker geworden, betont der Coach.

Saisonziel

„In der Kreisliga B hätten wir einen Platz unter den ersten Drei anvisiert. Jetzt ist unser primäres Ziel der Klassenerhalt“, muss man sich in Ründeroth weiterhin an die höhere Klassenzugehörigkeit gewöhnen. „Es gehört einiges dazu, drinzubleiben. Wichtig ist, dass wir und schnellstmöglich finden.“ Als Favoriten hat er mehrere Teams ausgemacht. „Der TV Hoffnungsthal wird auf jeden Fall oben mit dabei sein. Den SV Schönenbach sehe ich knapp dahinter und dann ein breites Mittelfeld“, glaubt Esposito, dass es eng zugehen wird. „Meiner Meinung nach wird keine Mannschaft einsam wegziehen.“



[Der Trainer mit den Neuzugängen.]

Zugänge
Gian-Luca Stomeo (VfL Berghausen), Nils Defourny (VfL Berghausen), Philip Stein (VfL Berghausen), Sebastian Korioth (TuS Marialinden), Philipp Botta (eigene Jugend), Benedikt Heister (eigene Jugend), Kai Münster (eigene Jugend), Emre Boskuz (2. Mannschaft), René Romeikat (2. Mannschaft), Stefan Rüdiger (2. Mannschaft).

Abgänge
Mehmet Arslanoglu (Ziel unbekannt).

Der Kader

Tor
Tim Kretschmann, Sebastian Korioth

Abwehr
Chris Burger, Nico Palausch, Nils Defourny, Philipp Botta, Benedikt Heister, Michael Erdmann, Hermann Krautilik, Nils Cristiansen, Louis Piertzik, Christoph Grüger, Philipp Schumacher

Mittelfeld
Hannes Gewalt, Julian Thielen, Sascha Buschhaus, Klaus Hunger, René Romeikat, Kai Münster, Tim Ehling, Martin Martens

Angriff
Amadou Balde, Philip Stein, Gian-Luca Stomeo

Trainer
Andrea Esposito (für Ingo Krämer).

Betreuer
Uwe Müller 
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