Archiv

Rang vier rundet Wiehler Bilderbuch-Jahr ab

lo; 16. Jun 2017, 12:00 Uhr
Bild: Michael Kleinjung --- Der erhobene Zeigefinger kam bei FV-Coach Trainer Kippels selten zum Einsatz.
ARCHIV

Rang vier rundet Wiehler Bilderbuch-Jahr ab

lo; 16. Jun 2017, 12:00 Uhr
Wiehl - Der FV Wiehl musste in der Landesliga lediglich drei Mannschaften den Vortritt lassen und verbuchte die beste Platzierung der Vereinshistorie - OA sprach mit Trainer Ingo Kippels über die abgelaufene Serie und die Planungen für die Zukunft.
Ein Jahr wie aus dem Bilderbuch: Der FV Wiehl hat bereits drei Aufstiegspartys absolviert (2. Mannschaft, 3. Mannschaft, Frauen), die Vierte kann über die Relegation den Sprung in die Kreisliga C schaffen. Abgerundet wird die außergewöhnliche Bilanz von der ersten Garde, die in der Landesliga den vierten Rang belegte - die beste Platzierung der Klubgeschichte. „Auf die Saison darf der Verein richtig stolz sein“, erklärt Trainer Ingo Kippels.

Seine Schützlinge mussten nur dem SSV Merten, dem FC Pesch und dem SV Schlebusch den Vortritt lassen - dies allerdings mit einem relativ üppigen Rückstand. „Wenn wir um den Aufstieg hätten mitspielen wollen, hätten wir konstanter auftreten müssen“, erläutert Kippels. Obwohl die Wiehler in den meisten Duellen gegen die Top drei auf Augenhöhe agierten, gelang in den sechs Vergleichen lediglich ein Sieg. „Merten, Pesch und Schlebusch haben sich als stabilste Einheiten präsentiert. Deshalb lagen sie am Ende verdient vorne“, stellt der Übungsleiter fest.



Das Hauptmanko war, dass Kippels zwischenzeitlich zu viele Verletzte zu beklagen hatte. Sowohl der Schlussakkord der Hinrunde als auch der Start in die Rückserie entwickelten sich deshalb zu Rohrkrepierern. „Das war ganz klar der Knackpunkt und hat uns zehn, zwölf Punkte gekostet. Die Jungs, die mir zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung standen, haben alles gegeben, aber letztlich fehlte uns in den entscheidenden Phasen die Qualität“, sagt Kippels.

Als sich die Reihen füllten und der Konkurrenzkampf wieder angeheizt wurde, kehrte der FV in die Erfolgsspur zurück. Kippels: „Ich ziehe meinen Hut vor der Truppe, dass sie bis zum Schluss durchgezogen und gute Leistungen abgerufen hat.“ Im Übrigen konnte der Coach trotz der Engpässe den einen oder anderen Akteur an die Reserve abgeben.

Die Aussichten für die kommende Saison sind blendend, wobei Kippels bemüht ist, die gestiegenen Erwartungen in realistische Bahnen zu lenken. Bislang ging es für Wiehl stetig bergauf. Daraus aber abzuleiten, demnächst reif für den Aufstieg zu sein, vermeidet er. „Unser Ziel ist, den vierten Platz zu bestätigen und nach Möglichkeit einen besseren Punkteschnitt zu erzielen. Zudem werden wir die Integration unserer Jugendspieler weiter vorantreiben.“

Als externe Zugänge stehen Kerem Kargin (RS 19 Waldbröl) und Marius Mukherjee (TuS Lindlar) fest. „Wir halten die Augen auf dem Transfermarkt offen“, sind laut Kippels weitere Neuverpflichtungen nicht ausgeschlossen. Aus der eigenen Talentschmiede stoßen Jan Derksen, Maurice Häger und David Jäckel hinzu. Zusätzliche Optionen bietet die enge Kooperation mit der 2. Mannschaft, die sich bald in der Bezirksliga tummelt.

„Diejenigen, die bei uns nicht zum Zug kommen oder verletzt waren, sammeln in der Zweiten Spielpraxis auf hohem Niveau. Auf der anderen Seite kann man sich dort für höhere Aufgaben empfehlen“, so Kippels, der überzeugt ist, die Abgänge von Sven Wurm und Markus Hayer kompensieren zu können. „Da haben wir uns schon Alternativlösungen überlegt.“ Die Rekonvaleszenten Jan Peters, Michael Möller und Markus Wagner werden zum Start der Vorbereitung zurückerwartet.    

„Wie wichtig ein großer Kader ist, haben wir in diesem Jahr gemerkt. Jede Position ist mindestens doppelt besetzt“, frohlockt der Coach angesichts der personellen Perspektiven. „Im letzten Spiel gegen Pesch lag das Durchschnittsalter der Mannschaft bei 22,9 Jahren. Die Chancen stehen gut, dass wir noch für einige Zeit in dieser Konstellation zusammenbleiben.“

Ob der ehemalige Regionalliga-Kicker Mathias Hartwig, der in der Winterpause kam, auch in Zukunft auf der Eichhardt tätig sein wird, ist offen. Kippels: „Wir sind bestrebt, Mathias zu halten. Er ist ein toller Fußballer und hat sich super integriert.“
WERBUNG