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Eine Etage tiefer soll's wieder aufwärts gehen

lo; 16. Jun 2017, 09:00 Uhr
Bild: Michael Kleinjung --- Der junge Felix Schymatzek (am Ball) avancierte in der Innenverteidigung auf Anhieb zur Stammkraft.
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Eine Etage tiefer soll's wieder aufwärts gehen

lo; 16. Jun 2017, 09:00 Uhr
Wipperfürth - Der VfR Wipperfürth musste den Abstieg aus der Bezirksliga hinnehmen - Trainer Norbert Scheider ist mit der Entwicklung seiner jungen Mannschaft dennoch zufrieden und möchte in der Kreisliga A eine „vernünftige Rolle“ spielen.
Nach zwölf Spielzeiten auf überregionaler Bühne hat es den VfR Wipperfürth erwischt: Die Equipe von Trainer Norbert Scheider muss den Gang in die Kreisliga A antreten - und das als Tabellenletzter. 17 Punkte waren eindeutig zu wenig, um den Klassenerhalt zu realisieren. „Natürlich sind wir enttäuscht. Das Problem war, dass es uns nicht gelungen ist, erfolgreich in die Rückrunde zu starten“, erklärt der Coach. In den Duellen gegen die direkten Konkurrenten zu Beginn der zweiten Saisonhälfte sollte der Rückstand zum rettenden Ufer verkürzt werden, doch in diesen fünf Begegnungen verbuchten die Hansestädter lediglich vier Zähler.

Dass die Mission kein Zuckerschlecken wird, war von vornherein klar. Der personelle Aderlass im vergangenen Sommer führte zu einem radikalen Umbruch. Nur eine Handvoll Routiniers blieb an Bord. Plötzlich waren die eigenen Nachwuchskräfte gefordert, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Unstrittig ist, dass die Youngster, die parallel noch für die A-Jugend aufliefen, einen enormen Schritt nach vorne gemacht haben. Die Liga war allerdings eine Nummer zu groß. „Deshalb ist es für die Truppe vermutlich gar nicht schlecht, eine Klasse tiefer zu spielen. Denn wir müssen uns nichts vormachen: Auch die nächste Saison wäre in der Bezirksliga sehr schwer geworden“, so Scheider.

Der Übungsleiter setzte ein Zeichen, indem er seinen Vertrag frühzeitig verlängerte. Er hat Spaß daran gefunden, mit den jungen Leuten zu arbeiten und ihren Entwicklungsprozess zu begleiten. Zudem ist er vom Zusammenhalt begeistert, der unter den vielen sportlichen Rückschlägen nicht gelitten hat. „Die Jungs kennen sich seit der E-Jugend und stammen aus Wipperfürth. Sie sind ein verschworener Haufen“, erklärt Scheider. Ein erneuter Kader-Großumbau bleibt dem VfR erspart: Mit Ausnahme von Marvin Tröder (Ziel unbekannt) und Fabian Elffering (SC Radevormwald) halten alle Akteure dem Klub die Treue. Ein strukturierter Neustart ist also möglich.

„Von den Erfahrungen, die die Mannschaft in der Bezirksliga gesammelt hat, wird sie jetzt profitieren“, sagt Scheider, der jedoch weit davon entfernt ist, den Wiederaufstieg ins Visier zu nehmen. „Das wäre vermessen. Wir wollen eine vernünftige Rolle spielen. Welche Platzierung am Ende herausspringt, muss man abwarten.“ Oberstes Ziel sei, sich von unteren Rängen fernzuhalten. „Wir hatten in den letzten drei Jahren Abstiegskampf von Anfang bis Ende. Es ist an der Zeit, mal ein bisschen durchzuatmen.“

Vier U19-Spieler erhalten eine Seniorenerklärung und sollen sukzessive herangeführt werden. Zum bislang einzigen externen Neuzugang Tamer Kara (TuS Grünenbaum) könnten sich noch ein oder zwei andere gesellen. Adrian Grümer (Achillessehnenriss) schuftet wie die übrigen Langzeitverletzten an einem Comeback. Neben Assistenzcoach Sergej Zimmerling setzt auch Torwarttrainer Günter Schmitz seine Tätigkeit fort. Altmeister Guido Bosbach hängt als Aktiver ein Jährchen dran und wird dem Trainerteam unterstützend zur Seite zu stehen.

Gänzlich frei von Baustellen sind die Ohler Wiesen indes nicht: Die 2. Mannschaft hat ihren Status als Sorgenkind behalten und dümpelt im Niemandsland der Kreisliga C herum. Und die Zusammenstellung einer A-Jugend fällt mangels Personal ebenfalls schwer. Womöglich werden die Wipperfürther im Rahmen einer Spielgemeinschaft mit einem Nachbarverein kooperieren.           
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